St. Andreas (Ostönnen)

St. Andreas (Ostönnen)

Die evangelische Dorfkirche St. Andreas ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude in Ostönnen.

Die gotische Orgel gehört neben den Instrumenten in Sion, Kiedrich und Rysum zu den ältesten spielbaren Orgeln der Welt.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Ostönner Kirche 1169. Bei Ausgrabungen wurde festgestellt, dass zwei Vorgängerkirchen existiert haben. Das heutige Kirchenschiff ruht auf noch älteren Fundamenten. Bei Renovierungsarbeiten wurde im Boden eine dicke Brandschicht gefunden, ein Hinweis auf eine Kirche in Holzbauweise.

Die Kirche wurde etwa um 1150 aus Soester Grünsandstein in der Art einer Basilika errichtet. Das Langhaus mit zwei Jochen und die Chorapsis sind in romanischer Bauweise klar voneinander abgetrennt. Das Mittelschiff ist erhöht. Alle Bauteile sind mit Gratgewölben gedeckt. Chor- und Turmquadrat sind fast gleich groß wie die Quadrate des Mittelschiffes. Im zwanzigsten Jahrhundert wurden bei Restaurierungsarbeiten romanische Wandmalereien freigelegt.[2] 1979 wurde das gesamte Gebäude verputzt und in der vermutlichen Ursprungsfarbe neu gestrichen.[3]

Chorraum

Anfang des 13. Jahrhunderts wurde die Apsis mit Freskenmalereien ausgemalt. Diese wurden durch spätere Übermalungen verfremdet.

Christus ist in der Mitte als Weltenrichter dargestellt. Es sind die Zeichen der Evangelisten, Stier, Adler, Engel und Löwe zu sehen. Dazu kommen ein Bischof, eine Frau, ein junger Mann und eine Frau mit einem Palmzweig.

Turm

Der Turm ist unabhängig vom Rest der Kirche in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts entstanden. Er hat einen quadratischen Grundriss und steigt in fünf Stockwerken zu je 4,50 m auf. Er steht in keinem festen Mauerverbund mit dem Langhaus. Im Turmaufgang ist deutlich erkennbar, wie das Langhaus angebaut wurde. In den oberen vier Stockwerken ist der Turm durch drei Rundbogenfenster gegliedert.

In den Jahren 1978–1979 wurde der Turm vollkommen saniert. Alle in der Vergangenheit vermauerten Fenster und Nischen wurden wieder hergestellt.

Glocken

Die am 24. Juni 1306 gegossene Glocke ist eine der ältesten Glocken in der Soester Börde. Sie trägt folgende Umschrift: RECTOR COELI NOS EXAUDI.TU DIGNARE NOS SALVARE.

Zwei andere Glocken sind Ersatz für die im ersten Weltkrieg eingeschmolzenen Glocken. Diese 1919 gegossenen Glocken sind von minderer Qualität, sie sind porös und haben Luftblasen.

Außerdem hängt an der Südseite des Turmhelms eine spätgotische Uhrglocke von 1513, sie trägt die Namen Maria und Anna.

Ausstattung

  • Abendmahlsbild von 1683
  • Taufstein, vermutlich noch aus der Vorgängerkirche und um die 1000 Jahre alt. Er wurde längere Zeit im Burghofmuseum in Soest ausgestellt.
  • Kanzel von 1582 mit einem Relief, auf dem ein bärtiger Mann zu sehen ist. Seine Amtstracht mit Talar und Barett und auch der Bartschnitt belegen das Aussehen eines lutherischen Pfarrers Ende des 16. Jahrhunderts.

Quellen

  • Reclams Kunstführer Deutschland III, Denkmäler, Rheinlande und Westfalen. 1975, ISBN 3-15-008401-6.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bericht über die Restaurierung
  2. Reclams Kunstführer Deutschland III, Denkmäler, Rheinlande und Westfalen, 1975, ISBN 3-15-008401-6, Seite 593
  3. Ostönnen.de
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