SLM-Universalantrieb

SLM-Universalantrieb

Der SLM-Universalantrieb oder Universal-Antrieb Winterthur ist ein vom Schweizer Ingenieur Jakob Buchli erfundener Antrieb für Elektrolokomotiven. Nach der Entwicklung des erfolgreichen Buchli-Antriebes wechselte Buchli 1924 zur SLM und konstruierte dort den Universalantrieb.

Inhaltsverzeichnis

Konstruktion

Der SLM-Universalantrieb zeichnet sich durch die doppelte Zahnradübersetzung aus. Dadurch konnte das Übersetzungsverhältnis in einem weiten Rahmen frei gewählt werden. Im Namen Universalantrieb zeigte sich die Absicht, diesen Antrieb für grosse Lokomotivserien standardisieren zu können.

Eine mit der Mitte der Triebachse verbundene Verbindungskupplung ermöglicht die Bewegung der Radachse gegenüber dem Fahrzeug. Zum Antrieb wurden jeweils zwei Motoren pro Triebachse benötigt. Die beiden Motoren liegen koaxial über dem jeweiligen Triebrad, symmetrisch zur Längsachse der Lokomotive. Der Antrieb bedingte einen Aussenrahmen. Er ermöglicht die Übertragung von ausserordentlich grossen Drehmomenten.

Bewährung

Der kompakte und relativ leichte Antrieb sorgt für kleine unabgefederte Massen. Er ist jedoch für Wartungs- und Reparaturarbeiten schwer zugänglich. Die Zahnräder haben Belastungen nicht immer standgehalten und wurden schnell abgenützt. Beim Personal waren die Lokomotiven mit SLM-Universalantrieb wegen ihren heulenden Getrieben unbeliebt.

Mit dem Aufkommen der laufachslosen Drehgestelllokomotiven seit den 1940er Jahren verlor der SLM-Universalantrieb seine Berechtigung.

Lokomotiven mit SLM-Universalantrieb

Anmerkungen

  1. Englische Wikipedia-Seite British Rail Class 28

Literatur

  • Jakob Buchli: Universal-Antrieb «Winterthur» für elektrische Lokomotiven. Schweizerische Bauzeitung, Band 90 (1927), Heft 23 (retro.seals.ch, PDF 1.9 MB)
  • Hans-Peter Bärtschi: Elektrolokomotiven aus Schweizer Fabriken. In: Verkehrshaus der Schweiz (Hrsg.): Kohle, Strom und Schienen: Die Eisenbahn erobert die Schweiz. Verlag NZZ, Zürich 1998, ISBN 3-85823-715-9

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