- Sejm (Zweite Republik)
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Der Sejm war in der Zweiten Republik 1918 bis 1939 eine Kammer des polnischen Parlaments mit Sitz in Warschau.
Verfassungsgebende Versammlung
Nach der Erlangung der Unabhängigkeit im Herbst 1918 wurde am 26. Januar 1919 aufgrund des Dekrets über die Wahlordnung für den verfassunggebenden Sejm vom 28. November 1918 eine Verfassunggebende Versammlung, der Sejm Ustawodawczy gewählt. Dieser Sejm tagte vom 10. Februar 1919 bis zum 27. September 1922. Er bestand zunächst aus 395 (Stand 20. Januar 1920) und danach aus 435 Abgeordneten. Am 20. Februar 1919 wurde die provisorische Kleine Verfassung erlassen. Am 17. März 1921 wurde die Verfassung der zweiten Republik verabschiedet.
Der Sejm
Die Verfassung sah ab 1922 ein bikamerales Parlament vor. Neben dem Sejm bestand der Polnische Senat.
Der Seijm bestand 1922 bis 1935 aus 444 und 1935 bis 1939 aus 208 Abgeordneten. Wählbar waren Männer und Frauen mit einem Mindestalter von 25 Jahren. Rechtsgrundlage war das Gesetz vom 28. Juli 1922 über die Wahlordnung für den Sejm bzw. die Wahlordnung vom 8. Juli 1935. Bis 1935 wurden 372 Abgeordnete in 64 Wahlkreisen mit je 4 bis 14 Sitzen gewählt. Weitere 72 Abgeordnete wurden über Staatslisten gewählt.
Wahlperiode Wahltermin Legislaturperiode I. Sejm 5. November 1922 28. November 1922 bis 30. November 1927 II. Sejm 4. März 1928 27. März 1928 bis 29. März 1930 III. Sejm 16. November 1930 9. Dezember 1930 bis 28. Juni 1935 IV. Sejm 8. September 1935 4. Oktober 1935 bis 21. Juli 1938 V. Sejm 6. November 1938 28. November 1938 bis 2. September 1939 Mit der Besetzung Polens durch Deutschland und die Sowjetunion endete auch die Geschichte des Sejms der zweiten Republik.
Literatur
- Mads Ole Balling: Von Reval bis Bukarest - Statistisch-Biographisches Handbuch der Parlamentarier der deutschen Minderheiten in Ostmittel und Südosteuropa 1919-1945, Band 1, 2. Auflage. Kopenhagen 1991, ISBN 87-983829-3-4, S. 177.
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