Senfmühle Kleinhettstedt

Die Kunst- und Senfmühle ist ein Gebäude in Kleinhettstedt, einem Ort im mittleren Ilmtal zwischen Kranichfeld und Stadtilm. Die Mühle wurde erstmals im 16. Jahrhundert erwähnt und befindet sich seit 1732 im Besitz der Familie Morgenroth. Es gibt noch Mauerreste, die auf einen Bestand aus dem 13. Jahrhundert hinweisen.

Die Mühle wurde in ihrer Geschichte vielfältig genutzt. So wurde die Wasserkraft der Ilm bereits als Gips-, Senf-, Säge- und Graupenmühle sowie als Spinnerei genutzt.

Mit der politischen Wende kam 1989 wurde der Betrieb der Getreidemühle zunächst eingestellt. Seit 1999 wird die Mühle wieder als Senfmühle genutzt. Um ein hochwertiges Produkt erreichen zu können, ist es wichtig, den Senf schonend und langsam zu vermahlen. Dazu eignen sich am besten Senfmühlen, die nach dem traditionellen Nassmahlverfahren arbeiten.

In der Senfmühle Kleinhettstedt kann die traditionelle Senfherstellung noch besichtigt werden. Die verwendete Senfsaat kommt aus Thüringen und wird in der Mühle auf einem Walzenstuhl vermahlen. Anschließend wird das frisch gemahlene Senfmehl mit Wasser, Essig und Gewürzen über Stunden gemaischt. Die fertige Maische wird dann über die Nassmahlgänge gepumpt und vermahlen. Gerade durch diesen Mahlprozess entsteht ein vollmundiger Senfgeschmack. Wichtig dabei ist die Geschwindigkeit der Mahlsteine, die sich in Kleinhettstedt mit nur 55/min drehen. Dadurch bleibt das Senföl erhalten. Dagegen wird in industriellen Anlagen bei über 3000/min gearbeitet, die Maische wird heiß und verliert an Aroma, Geschmack und wichtigen Inhaltsstoffen.

Neben der Senfmühle, einem kleinen Hofladen und einem Gastronomiebetrieb können Besucher der Anlage auch noch die alte Getreidemühle besichtigen.

Weblinks

• Homepage

50.78965122861111.141150593889

Koordinaten: 50° 47′ 23″ N, 11° 8′ 28″ O