Chondrozyt

Chondrozyt

Ein Chondrozyt (auch Knorpelzelle) ist eine aus Chondroblasten hervorgehende und im Knorpelgewebe ansässige Zelle.

Chondrozyten sind rundliche Zellen mit fingerförmigen Fortsätzen, die jedoch nicht mit anderen Zellen kommunizieren. Sie verfügen als Ausdruck ihrer hohen Syntheseleistung über einen gut ausgebildeten Golgi-Apparat und reichlich raues endoplasmatisches Retikulum. Die Struktur der Zelle wird durch die das Cytoplasma netzwerkartig durchziehende Vimentinfilamente aufrechterhalten. Chondrozyten produzieren die extrazelluläre Matrix des Knorpelgewebes.

Chondrozyten liegen einzeln in Knorpelhöhlen. Die Knorpelhöhle ist durch Kollagenfasern (Typ II) von der Umgebung abgegrenzt. Mehrere Knorpelhöhlen werden ebenfalls durch Kollagenfasern zu funktionellen Einheiten, den Chondronen zusammengefasst. Zwischen den Chondronen verlaufende Faserzüge befestigen den Zellverband am Perichondrium oder am Knochen.

Die Versorgung der Chondrozyten erfolgt über das Perichondrium und die Synovia. Chondrozyten können isoliert und kultiviert werden. Entsprechende Kulturen werden auf Trägermaterial fixiert zur Knorpelregeneration verwendet.

Erkrankungen

Die bekannteste Chondrozyten-Erkrankung ist die Arthrose. Dabei wird das Knorpelgewebe beschädigt und es können sehr starke Schmerzen entstehen. Die erfolgreichste Behandlungsmethode ist die Transplantation von Chondrozyten. Mit Hilfe einer Arthroskopie entnimmt der Arzt Chondrozyten aus dem Umrand des Defektes. Anschließend werden diese Zellen im Labor vermehrt (etwa 3 bis 4 Wochen) und danach wieder eingesetzt. Nach einigen Wochen, wenn die Chrondozyten sich integriert haben, kann sich der Patient wieder uneingeschränkt bewegen. Der Vorteil dieser Methode ist, dass das Abstoßungsrisiko gering ist, denn die implantierten Knorpelzellen stammen aus den körpereigenen Zellen des Patienten.

Es gibt andere Methoden zur Behandlung von Knorpeldefekten, die sogenannten zellfreien Methoden. Bei diesen wird statt Zellen nur eine Membran mit Hyaluronsäure auf dem Defekt eingesetzt. Einige klinische Studien haben gezeigt, dass die Hyaluronsäure hilft, das Knorpelgewebe zu regenerieren, indem sie die Chondrozyten zur Defektstelle zieht. Diese Methode ist für Patienten kostengünstiger als die Zell-Transplantation.

Weblinks

  • [1]- www.biotissue.de - Tissue Engineering

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