- Schmalblättriger Weiß-Täubling
-
Schmalblättriger Täubling Schmalblättriger Täubling (Russula chloroides)
Systematik Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes) Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae) Ordnung: Sprödblättler (Russulales) Familie: Täublingsartige (Russulaceae) Gattung: Täublinge (Russula) Art: Schmalblättriger Täubling Wissenschaftlicher Name Russula chloroides Krombh. Der Schmalblättrige Weiß-Täubling (Russula chloroides) ist ein Pilz aus der Familie der Täublingsartigen (Russulaceae).
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Fruchtkörper
Der Schmalblättrige Täubling sieht dem Gemeinen Weiß-Täubling (R. delica) sehr ähnlich, ist jedoch mit einem Hutdurchmesser von 4,5 bis 13 Zentimetern kleiner, stärker trichterförmig und glatter. Bei feuchter Witterung ist die Hutoberseite dünnschleimig und glänzend.
Die Lamellen stehen mäßig entfernt und bestehen aus zahlreichen Zwischenlamellen. Sie sind recht dünn und nur drei bis vier, selten bis zu acht Millimeter hoch. Außerdem sind sie etwas biegsam. Bei frischen Pilzen erscheinen sie wässrig grünlichblau, beim Trocknen verfärben sich die Schneiden jedoch blaugrün.
Die Stielspitze ist grünlichblau gefärbt. Das Fleisch ist sehr fest, weiß und mild, kann aber manchmal langsam scharf werden. Der Geruch ist angenehm und wird später obstartig.
Das Sporenpulver ist annähernd weiß bis blass gefärbt.
Mikroskopische Eigenschaften
Die Sporen sind farblos und breit ellipsoid geformt; sie messen 7–11 × 6–8,7 Mikrometer. Die Oberfläche ist grobstachelig und mit einem lückenhaften Netz überzogen. Zystiden sind an den Lamellenschneiden sehr dicht und auf den Lamellenflächen in großen Mengen zu finden. Sie sind spindelförmig und besitzen oft eine wie aufgesetzt wirkende Spitze. Mit Sulfovanillin reagieren sie stark.
Ähnliche Arten
Wie oben beschrieben ist der Gemeine Weiß-Täubling (R. delica) sehr ähnlich. Für weitere Unterscheidungsmerkmale siehe dort.
Ökologie
Der Schmalblättrige Weiß-Täubling ist gegenüber dem Gemeinen Weiß-Täubling (R. delica) eher in schattigen Lagen innerhalb des Waldes, bodensauren Beständen wie Hainsimsen-Buchenwälder (auch mit Fichten und Tannen), Eichen-Hainbuchen- oder Fichtenwäldern. Er besiedelt dabei saure Sand- und Kristallböden aber auch saure Substrate.[1]
Der Schmalblättrige Weiß-Täubling ist ein Mykorrhiza-Pilz, der mit Laub- und Nadelbäumen in Symbiose lebt. Dies sind vor allem die Rotbuche und die Gemeine Fichte.[1] Die Fruchtkörper erscheinen zwischen Juli und Oktober.
Verbreitung
Der Schmalblättrige Täubling ist in Europa verbreitet und vor allem in Mitteleuropa häufig. Aufgrund der geringen Bodenansprüche wird vermutet, dass er lokal häufiger vorkommt als der Gemeine Weiß-Täubling (R. delica). Der Täubling wurde auch in Japan nachgewiesen.
Tabelle mit europäischen Ländern, in denen der Schmalblättrige Weiß-Täubling nachgewiesen wurde.[2][3] Süd-/Südosteuropa Westeuropa Mitteleuropa Osteuropa Nordeuropa Spanien,
Italien,
Slowenien,
Kroatien,[4]
Bulgarien,[5]
Griechenland[6]Frankreich,
Großbritannien,
Irland,
IslandDeutschland,
Österreich,
Tschechien,
Polen,[7]
UngarnEstland,
Slowakei,
UkraineDänemark,
Norwegen,
SchwedenBedeutung
Der Schmalblättrige Täubling ist essbar aber nicht von besonderem Wert.
Literatur
- Edmund Michael, Bruno Hennig, Hanns Kreisel: Handbuch für Pilzfreunde. Fünfter Band: Blätterpilze – Milchlinge und Täublinge. 2. Auflage. Fischer, Stuttgart 1983, ISBN 3-437-30350-3.
Einzelnachweise
- ↑ a b Andreas Gminder, German J. Krieglsteiner, Wulfard Winterhoff: Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 2: Ständerpilze: Leisten-, Keulen-, Korallen- und Stoppelpilze, Bauchpilze, Röhrlings- und Täublingsartige. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3531-0.
- ↑ Russula chloroides. In: pilzoek.de. Abgerufen am 18 August 2011.
- ↑ Russula chloroides. In: GBIF Portal / data.gbif.org. Abgerufen am 18 August 2011.
- ↑ Z. Tkalcec & A. Mešic: Preliminary checklist of Agaricales from Croatia V:. Families Crepidotaceae, Russulaceae and Strophariaceae. In: Mycotaxon. 88, 2003, ISSN 0093-4666, S. 291 (http://www.cybertruffle.org.uk/cyberliber/59575/0088/0291.htm, abgerufen am 31. August 2011).
- ↑ Cvetomir M. Denchev & Boris Assyov: Checklist of the larger basidiomycetes in Bulgaria. In: Mycotaxon. 111, 2010, ISSN 0093-4666, S. 279–282 (http://www.mycotaxon.com/resources/checklists/denchev-v111-checklist.pdf, abgerufen am 31. August 2011).
- ↑ Elias Polemis et al.: Mycodiversity studies in selected ecosystems of Greece: 5. Basidiomycetes associated with woods dominated by Castanea sativa (Nafpactia Mts., central Greece). In: Mycotaxon 115 / mycotaxon.com. 2008, S. 16 ff, abgerufen am 22 August 2011 (PDF).
- ↑ Mushrooms and Fungi of Poland Index: R.. grzyby.pl. Abgerufen am 22 August 2011.
Weblinks
Commons: Russula chloroides – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Sporenzeichnung_1 und Sporenzeichnung_2 nach Romagnesi, (1967), unter www.cbs.knaw.nl
- Synonyme des Russula chloroides unter www.speciesfungorum.org
- Russula chloroides unter www.cbs.knaw.nl (engl.)
- Foto(s) von Russula chloroides unter Russulales News
Bitte die Hinweise zum Pilzesammeln beachten!
Wikimedia Foundation.