- Christian Hermann Weiße
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Christian Hermann Weisse (* 10. August 1801 in Leipzig; † 19. September 1866 ebenda) war ein evangelischer Theologe und spätidealistischer Philosoph.
Gegen David Friedrich Strauß versuchte Weisse den historischen Jesus zu rekonstruieren. In seiner Evangelischen Geschichte (1838) stellt er die gegenüber Friedrich Schleiermacher veränderte Zweiquellentheorie vor. Aus der hebräischen Redensammlung Schleiermachers wurde bei ihm die Spruchquelle des Matthäusevangeliums; den Schleiermacherschen Ur-Markus ersetzte er durch das Markusevangelium, das er als erste, auf authentischer Erinnerung beruhende Darstellung des Lebens Jesu verstand und dem Petrusbegleiter Johannes Markus zuschrieb. Weisse gehört so neben Karl Lachmann, Gottlob Christian Storr und Christian Gottlob Wilke zu den Begründern der Markus-Priorität. Allerdings veränderte er in Auseinandersetzung mit Heinrich Ewald 1856 seine Theorie und vermutete, dass vor dem kanonischen Markus- doch noch ein Ur-Markusevangelium stünde, das matthäisches und lukanisches Sondergut kenne.
Werke
- System der Ästhetik (2 Bde., 1830);
- Die evangelische Geschichte kritisch und philosophisch bearbeitet (2 Bde. Leipzig 1838)
- Philosophische Dogmatik oder Philosophie des Christentums (3 Bde., 1855-1862)
Literatur
- Klaus-Gunther Wesseling: Weisse, Christian Hermann. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 13, Herzberg 1998, ISBN 3-88309-072-7, Sp. 684–690.
Weblinks
Personendaten NAME Weisse, Christian Hermann ALTERNATIVNAMEN Christian Hermann Weiße KURZBESCHREIBUNG evangelischer Theologe und spätidealistischer Philosoph GEBURTSDATUM 10. August 1801 GEBURTSORT Leipzig STERBEDATUM 19. September 1866 STERBEORT Leipzig
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