- Arthroskopie
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Eine Arthroskopie (syn. Gelenkspiegelung) (von griechisch arthros = Gelenk und skopein = schauen) ist eine minimal-invasive Arthrotomie unter Einsatz eines Endoskops (auch: Arthroskop).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Aarauer Chirurg Eugen Bircher (1882 – 1956), der zahlreiche Beiträge in den Bereichen Kropf-, Magen-, Kniegelenk- und Kriegschirurgie publizierte, gilt als Begründer der Arthro(endo)skopie. Bircher führte die ersten Arthroskopien des Kniegelenks 1921 im Schweizer Kantonsspital Aarau mit einem Gerät zur Spiegelung des Bauchraumes durch. Damals verwendete Bircher Stickstoff (N2) zur Füllung des Gelenks.
Grundsätzliche Vorgehensweise
Das Arthroskop wird nach Auffüllen des Gelenks mit Flüssigkeit (Ringer-Lösung, Purisole-Lösung, NaCl-Lösung), selten auch Gas (CO2) über eine Stichinzision in aller Regel lateral und/oder medial des distalen Patellapols (im Falle des Kniegelenkes) eingeführt, notwendiges Instrumentarium über ein oder ggf. auch weitere Stichinzisionen kontralateral.
Diese Operation kann in Narkose, ggf. aber auch in Lokalanästhesie durchgeführt werden.
Als Komplikationen kommen Knorpelverletzungen, Gasemphyseme und Infektionen vor.
Diagnostische Arthroskopie
Darunter versteht man das Betrachten eines Gelenkes von innen (z. B. des Kniegelenkes) um eine Diagnose zu stellen.
Diese Maßnahme wird sowohl eigenständig, als auch vor einer (geplanten) Intervention eingesetzt.
Die Kniegelenkspiegelung ermöglicht dabei z. B. die Sicht auf die Gelenkflächen des Oberschenkels, Unterschenkels, der Kniescheibe sowie der Kreuzbänder und der Menisken.
Auch Instrumente werden zur Diagnostik eingesetzt (z. B. ein Häkchen bei Prüfung der Kreuzbandstabilität).
Die Zahl der Indikation zur rein diagnostischen Arthroskopie ist durch die technischen Verbesserung der MRT in den letzten Jahren rückläufig.
Therapeutische Arthroskopie
Diese wird bei Verletzungen oder degenerativen Veränderungen in Gelenken angewandt. Man kann damit in das Gelenk hineinschauen und auch z. B. zerfetztes Knorpelgewebe mit einem Shaversystem abtragen.
Weiterhin können auch gerissene Sehnen und Bänder wieder zusammengenäht oder ersetzt werden. Dies geschieht über zwei Öffnungen. In diese werden zwei Geräte (eine Kamera und ein Arbeitsschacht) eingeführt. Über die Kamera sieht man, wie es in dem Gelenk aussieht, und über den Arbeitsschacht kann man weitere Werkzeuge einführen, z. B. einen Shaver oder Nahtmaterial.
Beispiele
Gelenk Erkrankung Therapeutischer Eingriff Kniegelenk Knorpelläsion Meniskusverletzung Kreuzbandriss Kniescheibensprengung
Refixation eines Knorpeldissekats Schultergelenk Impingement-Syndrom Akromioplastik Kapsuloraphie
oberes Sprunggelenk Osteochondrosis dissecans Abtragen der Gelenkinnenhaut (Synovektomie) Abtragung von beschädigten Knorpelbestandteilen
Handgelenk Ganglion Knorpelläsion
Exzision des Ganglions Knorpelglättung, ggf. Abtragung des Knorpels
Kritik
Der Chirurg Hans Pässler hält die Hälfte der Kniegelenks-Arthroskopien in Deutschland für unnötig, teilweise auch für gefährlich.[1]
Weblink
Commons: Arthroskopie – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ www.swr.de - Überflüssige Arthroskopien abgerufen am 4. Februar 2010
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