- Sozialer Grenznutzen
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Unter dem sozialen Grenznutzen (engl. marginal social benefit) versteht man den zusätzlichen Grenznutzen bzw. die verminderten sozialen Grenzkosten aller Gesellschaftsmitglieder, die durch die Ausweitung einer wirtschaftlichen Aktivität um eine Messeinheit entstehen.
Insbesondere bei Umweltschutzmaßnahmen weichen sozialer und privater Nutzen stark voneinander ab: Der Nutzen einer Umweltschutzmaßnahme verteilt sich auf alle lokalen bzw. globalen Gesellschaftsmitglieder, so dass der private nur einen unendlich kleinen Bruchteil des sozialen Nutzen ausmacht.
Für die Gesellschaft ist die Wahl eines Aktivitätenniveaus sozial-optimal, bei der die sozialen Grenzkosten der letzten Messeinheit mit dem sozialen Grenznutzen übereinstimmen. Für eine Privatperson ist dagegen die Wahl eines Aktivitätsniveaus optimal, bei der ihre privaten Grenzkosten der letzten Messeinheit mit ihren privaten Grenznutzen übereinstimmen.
Die soziale Grenzkostenkurve ist ebenso wie die volkswirtschaftliche Angebotskurve ansteigend, da die volkswirtschaftliche Ausweitung der Umweltschutzinvestitionen die Inanspruchnahme immer teurerer Lieferanten notwendig macht. Die soziale Grenznutzenkurve ist sinkend, wenn mit den ergiebigsten Vermeidungsaktivitäten begonnen wird. Das soziale-optimale Niveau einer Vermeidungsaktivität wird im Schnittpunkt beider Kurven erreicht.
Der private Nutzen einer Umweltschutzmaßnahme unterschreitet in der Regel den sozialen Nutzen, so dass ohne Eingriffe des Gesetzgebers das sozial-optimale Aktivitätsniveau bei weitem unterschritten wird. Der private Nutzen besteht aus dem Imagegewinn und in wenigen Branchen wie z. B. der Bio-Landwirtschaft aus der Verbesserung der Produktqualität.
Will der Staat ein sozial-optimales Aktivitätsniveau erreichen, muss er den Verursacher externer Kosten belasten oder Vermeidungsaktivitäten fördern oder vorschreiben, so dass privates und sozialen Optimum übereinstimmen.
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