- S (Statistiksprache)
-
S Paradigmen: imperativ, objektorientiert Erscheinungsjahr: 1976 Entwickler: Rick Becker, Allan Wilks, John M. Chambers Dialekte: R, S-Plus Einflüsse: C, APL, PPL, Scheme S ist eine statistische Programmiersprache, die initial von John M. Chambers, Rick Becker und Allan Wilks an den Bell Laboratorien entwickelt wurde. Das Ziel der Sprache bestand den Worten von John Chambers nach darin, Ideen schnell und sinngetreu in Software zu verwandeln ("to turn ideas into software, quickly and faithfully").
Heute sind die beiden S-Implementierungen R und S-Plus verfügbar, die weitgehend, aber nicht vollständig kompatibel sind.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Old S
Bereits 1969 veröffentlichte Chambers die Grundzüge einer statistischen Sprache[1]. Damals war es für statistische Berechnungen in der Regel noch nötig, direkt Fortran-Routinen aufzurufen.
Die erste S-Implementation (S1) entstand zwischen 1975 und 1976, Ziele der damals auf Honeywell Großrechnern unter dem Betriebssystem GCOS laufenden Sprache waren insbesondere Flexibilität und Programmierbarkeit.
Für die Folgeversion S2 (1980) wurden erstmals Lizenzen vergeben. Die Sprache unterstützte nun auch Unix-Maschinen.
New S
Durch die Einführung von S3 im Jahre 1988 wurden fundamentale Änderungen in S und seiner Syntax eingeführt. Unter anderem erlaubte die neue Version nun erstmals die Formulierung statistischer Modelle. Ein kommerzieller Zweig (S-Plus) entstand.
Im Jahre 1992 wurde mit R die erste freie Version von S veröffentlicht. R ist für unterschiedliche Plattformen (Mac OS, Mac OS X, Linux, Solaris und Windows) verfügbar.
S4
S4 führte 1998 ein neues, erheblich erweitertes Objekt- und Klassenmodell ein. Dieses wurde im Jahre 2000 auch von R übernommen.
Die Entwicklung von R wurde stark gefördert durch die Formierung des R Development Core Team (1997) und die Gründung der R Foundation (2002).
Heute stehen zwei Implementationen der Sprache S zur Verfügung: Die kommerzielle Version S-Plus des Anbieters TIBCO und die freie Statistik-Umgebung R, ein GNU-Projekt. Die Mehrzahl der Programme, die für S-Plus geschrieben wurden, sind auch unter R lauffähig und umgekehrt. Unterschiede bestehen insbesondere in der Implementation komplexer Graphiken.
Siehe auch
Literatur
- W. N. Venables, B. D. Ripley: Modern Applied Statistics with S. Springer, Berlin, Heidelberg, New York, 4. Auflage 2003, ISBN 9780387954578.
- L. Sachs, J. Hedderich: Angewandte Statistik: Methodensammlung mit R. Springer, Berlin, Heidelberg, New York, 13. Auflage 2009, ISBN 9783540889014.
- P. Spector. "Introduction to S & S-PLUS". Duxbury Press 1993. ISBN 053419866X
Weblinks
Wikibooks: GNU_R – Lern- und Lehrmaterialien- A Brief History of S, von Richard A. Becker (PostScript-Format)
- Evolution of the S Language, von John M. Chambers (PostScript-Format)
- Stages in the Evolution of S, von John M. Chambers
- The R programming language, quelloffene S-Implementierung
- CSAN, Comprehensive S-PLUS Archive Network
- TIBCO Spotfire, Produktinformationen zu S-Plus
Einzelnachweise
- ↑ J. Chambers: A Statistical Data Language, Statistical Computation, R. C. Milton and J. A. Nelder (editors), Academic Press, 1969, pp. 179-199.
Kategorien:- Statistik-Software
- Statistiksprache S
- Programmiersprache
Wikimedia Foundation.