Christian Gottlob von Voigt

Christian Gottlob von Voigt
Christian Gottlob Voigt

Christian Gottlob von Voigt (* 23. Dezember 1743 in Allstedt; † 22. März 1819 in Weimar) war deutscher Dichter, großherzoglich Sachsen-Weimar-Eisenachischer wirklicher Geheimer Rat und Präsident des Staatsministeriums sowie Ministerkollege von Johann Wolfgang von Goethe in Weimar.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Christian Gottlob Voigt war in erster Ehe verheiratet mit Johanna Viktoria Hufeland, verw. Michaelis (1741-1815), der Tochter von Johann Christoph Hufeland [1] und Viktoria Hufeland, geb. Müller.[2] Er war Bruder des Geologen Johann Karl Wilhelm von Voigt.

Nachdem Johanna Viktoria 1815 gestorben war, heiratete er in zweiter Ehe am 31. Oktober 1815 Amalie Caroline Friederika (1766–1843), die Witwe des weimaranischen Regierungsrates Friedrich Heinrich Gotthelf Osann (* 1753; † 29. März 1803 in Weimar). Sie brachte vier Söhne mit in die Ehe, darunter Emil Osann (1787-1842), später Professor der Medizin in Berlin, Friedrich Gotthilf Osann (1794-1858), später Professor der Philologie in Jena und in Gießen und Gottfried Wilhelm Osann (1796-1866), später Professor für Chemie und Physik in Tartu und Würzburg.[3]

Leben

Voigt studierte Rechte in Jena. Von 1766 bis 1770 war er Assistent in der Bibliothek zu Weimar. 1770 trat er als Regierungsrat in den Staatsdienst des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach in Weimar ein. Gleichzeitig wurde er in den Adelsstand erhoben.

1783 schlug Goethe ihn als zweites Mitglied in der Bergmannskommission vor. 1794 wurde er Geheimer Rat, 1809 Staatsminister und 1815 Präsident des Staatsministeriums in Weimar, wo er auf dem Jacobsfriedhof begraben liegt.

Wirken

Christian Gottlob von Voigt war mit Johann Wolfgang von Goethe fast vierzig Jahre in Dienstgeschäften und privat eng verbunden, ebenso mit Johann Karl August Musäus, Christoph Martin Wieland, Johann Gottfried Herder und Friedrich Schiller. Auch im Briefwechsel Goethes mit Christiane Vulpius wurde er mehrfach erwähnt.

Er galt als tüchtiger und pflichtbewusster Beamter, der über einen weiten Gesichtskreis verfügte und der nebenbei dichtete und den Naturwissenschaften nachging, sofern dies die Amtsgeschäfte zuließen. Neben Goethe führte er die Oberaufsicht der herzoglichen Bibliothek (heute Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek). Im Rokoko-Saal steht eine Gipsbüste von ihm. Weitere Büsten und auch ein Gemälde sind im Goethe-Nationalmuseum.

Literatur

  • Gustav Lämmerhirt: Voigt, Christian Gottlob von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 54, Duncker & Humblot, Leipzig 1908, S. 752–755.
  • Hans Wahl, Anton Kippenberg: Goethe und seine Welt. Insel-Verlag, Leipzig 1932, S. 155.
  • Hans Tümmler (Bearb./Hrsg.): Briefwechsel Goethe/Voigt, IV Bände mit Erl., Böhlau, Weimar 1949-1962.
  • Hans Tümmler: Goethe der Kollege. Sein Leben und Wirken mit Christian Gottlob von Voigt. Böhlau Verlag, Köln Wien 1970.
  • Jochen Klauß: Der „Minister des klassischen Weimar“ als kenntnisreicher Numismatiker. Christian Gottlob von Voigt zum 250. Geburtstag. In: Zur kulturellen und gemeinnützigen Tätigkeit des Freundeskreises Goethe-Nationalmuseum e. V. 1991-1993, Weimar 1994, S. 25-44.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://ora-web.swkk.de/goe_reg_online/regest.vollanzeige_bio?id=38282
  2. http://ora-web.swkk.de/goe_reg_online/regest.vollanzeige_bio?id=38286
  3. „Gespräche mit Johann Wolfgang Goethe“, zeno.org



Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Christian Gottlob Voigt — Christian Gottlob von Voigt (* 23. Dezember 1743 in Allstedt; † 22. März 1819 in Weimar) war deutscher Dichter, Großherzoglich Sachsen Weimar Eisenachischen wirklicher Geheimer Rat und Präsident des Staatsministeriums sowie Ministerkollege von… …   Deutsch Wikipedia

  • Christian Gottlob Tröbst — (* 25. Juli 1811 in Apolda; † 3. April 1888 in Weimar) war ein deutscher Theologe, Philosoph, Mathematiker und erster Direktor des Realgymnasiums in Weimar. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliches Wirken …   Deutsch Wikipedia

  • Christian Gottlob Thube — (* 19. März 1742 in Schlegel; † 26. Januar 1826 in Baumgarten) war ein deutscher evangelischer Theologe, Mystiker und Prophet. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Werke …   Deutsch Wikipedia

  • Voigt — ist ein Familienname. Herkunft und Bedeutung Relative Häufigkeit des Namens Voigt in Deutschland. Voigt ist eine Schreibweise von Vogt (gesprochen [foːkt] mit Dehnungs i). Es kommt von advocatus …   Deutsch Wikipedia

  • Christian (Vorname) — Christian ist ein männlicher Vorname und Familienname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung 2 Verbreitung 2.1 Mittelalter 2.2 Frühe Neuzeit …   Deutsch Wikipedia

  • Christian Voigt — ist der Name folgender Personen: Christian Voigt (Sänger), deutscher Sänger (Tenor) Christian Friedrich Voigt (1803–1868), deutscher Orgelbauer Christian Gottlob von Voigt (1743–1819), deutscher Minister Diese Seite ist eine …   Deutsch Wikipedia

  • Voigt [2] — Voigt, 1) Christian Gottlob von V., geb. 1743 in Allstädt, war erst Advocat in Allstädt, dann Regierungsrath in Weimar u. nach u. nach Kammerpräsident, Geheimerath, Staatsminister u. Curator der Universität Jena. Er lebte in engstem Verein mit… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Voigt — Voigt, 1) Johann Karl Wilhelm, Mineralog und Geognost, geb. 20. Febr. 1752 in Allstedt, gest. 1. Jan. 1821, studierte seit 1773 in Jena die Rechte, dann in Freiberg seit 1776 Mineralogie, begleitete den Herzog von Weimar auf seinen Reisen als… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Voigt — Voigt, Christian Gottlob von, weimar. Staatsminister, geb. 23. Dez. 1743 in Allstedt, gest. 22. März 1819, bekannt durch sein Verhältnis zu Schiller und Goethe (Goethes Briefe an ihn, hg. 1868) …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Voigt [2] — Voigt, Christian Gottlob von, geb. 1743 zu Allstädt, gest. 1819 als Staatsminister zu Weimar, ist durch sein Verhältniß zu Schiller und Göthe bekannt. Sein Bruder Joh. Karl Wilh., geb. 1752, gest. 1821 als Weimarscher Bergrath, sehr verdienter… …   Herders Conversations-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”