- Chortiatis (Gemeinde)
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Stadtgemeinde Chortiatis
(1997–2010)
Δήμος Χορτιάτη (Χορτιάτης)Basisdaten Staat: Griechenland Verwaltungsregion: Zentralmakedonien Präfektur: Thessaloniki Geographische Koordinaten: 40° 36′ N, 23° 6′ O40.60666666666723.101666666667Koordinaten: 40° 36′ N, 23° 6′ O Höhe ü. d. M.: 400-460-600 m
Filyro-Asvestochori-ChortiatisFläche: 109,934 km² Einwohner: 12.538 (2001[1]) Bevölkerungsdichte: 114,05 Ew./km² Sitz: Asvestochori LAU-1-Code-Nr.: 544200 Gemeindegliederung: 4 Gemeindebezirke Lage in der ehem. Präfektur Thessaloniki Chortiátis (griechisch Χορτιάτης (m. sg.); englische Transkription Hortiatis) ist eine Kleinstadt im griechischen Makedonien. Mit einigen Nachbarorten bildete sie bis 2010 die gleichnamige Gemeinde (Dímos Chortiáti, Δήμος Χορτιάτη) in der Präfektur Thessaloniki, Verwaltungsregion Zentralmakedonien. Mit der Verwaltungsreform 2010 wurde sie mit den Nachbargemeinden Pylea und Panorama zur neuen Gemeinde Pylea-Chortiatis vereinigt, in der sie seither einen Gemeindebezirk bildet.
Chortiatis war Schauplatz eines Kriegsverbrechens der Deutschen Wehrmacht.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
In der Antike war das Gebiet der heutigen Gemeinde Chortiátis sowie die gesamte Region des Chortiátis-Massivs von der Volksgruppe der Kissitäer (altgriechisch Κισσείται) besiedelt: die Kissitäer wurden in den Tributlisten des Attischen Seebunds erwähnt.[2]
Die Ortschaft Chortiátis geht auf ein spätbyzantinischer Zeit (ca. 1300) vorhandenes Kloster namens Chortaïtes auf den nördlichen Abhängen des Chortiátis zurück.[3] Dieses versorgte die Stadt Thessaloníki und die Region östlich von ihr mit Wasser mittels eines Aquädukts, dessen Überreste teilweise erhalten sind.[3] Im frühen 15. Jahrhundert bildete eine Basilika aus dem späten 12. Jahrhundert unmittelbar vor den Klostergebäuden den Kern für eine Siedlung, das Chortiátis Kástron.[3] 1403 fiel das Chortiátis Kástron nach zwischenzeitlicher Besetzung durch das Osmanische Reich - wie auch die angrenzende Stadt Thessaloniki - wieder an das Byzantinische Reich.[4] 1423 wurde Thessaloniki der Republik Venedig zur Verteidigung gegen das Osmanische Reich übergeben: die Festung Chortiátis, Chortiátis Kástron, wurde vom Osmanischen Reich besetzt.[5]
Die Ortschaft Asvestochóri war zu Beginn ihres Bestehens unter dem Namen Neochóri bekannt; Der Beginn der Siedlungsgeschichte Asvestochóris wird einigen Autoren zufolge auf das 16. Jahrhundert (osmanische Zeit), anderen Autoren zufolge auf das 14. Jahrhundert wegen einer Neochóri erwähnenden Chrysobulle des byzantinischen Kaisers Andronikos IV. datiert.[6]
Im Reiseführer von Karl Baedeker von 1914 wurde das Dorf Chortiátis als Chortiaschköy erwähnt.[7]
Gegen Ende der Besatzungszeit durch die Achsenmächte im Zweiten Weltkrieg wurde die Ortschaft Chortiátis zum Schauplatz eines Kriegsverbrechens. Bei dem Massaker von Chortiatis wurden 149 Bewohner der Ortschaft durch das Jagdkommando Schubert, einer Wehrmachtseinheit aus griechischen Kollaborateuren unter dem Kommando von Fritz Schubert, im Rahmen einer „Vergeltungsaktion“ ermordet.[8][9] Teile der Tötungen wurden auch als Verbrennungen bei lebendigem Leibe durchgeführt.[9]
Nach dem Zweiten Weltkrieg und während des Griechischen Bürgerkrieges 1946 bis 1949 wurden in der Ortschaft Asvestochóri Tuberkulose-Kranke konzentriert.[10] Unter Federführung der United Nations Refugee Relief Agency (UNRRA) wurde für Kosten von einer Million US-Dollar ein Sanatorium für Menschen mit Tuberkulose in Asvesstochóri errichtet.[11]
Ende Januar 2001 wurden auf dem Gebiet der Gemeinde in der Nähe der Ortschaft Asvestochóri 3 g Plutonium in Form von 245 Metallplatten gefunden.[12]
Gliederung
Der Name der Gemeinde ist dem gleichnamigen Bergmassiv mit einer maximalen Höhe von 1.201 m entlehnt. Der Ort Asvestochóri war Verwaltungssitz der Gemeinde, welche aus den vier Gemeindebezirken und Orten Chortiátis, Asvestochóri, Exochí und Fílyro bestand, die bis zu ihrer Vereinigung 1997 zur Stadtgemeinde (dimos) selbständige Landgemeinden (kinótites) waren.
Sehenswürdigkeiten
- Chortiátis: Byzantinische Kirche Metamórfosi[13]
Quellen
- ↑ Angaben des griechischen Amts für Statistik nach Volkszählung 2001
- ↑ Flensted-Jensen, Pernille: The Bottiaians and their Poleis. In: Hansen, Mogens Herman; Raaflaub, Kurt A. (Hrsg.): Studies in the Ancient Greek Polis. Franz-Steiner-Verlag, Stuttgart 1995. ISBN 3-515-06759-0. S. 124.
- ↑ a b c Bakirtzis, Charalambos: The Urban Continuity and Size of Late Byzantine Thessalonike. In: Talbot, Alice Mary (Hrsg.): Symposium on Late Byzantine Thessaloniki. Dumbarton Oaks Papers, No. 57. Symposium on Late Byzantine Thessaloniki. Dumbarton Oaks Papers, No. 57. Dumbarton Oaks Research Library and Collections, Washington DC 2003. S. 36-64. S. 38. [1]
- ↑ Matschke, Klaus-Peter: Die Schlacht bei Ankara und das Schicksal von Byzanz. Studien zur spätbyzantinischen Geschichte zwischen 1402 und 1422. Böhlau, Weimar 1981. S. 75.
- ↑ Matschke, Klaus-Peter: Die Schlacht bei Ankara und das Schicksal von Byzanz. Studien zur spätbyzantinischen Geschichte zwischen 1402 und 1422. Böhlau, Weimar 1981. S. 84.
- ↑ Ioannidou-Bitsiadou, Georgia: .New historical elements about the religious and social structure of Asvestohori during the 1830’s. Balkan Studies. Volume 22, Number 1. 1981. S. 115-125. S. 116.
- ↑ Baedeker, Karl: Konstantinopel, Balkanstaaten, Kleinasien Archipel, Cypern. Karl Baedeker, 1914. S. 106.
- ↑ Dordanas, Stratos N.: Reprisals of the German Authorities of Occupation in Macedonia 1941-1944. Dissertation. Fakultät für Geschichte und Archäologie der Aristoteles-Universität Thessaloníki, Thessaloníki 2002. S. 703 ff.
- ↑ a b Keeley, Edmund: Some Wine for Remembrance. White Pine Press, Buffalo NY 2001. ISBN 1-893996-15-8.
- ↑ Munkman, C. A.: American Aid to Greece: A Report on the First Ten Years. Praeger, New York 1958. S. 178.
- ↑ Munkman, C. A.: American Aid to Greece: A Report on the First Ten Years. Praeger, New York 1958. S. 180-181.
- ↑ Internationale Atomenergie Agentur (IAEA): Illicit Trafficking Database – List of Confirmed Incidents Involving HEU or Pu.. Zitiert nach: Frost, Robin M.: Nuclear Terrorism after 9/11. Adelphi Paper 378, Institute of International Strategic Studies (IISS). Routledge, New York 2005. ISBN 0-415-39992-0. S. 14.
- ↑ Ousterhout, Robert: Master Builders of Byzantium. University of Pennsylvania Museum of Archeology and Anthropology, Philadelphia 2008. ISBN 978-1-934536-03-2. S. 118.
Kategorien:- Ort in Zentralmakedonien
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