Runenstein von Malsta

Runenstein von Malsta
61.81356917.208452

Der Runenstein von Malsta (schwed. Malstastenen) trägt eine der längsten Inschriften in Schweden. Der mit so genannten „Stablosen oder Hälsinge-Runen“[1], geschriebene genealogische Text, erinnert an ähnliche Texte im Alten Testament. Der Schlangenbandstein trägt ein Kreuz. Der Runenstein in Hälsingland (Kat.-Nr. Hälsinglands runinskrifter 14 – Hs 14) steht etwa acht Kilometer nördlich von Hudiksvall, am Ende der Ortschaft Malsta, in Richtung Via, östlich der Straße.

Die Inschrift bezieht sich hauptsächlich auf Rike-Gylve und lautet auf der Breitseite:

  • Frömund errichtete diesen Stein für Rike-Gylve, Bräses Sohn. Aber Bräse war Lines Sohn und Line war Öns Sohn; Ön war Ovags (= Ofegs) Sohn, und Ovag war Tures Sohn.
  • Groa war Rike-Gylves Mutter; aber sie gebar Lavvi (= Ladvi) und (sie) Gudrun.
  • Frömund, Rike-Gylves Sohn, ritzte diese Runen. Wir (Frömund und seine Brüder) suchten diesen Stein (in der Umgebung), auf Balsten.

Auf der Schmalseite des Steines steht: Gylve war Besitzer von drei Gehöften in diesem Ort und weiter nach Norden zu in Via, weiter nach Lönnänqer und schließlich nach Färaajö.

Rike-Gylve war demzufolge ein wohlhabender Mann und entstammte einer Priesterfamilie, was daraus hervorgeht, dass sein Sohn Frömund erklärt, die Runen geritzt zu haben, eine Kunst, die innerhalb dieser Kreise vom Vater auf den Sohn weitergegeben wurde.

Literatur

  • Sven B. F. Jansson: Tva runstenar i Halsingland: Malsta och Sunna. Filologiskt Arkiv 33 Stockholm 1985 ISBN 917402163 X
  • Karl Cajmatz: Malsta-stenen (Hälsingerunor – en hembygdsbok 1964/65 S. 65f

Einzelnachweise

  1. Im 11. Jahrhundert entstand in Mittelschweden eine runische Kurzschrift. Den stark vereinfachten Runen fehlt meist der Hauptstab (daher stablose Runen). Um die keilförmigen Zeichen besser unterscheiden zu können, wurden stablose Runen immer zwischen Begrenzungslinien geschrieben, was bei den Runeninschriften des älteren und jüngeren Futhark nicht immer der Fall war. Diese Runen wurden im 16. Jahrhundert zuerst in der Region Hälsingland erkannt. Daher erhielten sie die Bezeichnung Hälsinge-Runen. Später wurden Inschriften mit stablosen Runen auch in Södermanland und Medelpad, sowie im norwegischen Bergen gefunden.

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