Santuari de Nostra Senyora de Cura

Santuari de Nostra Senyora de Cura
Das Eingangstor
Kloster Cura

Das Kloster Santuari de Nostra Senyora de Cura (kurz: Santuari de Cura) liegt auf der Spitze des Puig de Randa auf der Baleareninsel Mallorca in Höhe von 543 Metern zwischen den Gemeinden Algaida und Llucmajor. Der einzelstehende Berg, zu dessen Füßen das zur Gemeinde Algaida gehörende kleine Dorf Randa liegt, erhebt sich steil über der mallorquinischen Tiefebene und ist aus allen Richtungen schon von weitem gut zu erkennen. Die Spitze des Berges wird nicht nur von dem Kloster Cura, sondern auch von einer ballonartigen Radaranlage gekrönt, die man von weitem deutlicher erkennt als das Kloster. Das Franziskanerkloster ist das oberste und größte der drei Klöster auf dem Puig de Randa und für die Mallorquiner nach dem Santuari de Lluc der zweitwichtigste Wallfahrtsort der Insel.

Geschichte

Seinen Ursprung hat die „Cura“, wie das Kloster kurz genannt wird, in Einsiedeleien, die gleich nach der christlichen Rückeroberung Mallorcas durch König Jaime I. von Aragón im Jahre 1229 hier entstanden. Auf dem Berg finden sich aus dieser Zeit noch in den Fels gehauene Schlafstellen.

Das Santuari de Nostra Senyora de Cura ist eng mit dem Namen Ramon Llull (Raimundus Lullus, 1232–1316) verbunden. Der berühmte mallorquinische Mönch Mystiker, Missionar und Philosoph zog sich 1263 als Eremit hierher zurück und lebte und arbeitete hier fast zehn Jahre. Während dieser Zeit lernte er die arabische Sprache, rief eine Arabisch- und Lateinschule zur Ausbildung von Missionaren ins Leben und verfasste zahlreiche seiner berühmten Schriften. Die Cura war einer der Orte, an dem die katalanische Sprache von einem Dialekt zur Kultur- und Literatursprache erhoben wurde, weil Ramon Llull außer in Latein und Arabisch auch in der Volkssprache Katalan schrieb.

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts verfielen die Bauten zusehends und erst im August 1913 wurde den Franziskanern Tertiaren offiziell die Benutzung dieses Wallfahrtsortes von der Diözese wieder zugesprochen.

Gegenwart

Heute gehört die Cura zu den Klöstern Mallorcas, in denen der Trakt mit den alten Mönchszellen renoviert wurde und jetzt von den Franziskaner-Patres als Hotelpension betrieben wird, das nicht nur Pilger aufnimmt. Die 32 Zimmer haben modernen Standard, besitzen alle ein eigenes Bad und auch der Fernseher fehlt nicht.

Eigentlich ist die Bezeichnung „Kloster“ nicht korrekt. Auf ganz Mallorca gibt es kein eigentliches „Kloster“. Es handelt sich ausnahmslos um „Heiligtümer“ („Santuari“) bzw. Eremitagen („Eremita“). So ist auch die Santuari de Cura heute kein Kloster; es wird aber von vier Franziskaner-Patres verwaltet. Auch die beiden anderen „Santuaris“ auf dem Berg Randa (Gracia und Honorat), an denen man auf dem Weg auf den Gipfel zur „Cura“ vorbeikommt, sind im eigentlichen Sinn „Heiligtümer“ und dienten Einsiedlern als Eremitagen.

Im ehemaligen Grammatiksaal der Anlage ist heute ein kleines Ramon-Llull-Museum untergebracht. Hier findet man zahlreiche alte Schriften, Gebrauchsgegenstände und Bilder von Ramon Llull. Wanderer und Ausflügler finden ein ordentliches und nicht überteuertes Restaurant im nordwestlichen Trakt. Am Klosterhof gibt es unter alten, schattenspendenden Bäumen Steinbänke und -tische, wo insbesondere spanische Ausflügler und Pilger traditionsgemäss ihre Brotzeit einnehmen.

Nur im Souvenirshop der Cura erhält man den berühmten Randa-Kräuter-Schnaps, der nach einem uralten Geheimrezept hergestellt wird und dem heilende Wirkungen zugesprochen werden. Er hat 40 % Alc., ist aber mild und süß wie ein Likör, daher auch bei den Damen beliebt. Im Souvenirshop kann man neben den üblichen Devotionalien einiges zur Geschichte dieses Kräuter-Likörs sehen.

Weblinks

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