Spitalmühle (Markgröningen)

Spitalmühle (Markgröningen)
Die Spitalmühle

Die Spitalmühle ist eine Getreidemühle an der Glems im Markgröninger Stadtteil Talhausen.

Der erste Nachweis für die ursprünglich dem Markgröninger Heilig-Geist-Spital gehörende Spitalmühle stammt aus dem Jahr 1416. Die Pächter von Spitalgütern sowie jeder, der als Naturalbesoldung Feldfrüchte vom Spital erhielt, musste in dieser Mühle mahlen lassen. Doch die Pachtabgaben waren zu hart und trieben in den folgenden 130 Jahren 22 Müller in den Ruin. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Mühle völlig zerstört und in 1680 wieder aufgebaut.

Die Mühle besaß Anfang des 19. Jahrhunderts drei oberschlächtige Wasserräder, die von einem 286 m langen, rechts von der Glems abgezweigten Kanal gespeist wurden. Im Jahr 1905 gehörte die Mühle Hermann Frick und wurde von zwei oberschlächtigen Wasserrädern mit je 2,23 m Durchmesser und 1,80 m bzw. 1,86 m Breite angetrieben. Sie nutzten ein Gefälle von 2,70 m und lieferten bei 350 l/s Wasserzufluss eine Rohleistung von 12,6 PS. Im Jahr 1921/22 hatte Mina Frick die zwei Wasserräder durch eine Haag-Unterwasserzwillingsturbine und eine Francis-Turbine ersetzt. Diese beiden Turbinen wurden später wieder ausgebaut und 1976 durch eine einzige Ossberger-Turbine mit 19,2 PS Höchstleistung ersetzt.

Die Spitalmühle ist seit 1817 im Besitz der Familien Frick und Kefer. Sie ist die einzige Mühle in Markgröningen, die in ihrer ursprünglichen Form als Getreidemühle bis zum heutigen Tag überlebte. Sie arbeitet heute mit drei doppelten Walzestühlen und einem Steinmahlgang zum Schroten und hat eine Vermahlungskapazität von 7,5 Tonnen pro Tag (Stand 1997). Die Produkte werden fast ausschließlich an Privatkunden verkauft.

Literatur

  • Thomas Schulz: Mühlenatlas Baden-Württemberg, Bd.3 Die Mühlen im Landkreis Ludwigsburg, Verlag Manfred Hennecke,1999, Remshalden-Buoch, ISBN 3-927981-63-X
  • Informationstafel am Glemsmühlenweg
48.9033027777789.0714972222222

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