- St. George Island (Alaska)
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St. George Island Kliffküste von St. George Island mit Klippenmöwen Gewässer Beringmeer Inselgruppe Pribilof Islands Geographische Lage 56° 36′ N, 169° 33′ W56.605555555556-169.55833333333110Koordinaten: 56° 36′ N, 169° 33′ W Länge 18 km Breite 8 km Fläche 90 km² Höchste Erhebung 110 m Einwohner 125 (2007)
1,4 Einw./km²Hauptort St. George Luftbild des Hauptortes St. George St. George Island ist die zweitgrößte und südlichste der vier zum US-Bundesstaat Alaska gehörenden Pribilof Islands in der Beringsee. Die 18 km lange und 90 km² große Insel ist vulkanischen Ursprungs und überwiegend aus Basalt aufgebaut. Von der größten Insel St. Paul im Nordwesten der Inselgruppe ist St. George rund 60 km entfernt.
St. George Island hat 125 Einwohner (Stand: 2007)[1], die alle im gleichnamigen Hauptort St. George leben.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Insel St. George wurde 1788 von dem russischen Navigator Gawriil Loginowitsch Pribylow auf der Suche nach den Sommerquartieren und dem Ort der Jungenaufzucht der Ohrenrobben entdeckt. Nach einer Geschichte der Bewohner von Unimak, der größten und östlichsten Insel der Aleuten, trieb während eines Sturmes das Schiff eines Vorfahrers ab. Zufällig entdeckte er dabei eine Insel, die von den Bewohnern von Unimak „Amiq“ genannt wurde.
Nachdem Pribylow diese Geschichte gehört hatte, stach er 1788 mit seinem Schiff „St. George“ und seiner Mannschaft, bestehend aus Russen und Bewohnern der Aleuten, von der Hauptinsel der Aleuten, Unalaska, in See. Nach dreiwöchiger Irrfahrt hörte er das Brüllen der Ohrenrobben und entdeckte eine kleine unbewohnte Insel. Er benannte sie nach seinem Schiff „St. George“.
Nach einer ausgiebigen Jagd auf die Robben verblieb auf seinen Befehl hin ein Teil seiner Mannschaft auf der Insel. Pribylow kehrte mit den Pelzen zurück nach Unalaska. Die zurückgebliebenen Männer hatten die Aufgabe, weiter Robbenfelle zu sammeln, bis sie im Sommer wieder abgeholt werden. Die Lebensmittelvorräte wurden schnell knapp. Sie ernährten sich vorerst von dem Robbenfleisch und Vogeleiern. Als sie im Norden eine Insel sichteten, entschlossen sie sich, auf einer selbstgebauten Baidarka dorthin zu fahren. Sie gaben der Insel den Namen St. Peter und St. Paul. Später wurde sie nur noch St. Paul genannt.
1788 versklavte die Russisch-Amerikanische Kompagnie Bewohner aus Sibirien, Unalaska und Atka und zwangsübersiedelte sie auf die beiden Inseln. Dort sollten sie als Robbenjäger für die Gesellschaft tätig werden. 1870 wurden die Pribilof-Inseln von der US-Regierung für zwanzig Jahre angemietet. Sie stellten Häuser, Nahrung und medizinische Versorgung im Tausch gegen Robbenfelle zur Verfügung. 1890 verlängerte die US-Regierung den Mietvertrag für weitere zwanzig Jahre; jedoch brach der Pelzhandel durch die intensive Jagd auf die Robben im gleichen Jahr zusammen. Die Bevölkerung verarmte, Nahrung und Kleidung wurden knapp und die Arbeitsbedingungen schlecht.
1966 wurde der kommerzielle Robbenfang verboten, nur die Bewohner dürfen für ihren Erwerb jährlich etwa 500 Tiere erlegen.
Fauna und Flora
Auf St. George besteht eine der größten Seevögel-Brutkolonien in der nördlichen Hemisphäre. Schon nah am Ortskern von St. George befinden sich Klippen mit brütenden Paaren. Etwa 2,5 Millionen Seevögel nisten an den Klippen, an den sogenannten „High-Bluffs“, einer etwa 500 Meter über dem Meeresspiegel liegenden Klippe in der Tundra. Etwas mehr als 75 % des Bestandes der Klippenmöwen haben bis in die 1970er Jahre dort gebrütet. Nachdem der Bestand an brütenden Paaren stark zurückgegangen war, stellten neuere Untersuchungen fest, dass sich die Bestände langsam wieder erholen. Neben etwa 210 Vogelarten versammeln sich dort jeden Sommer über eine Million Robben. Weitere Tiere sind Polarfüchse und Karibus.
An Pflanzen finden sich im Sommer vor allem Engelwurz, Eisenhut, verschiedene Läusekräuter, Krähenbeeren und Storchschnäbel.
Literatur
- K. T. Khlebnikov: Notes on Russian America, Parts II-V: Kad'Iak, Unalashka, Atkha, the Pribylovs, 1995 - ISBN 1-895901-02-2 (englisch)
- N. N. Bolkhovitinov: Russian-American Relations and the Sale of Alaska 1834-1867, 1997 - ISBN 1-895901-06-5 (englisch)
Weblinks
Einzelnachweise
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