Schlacht an der Piave

Schlacht an der Piave
Schlacht an der Piave
Teil von: Fünfter Koalitionskrieg
Datum 8. Mai 1808
Ort Fluss Piave,
Nervesa della Battaglia
Ausgang Sieg der Franzosen
Konfliktparteien
Flag of France.svg Frankreich

Flag of the Napoleonic Kingdom of Italy.svg Italien

Flag of the Habsburg Monarchy.svg Österreich
Befehlshaber
Eugène de Beauharnais Erzherzog Johann von Österreich
Truppenstärke
44.800 24.120 bis 28.000
Verluste
2.000 3.896
15 Geschütze

Die Schlacht an der Piave fand am 8. Mai 1809 zwischen den französisch-italienischen Truppen unter Befehl Eugène de Beauharnais und der österreichischen Armee unter Erzherzog Johann während des Fünften Koalitionskriegs statt. Obwohl die Österreicher ihre Positionen am gegenüberliegenden Flussufer bezogen hatten, erlitten sie eine Niederlage gegen die zahlenmäßig überlegenen französisch-italienischen Truppen.

Schlachtablauf

Die weit überlegenen französischen Truppen kamen von Süden her zum Fluss Piave und planten den Angriff auf die österreichische Armee, die nördlich der Flusses Stellung bezogen hatte.

Eugène glaubte, dass der Großteil der österreichischen Kontingente sehr viel weiter entfernt vom Flussufer, nämlich bei Conegliano lägen. Er wusste nicht, dass Erzherzog Johanns Armee nur 4 km vom Fluss entfernt in Stellung gegangen war und plante eine großangelegte Attacke. Eugène sammelte seine Truppen und plante einen Scheinangriff an seinem linken Flügel auf das Fort von Nervesa. Gleichzeitig befahl er Dessaix den Hauptangrif im Zentrum auf das Fort von Priula. Um Dessaix zu unterstützen, platzierte er mehrere Batterien Artillerie am Südufer der Piave und ließ Gouchy den Fluss an der rechten Flanke bei San Nichiol mit drei Divisionen Kavallerie überqueren.

Um 7 Uhr überquerte Dessaix den Fluss mit 5000 Mann. Erzherzog Johann rückte zu diesem Zeitpunkt mit vor. Dabei formte das 8. Armeekorps den rechten Flügel im Westen und das 11. den linken im Osten.

Um 8 Uhr waren die Franzosen unter Dessaix bis knapp vor die österreichischen Linien vorgerückt, sodass Johann seine gesamte Kavallerie unter Wolfskeel zusammenfasste und in den Sturmangriff schickte.

Da die Reiterei jedoch nichts gegen Dessaix, der seine Truppen in 2 großen Karrees aufstellte, ausrichten konnte, eröffneten 24 österreichische Kanonen das Feuer auf Dessaix. Dieser erlitt große Verluste unter diesem massiven Bombardement. Also zogen die Franzosen selbst 24 Kanonen vor ihrer Infanterie auf und erwiderten das Feuer.

Während dieses Gefechts querten Grouchys Truppen den Fluss im Osten, schlugen Kalnássys Korps bis Cimadolmo zurück. Um 9 Uhr hatten sie vollständig den Fluss überquert. Um 10 Uhr krachten diese Truppen, Leichte Kavallerie unter Sahuc und Dragoner unter Pully auf die österreichische Reiterei unter Wolfskeel. Als dieser jedoch im Nahkampf getötet wurde, zerbrach der österreichische Angriff und die Reiterei floh. Sahuc und Pully stürmten die Positionen der Artillerie – die Österreicher konnten nur noch 10 Kanonen retten – hatten jedoch keinen Erfolg gegen die österreichische Infanterie, die ihrerseits nun Karrees bildete.

Zu diesem Zeitpunkt war der Pegel des Flusses derart hoch gestiegen, dass Eugène keine weiteren Truppen mehr übersetzen konnte, weshalb die Kämpfe zwischen 13 und 15 Uhr zum erliegen kamen. 27.000 bis 30.000 seiner Soldaten waren nun abgeschnitten. Erzherzog Johann wagte jedoch keinen großangelegten Angriff seiner Infanterie, da er diese keinen Kavallerieangriffen aussetzen wollte und er wusste, dass seine eigene Reiterei keine ausreichende Deckung mehr liefern konnte.

Am späten Nachmittag begannen die französischen Attacken wieder: Am rechten Flügel bestürmten Greniers und Pullys Kavallerie mit Abbés Infanterie die Linien des 11. Armeekorps. Die Konter von Erzherzog Josephs Husaren bewirkten wenig und Kalnássy musste sich aus San Michele und Cimadolmo zurückziehen.

Ein Bombardement aus 24 Kanonen und die Attacken MacDonalds brachen schließlich die Linien des 11. Armeekorps. Auch die österreichischen Elitetruppe, Kleinmayers Grenadierbrigade, die in Reserve gehalten worden war konnten die Angriffe nicht mehr abwehren. Erzherzog Johanns Linien zerbrachen. Er musste sich geschlagen geben und nach Conegliano zurückziehen.

Literatur

  • Arnold, James R. Napoleon Conquers Austria. Westport, Conn.: Praeger Publishers, 1995. ISBN 0-275-94694-0
  • Bowden, Scotty & Tarbox, Charlie. Armies on the Danube 1809. Arlington, Texas: Empire Games Press, 1980.
  • Epstein, Robert M. Napoleon's Last Victory and the Emergence of Modern War. Lawrence, Kansas: University Press of Kansas, 1994.
  • Rothenberg, Gunther E. Napoleon's Great Adversaries, The Archduke Charles and the Austrian Army, 1792-1814. Bloomington, Ind.: Indiana University Press, 1982 ISBN 0-253-33969-3
  • Schneid, Frederick C. Napoleon's Italian Campaigns: 1805-1815. Westport, Conn.: Praeger Publishers, 2002. ISBN 0-275-96875-8

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