Schlacht von Alalia

Schlacht von Alalia
Schlacht von Alalia
Location Battle-of-Alalia.PNG
Datum zwischen 540 und 535 v. Chr.
Ort Alalia, Korsika
Ausgang Etruskisch-Karthagischer Sieg
Konfliktparteien
Etrusker und Karthago Massalia und Alalia
Truppenstärke
120 Schiffe 60 Pentekonteren
Verluste
schwer ca. 40 Pentekonteren

Die Seeschlacht von Alalia fand im Zeitraum zwischen 540 und 535 v. Chr. an der Ostküste Korsikas statt. Eine Flotte von 120 Schiffen der Punier und Etrusker konnte die etwa 60 Pentekonteren der griechischen Kolonien Massalia und Alalia zur Flucht zwingen. Nach der Niederlage der Griechen ging Alalia in den Besitz der Etrusker über, Sardinien geriet unter karthagischen Einfluss.

Inhaltsverzeichnis

Hintergründe

Die Griechen begannen seit ca. 750 v. Chr. mit der Besiedlung des westlichen Mittelmeerraumes. Die von Ihnen gegründeten Kolonien waren meist unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten angelegte Siedlungen, die keinen souveränen, einheitlichen Staat bildeten, sondern unabhängige Stadtstaaten darstellten. Ihre teilweise aggressive Siedlungspolitik und ihr kultureller Einfluss auf das Umland ihrer neu gegründeten Städte führte jedoch auch zu Konflikten mit der einheimischen Bevölkerung. Piraterie auf den Handelsrouten zwischen den Städten und gelegentliche Raubzüge der ortsansässigen keltischen Etrusker bedrohten zudem die wirtschaftliche Entwicklung der Niederlassungen.

Außerdem standen die griechischen Siedlungen in zunehmender Konkurrenz zu den expandierenden karthagischen Städten im westlichen Mittelmeerraum. Die Konflikte zwischen karthagischen und griechischen Siedlungen führten auf Sizilien zu ersten militärisch geführten Konflikten. Auch die Stadtgründungen von Massilia und Alalia durch griechische Siedler aus Phokaia stellten für die Karthager eine Einmischung in ihren Einflussbereich dar. Um der zunehmenden Piraterie durch die Griechen zu begegnen und den etruskischen Eroberungsfeldzug in Italien zu unterstützen stellten die, wahrscheinlich Verbündeten, Punier und Etrusker Flotten auf, um die Griechen aus dem Gebiet des ligurischen Meeres und des thyrenischen Meeres zu vertreiben.

Die Schlacht

Herodot berichtet, dass etwa 60 Pentekonteren der Griechen mit einem Überraschungsmanöver versuchten die mehr als doppelt so große Flotte der Verbündeten zu schlagen. Bei diesem Manöver ging offenbar ein Großteil der griechischen Schiffe verloren oder wurde beschädigt, wenngleich auch die Flotten der Punier und Etrusker erhebliche Verluste erlitten und sich zurückzogen. Im Angesicht eines weiteren Angriffs, der wahrscheinlich den Verlust der gesamten Flotte und den Verlust der Kolonien nach sich gezogen hätte, evakuierten die Griechen Korsika mit den verbleibenden Schiffen und flüchteten unter anderem nach Rhegium.

Folgen

Korsika wurde nach dem Sieg der Verbündeten den Etruskern zugeschlagen, Sardinien ging an Karthago. Die Karthager verloren jedoch in Folge zwei Seeschlachten gegen Massalia. Auch Versuche der Etrusker griechische Städte in Süditalien zu erobern scheiterten. Stellvertretend hierfür steht die etruskische Niederlage bei Cumae 524 v. Chr. Es gelang der Karthagern durch die Blockade der Straße von Gibraltar die weitere griechische Kolonisation der iberischen Halbinsel zu begrenzen, die Auseinandersetzungen zwischen karthagischen und griechischen Städten auf Sizilien führten jedoch schließlich zu den Griechisch-Punischen Kriegen.

Quelle

Weblinks


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