- Schlacht von Adrianopel (324)
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Schlacht von Adrianopel Datum 3. Juli 324 Ort bei Adrianopel (heute Edirne in der Türkei) Ausgang Entscheidender Sieg Konstantins I. Konfliktparteien Heer Konstantins Heer des Licinius Befehlshaber Konstantin I. Licinius Truppenstärke ca. 120.000 Infanterie und 10.000 Kavallerie ca. 150.000 Infanterie und 15.000 Kavallerie Verluste unbedeutend ca. 34.000 In der Schlacht bei Adrianopel gelang es dem römischen Kaiser Konstantin, seinen Rivalen Licinius zu besiegen und somit den Kampf um das Römische Reich für sich zu entscheiden.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
Nachdem Konstantin Licinius bereits mehrere Zugeständnisse und Gebietsabtretungen abgezwungen hatte, herrschte einstweilen Ruhe. Doch nachdem sich Konstantin gegen eindringende Goten erfolgreich zur Wehr gesetzt und eine Strafexpedition über die Donau unternommen hatte, wollte er - im damaligen Höhepunkt seines Ruhmes - im Reich keinen Nebenbuhler mehr dulden. Ohne eine vorangegangene Aggression des Licinius begann er mit Kriegsvorbereitungen. Er versammelte 120.000 Mann Infanterie und 10.000 Mann Kavallerie in Thessalonike, welche vor allem seine erfahrenen Veteranen darstellten. Seine Vorbereitungen blieben jedoch nicht unbemerkt und Licinius versammelte ein Heer von 150.000 Mann Infanterie und 15.000 Kavalleristen. Seine Kavallerie wurde aus Phrygien und Kappadokien eingezogen. Seine aus 350 Trieren bestehende Flotte war der Konstantins überlegen, denn jener besaß nur 200 kleinere Schiffe. Seltsamerweise benutzte Licinus sie nicht, um in die Kerngebiete Konstantins vorzudringen und sie anzugreifen. Der wie immer vorsichtige Licinius zog nach Adrianopel und errichtete in der Nähe der Stadt ein befestigtes Lager. Dorthin zog er mit dem Großteil seiner Truppen.
Schlachtverlauf
Konstantin war bis nach Adrianopel vorgerückt und wurde durch den Fluss Hebros gestoppt. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass er alle Truppen in die Schlacht schickte. Das Heer des Licinius besetzte die Anhöhen vom Fluss aus bis zur Stadt selbst. Die feindlichen Armeen lagen sich einige Tage tatenlos gegenüber, abgesehen von kleineren Scharmützeln und Auklärungsoperationen. Konstantin gab außerdem vor, eine Brücke zu bauen. Am 3. Juli wagte sich Konstantin dem heidnischen (und Konstantin gegenüber feindlich gesinnten) Geschichtsschreiber Zosimos zufolge nach mit zwölf Gefährten über den Fluss und schlug nach der Ankunft der restlichen Truppen das Heer des Licinius.
In Wirklichkeit verlief die Schlacht wohl anders. Konstantin hatte vom Feind unbemerkt etwa 5000 Bogenschützen und eine Abteilung Kavallerie im Rücken des Feindes einen Wald besetzten lassen. Daraufhin hatte er die Überquerung des Flusses angeordnet und war mit seinen Truppen dem Feind entgegengetreten. Er selbst führte die Kavallerie über den Fluss. Licinius wurde zur Aufgabe seines vorteilhaften Geländes durch jene Bogenschützen getrieben, da er den Wald, der inzwischen durch weitere Infanterie gesichert worden war, nicht einnehmen konnte. Die Bogenschützen und die erfahrenen Veteranen Konstantins richteten unter den Truppen des Licinius Zosimos zufolge ein Gemetzel an. Konstantin motivierte seine Soldaten indem er überall dorthin, wo seine Schlachtreihen zu wanken begannen, seine persönliche Standarte, das Labarum, hinbringen ließ. Am Ende des Tages wurde das befestigte Lager Licinius durch die Truppen Konstantins im Sturm eingenommen. Erst mit der einbrechenden Dunkelheit konnte sich die Armee des Licinius zur Küste, wo seine Flotte wartete, und nach Byzanz flüchten.
Folgen
Am folgenden Tag ergaben sich die noch verbliebenen Flüchtlinge dem Konstantin. Während Konstantin nach Byzanz vorrückte, besiegte sein Sohn Crispus in der Seeschlacht bei Kallipolis die Flotte des Licinius unter Abantus. Konstantin besiegte am 18. September in der Schlacht von Chrysopolis erneut Licinius, der sich dann auch ergab und in Thessalonike interniert wurde. Der entscheidende Sieg war allerdings der von Adrianopel gewesen. Auch der von Licinius zwischenzeitlich zum Mitkaiser erhobene Martinianus fiel in Konstantins Hände. Dieser hatte somit die Alleinherrschaft errungen und vereinte das Römische Reich wieder unter einem Herrscher.
Literatur
- Elisabeth Herrmann-Otto: Konstantin der Große. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2007.
- Charles M. Odahl: Constantine and the Christian Empire. Routledge, London u.a. 2004, ISBN 0415174856.
- Oliver Schmitt: Constantin der Große (275–337). Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2007.
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