Santa María de Quintanilla de las Viñas

Santa María de Quintanilla de las Viñas
Santa María de Quintanilla de las Viñas

Santa María de Quintanilla de las Viñas, auch Santa María de Lara genannt, ist eine ehemalige Kirche aus westgotischer Zeit und gehört zur Gemeinde Mambrillas de Lara in der spanischen Provinz Burgos in der autonomen Region Kastilien-León. Sie liegt am Fuße eines Gebirgszuges, auf dem die Überreste einer keltiberischen Siedlung erhalten sind. An der Kirche und in der Umgebung gibt es Ausgrabungsfunde römischer Villen. Nach Jahren des Verfalls wurde die Kirche 1929 zum Kulturdenkmal (Monumento Nacional) erklärt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Gebäude wurde Ende des 7. bis Anfang des 8. Jahrhunderts errichtet. Zumindest der Baubeginn fällt in die Zeit vor der arabischen Eroberung der iberischen Halbinsel im Jahr 711, in deren Folge ehemals besiedelte Orte aufgegeben wurden und die christliche Bevölkerung in die Bergregionen Asturiens floh. Im Zuge der Rückeroberung wurden in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts die Gebiete nördlich des Duero wieder christlich besiedelt. In einer Urkunde des Klosters San Pedro de Arlanza aus dem Jahr 879 wird die Kirche Santa María erwähnt und ihre Restaurierung durch Flamola, vielleicht die Gemahlin des Grafen von Lara, deren Name auf einem Gedenkstein in der Kirche eingemeißelt ist. Auch in einer Schenkungsurkunde von 929 werden Kirche und Kloster erwähnt. Im Jahr 1038 wurde die Kirche dem Kloster San Pedro de Arlanza unterstellt. In der Folgezeit wurde sie dem Verfall preisgegeben und geriet in Vergessenheit. Erst in den 1920er Jahren wurde das Gebäude wieder entdeckt und erforscht. Nachdem es 1929 zum spanischen Kulturdenkmal erklärt worden war, wurde mit Ausgrabungen begonnen.

Architektur

Detail des Frieses

Das Gebäude besteht aus den für die westgotische Architektur typischen Quadersteinen in orangebraunen Farbtönen (Kalkstein), die ohne Mörtel aneinandergefügt sind. Erhalten sind die quadratische Apsis und das Querhaus mit einer Höhe von 3,20 m und einer Länge von 10,40 m. Ursprünglich schlossen sich daran drei Schiffe an, deren Fundamente bei Ausgrabungen nachgewiesen werden konnten. Auffallend sind die 46 cm hohen Friese an der Außenwand, die sich fast um das ganze Gebäude ziehen, an der Frontseite des Chorhauptes sogar in drei Reihen und über die Fensteröffnungen hinweg. Dargestellt sind aufeinanderfolgende Kreise, die Weinranken und fünfblättrige Palmblätter, Vögel und Pflanzenmotive umrahmen. In anderen Kreisen finden sich unentschlüsselte Monogramme und Tierdarstellungen wie Löwe, Leoparden, Antilopen, Greife oder Fabelwesen, die auf orientalischen Einfluss schließen lassen.

Im Inneren öffnet sich das Querhaus zur Apsis durch einen hufeisenförmigen Gurtbogen, der mit einem ähnlichen Fries wie auf der Außenwand verziert ist. Dieser Bogen liegt auf mit Reliefs versehenen Kämpfern auf. Auf dem rechten Kämpfer sind zwei Engel dargestellt, die ein Medaillon halten mit einer bärtigen männlichen Figur und den Buchstaben SOL (Sonne). Außerdem trägt der Stein eine Inschrift, die auf die Restaurierung der Kirche im Jahr 879 durch Flamola verweist und wie folgt übersetzt werden kann: Flamola, die Geringste der Geringsten, macht Gott dieses Geschenk in Erfüllung eines Gelübdes. Auf dem linken Kämpfer sind ebenfalls zwei Engel und eine bärtige männliche Figur dargestellt mit dem Halbmond darüber und den Buchstaben LUNA (Mond). Die Darstellungen von SOL und LUNA sollen Christus und die Kirche symbolisieren. In der Apsis befinden sich Steinblöcke, die mit Reliefs verziert sind. Auf einem werden Figuren dargestellt, die Bücher in den Händen halten und als Evangelisten interpretiert werden.

Weblinks

 Commons: Santa María de Quintanilla de las Viñas – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Achim Arbeiter/Sabine Noack-Haley: Christliche Denkmäler des frühen Mittelalters vom 8. bis ins 11. Jahrhundert, Mainz 1999, ISBN 3-8053-2312-3
  • Jaime Cobreros: Guía del Prerrománico en España, Madrid 2006, S. 149−153, ISBN 84-9776-215-0
  • Jacques Fontaine: L'Art Préroman Hispanique, Bd. 1, La Pierre-qui-Vire (Zodiaque) 2. Auflage 1973, S. 205−209
42.124583333333-3.473

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