- Christ lag in Todes Banden (Bach)
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Bachkantate Christ lag in Todes Banden BWV: 4 Anlass: Ostersonntag Entstehungsjahr: 1707? Entstehungsort: Mühlhausen? Gattung: Choralkantate Solo: S,A,T,B - Chor Instr: Zink, Pos. 1-3, Str., BC AD: ca 20-25 min Text Martin Luther, 1524 Christ lag in Todes Banden, auch Christ lag in Todesbanden geschrieben (BWV 4) ist eine Choralkantate von Johann Sebastian Bach.
Inhaltsverzeichnis
Entstehung
Bei dieser Kantate zum Ostersonntag handelt es sich wahrscheinlich um ein Frühwerk des Komponisten, dessen Entstehungsjahr, abgeleitet aus dem Kompositionsstil, zwischen 1707 und 1713 gelegen haben dürfte und vermutlich noch aus seiner Zeit in Mühlhausen (1707/1708) stammt. Erhalten sind jedoch nur Abschriften aus den Leipziger Jahren 1724 und 1725, so dass über Einzelheiten der Urfassung keine Gewissheit besteht. Die ursprüngliche Fassung könnte jedoch zu Bachs Bewerbung um die Organistenstelle in Mühlhausen (Ostern 1707) komponiert und aufgeführt worden sein. Da es eine gleichnamige Kantate von Johann Pachelbel gibt, die auf dem identischen Choral basiert und auch stilistisch eine Reihe von Ähnlichkeiten aufweist, kann angenommen werden, dass Bach von Pachelbels Werk inspiriert wurde.
Thematik
Der Text basiert ausschließlich auf dem gleichnamigen Osterlied von Martin Luther aus dem Jahre 1524, dessen sämtliche Strophen neben der einleitenden kurzen Sinfonia die Sätze der Kantate bilden. Der liturgischen Bestimmung gemäß wird die Auferstehung Christi und der Triumph Gottes über den Tod besungen.
Besetzung
- Gesangsstimmen: Sopran, Alt, Tenor, Bass, nicht genauer als solistisch oder chorisch gekennzeichnet
- Instrumente: Violine I/II, Viola I/II, Basso continuo, dazu in manchen Fassungen Zink und Posaune I-III colla parte mit den Gesangsstimmen
Besonderheiten
Die Kantate „Christ lag in Todes Banden“ folgt in ihrem Stil noch dem Typus des Choralkonzerts wie es bei Kantatenkompositionen des 17. Jahrhunderts üblich war. Der von Erdmann Neumeister begründete moderne Stil mit Rezitativen und Arien wird von Bach erst ab 1714 verwendet. Trotz der Beschränkung der eingesetzten Mittel gelingt es dem jungen Bach durch beständigen Wechsel von Solo, Duett und Chor kombiniert mit einer variierten Instrumentalbegleitung die expressive Sprache Luthers in Musik zu fassen und die Bedeutung der gesungenen Worte lebhaft auszumalen.
Literatur
- Alfred Dürr: Johann Sebastian Bach: Die Kantaten. Bärenreiter, Kassel 1999, ISBN 3-7618-1476-3
- Werner Neumann: Handbuch der Kantaten J.S.Bachs, 1947, 5.Auf. 1984, ISBN 3-7651-0054-4
- Hans-Joachim Schulze: Die Bach-Kantaten: Einführungen zu sämtlichen Kantaten Johann Sebastian Bachs. Leipzig: Evangelische Verlags-Anstalt; Stuttgart: Carus-Verlag 2006 (Edition Bach-Archiv Leipzig) ISBN 3-374-02390-8 (Evang. Verl.-Anst.), ISBN 3-89948-073-2 (Carus-Verl.)
- Christoph Wolff, Ton Koopman: Die Welt der Bach-Kantaten. Verlag J. B. Metzler, Stuttgart, Weimar 2006 ISBN 978-3-476-02127-4
Weblinks
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