San-Fraterno-Klasse

San-Fraterno-Klasse

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San-Fraterno-Klasse
Schiffsdaten

zugehörige Schiffe

10

Schiffsart Tankschiffe
später teils Walfangmutterschiffe
Reederei Eagle Oil Transport Company, London
Bestellung 1912
Bauwerft Swan Hunter & Wigham Richardson
Palmers Shipbuilding and Iron Company
William Doxford & Sons
Armstrong-Whitworth
Indienststellung April 1913
Außerdienststellung Das letzte Schiff am
6. September 1962
Fahrtgebiete Liniendienst Europa- Mexiko
später weltweite Fahrt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
164,6 m (Lüa)
Breite 20,0 m
Tiefgang max. 8,5 m
Vermessung rund 12.000 BRT
Maschine
Maschine Vierfachexpansions-Dampfmaschine
Geschwindigkeit max. 11,5 kn (21 km/h)
Propeller 1
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit ~15500 tdw
Sonstiges
Klassifizierungen

Lloyd's Register

Die San-Fraterno-Klasse war eine Gruppe von zehn Öltankschiffen. Sie waren mit Beginn ihrer Indienststellung direkt vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges die größten Öltanker weltweit.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Hintergrund

Die Royal Navy befand sich in den Jahren 1911/12 mitten in der Umstellung ihrer Schiffe von Kohle- auf Ölfeuerung. Weetman Pearson, der spätere Lord Cowdray und Eigner der britischen Pearson-Gruppe mit starkem Geschäftsinteresse im mittelamerikanischen, besonders im mexikanischen Raum (Aguila (Mexican Eagle) Oil Company), erhielt von der Admiralität den Auftrag zum Aufbau der nötigen Produktionsinfrastruktur sowie einen langfristigen Liefervertrag über große Mengen Treiböl. Dazu gründete Pearson eine Londoner Tochterfirma, die Eagle Oil Transport Company und bestellte sechs Schiffe mit jeweils 9000 Tonnen Tragfähigkeit, der San-Dunstano-Klasse und zehn Schiffe mit jeweils 16.000 Tonnen Tragfähigkeit, die San-Fraterno-Klasse.

Lebensläufe

Die Schiffe hatten bemerkenswert unterschiedliche Lebensläufe. Sieben Schiffe wurden bereits im Ersten Weltkrieg torpediert, fünf davon versenkt. Drei der torpedierten Schiffe wurden eingeschleppt oder nach dem Krieg gehoben und später zu Walkochereien umgebaut. Auch das Typschiff San Fraterno war unter den torpedierten, sie sank aber erst Jahre später, 1927 bei Carlos Island. Ab 1919 wurden die verbleibenden Schiffe unter Shell-Farben in der Rohöl- und Produktenfahrt beschäftigt. Die Hälfte der Klasse, die San Gregorio, die San Jeronimo, die San Lorenzo, die San Nazario und die San Patricio wurden Ende der 1920er Jahre zu Walfangmutterschiffen umgebaut. Während des Zweiten Weltkriegs entkamen zwei von ihnen, die Thorshammer und die Southern Empress im Januar 1941 einer Kaperfahrt des Hilfskreuzers Pinguin. Mehrere andere Schiffe der Klasse gingen im Zweiten Weltkrieg verloren, aber drei erlebten auch die Zeit nach 1945. Von ihnen wurden zwei in den 1950er Jahren abgebrochen, darunter auch die San Melito, das einzige Schiff, das während seiner kompletten Einsatzzeit bei der Eagle Oil verblieb. Das letzte Schiff, das seine Reise zur Abwrackwerft antrat, war die norwegische Walkocherei Thorshammer, die ehemalige San Nazario. Sie erreichte am 6. September 1962 den Abbruchbetrieb C. N. Santa Maria in La Spezia.

Technik

Beim Bau galten die Schiffe als größte Tankschiffe weltweit. Sie verfügten über 24 Ladetanks, die mit Längs- und Querschotten unterteilt waren. Die Tanks waren mit Heizschlangen beheizbar, um auch zähflüssige Öle transportieren zu können. Die Pumpenleistung betrug 1200 Tonnen pro Stunde. Die Kessel der Schiffe mit Dampfmaschinenantrieb wurden trotz der Ölladung bemerkenswerterweise mit Kohle befeuert. Die Geschwindigkeit der San-Fraterno-Tanker betrug rund zehn Knoten.

Die Schiffe

San-Fraterno-Klasse
Ausführung Schiffsname Bauwerft Kiellegung Stapellauf Indienststellung Spätere Namen Verbleib
Öltanker San Fraterno Swan Hunter & Wigham Richardson  ?  ? April 1913 - Am 29. Juli 1927 in der Magellanstraße auf Fels gelaufen und gesunken
Öltanker, später Walfangmutterschiff San Gregorio Swan Hunter & Wigham Richardson  ?  ? Juli 1913 C.A. Larsen, Antarctic Ab 7. August 1954 bei Lehr & Co. in Hamburg abgebrochen
Öltanker San Hilario Palmers Shipbuilding and Iron Company  ?  ? Dezember 1913 - Am 20. April 1917 200 Seemeilen westlich von Cape Clear durch U 43 versenkt
Öltanker, später Walfangmutterschiff San Jeronimo William Doxford & Sons  ?  ? Februar 1914 Soutern Empress Am 13./14. Oktober 1943 400 Seemeilen südlich von Cape Farewell durch U 221 versenkt
Öltanker, später Walfangmutterschiff San Lorenzo Swan Hunter & Wigham Richardson  ?  ? Februar 1914 Ole Wegger Am 26. August 1944 als Blockadeschiff in Rouen versenkt. 1947 gehoben und in Schweden abgebrochen
Öltanker San Isidoro Armstrong-Whitworth  ?  ? März 1914 Dordogne, Silverlip, Dordogne Am 18. Juni 1940 auf der Reede von Brest selbstversenkt
Öltanker San Melito Palmers Shipbuilding and Iron Company  ?  ? April 1914 - Ab 30. Mai 1954 in Faslane abgebrochen
Öltanker, später Walfangmutterschiff San Nazario William Doxford & Sons  ?  ? September 1914 Thorshammer Ab 6. September 1962 bei C. N. Santa Maria in La Spezia abgebrochen
Öltanker San Onofre Armstrong-Whitworth  ?  ? September 1914 - Am 12. Mai 1917 westlich der Shannon-Mündung durch U 48 versenkt
Öltanker, später Walfangmutterschiff San Patricio Armstrong-Whitworth  ?  ? Mai 1915 Southern Princess Am 17. März 1943 im Konvoi HX 229 auf dem Atlantik durch U 600 versenkt

Literatur

  • Tony Gibson: Die Welt der Schiffe. Basserman Verlag, 2007, ISBN 978-3-8094-2186-3, Seite 204.
  • R. K. Lochner: Die erstaunliche Geschichte der „San Fraterno“-Klasse der Eagle Oil-Reederei. Hamburger Rundbrief Ausgabe 76/83, Seiten 1–7.

Weblinks

Einzelnachweise


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