- St. Peter und Paul (Bellenberg)
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St. Peter und Paul ist eine römisch-katholische Kirche im oberschwäbischen Bellenberg im Landkreis Neu-Ulm, Bayern.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die geostete Kirche steht im nördlichen Drittel des Ortes am Ostrand auf einem Vorsprung des östlichen Illertalhanges.
Geschichte
Die in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erbaute spätgotische Kirche erlitt im Dreißigjährigen Krieg vermutlich massive Schäden. Sie wurde unter Pfarrer Johann Baptist Pfister von 1710 bis 1719 umgebaut. In dieser Zeit wurde auch das gotische Chorgewölbe durch eine barocke Stuckdecke ersetzt. Unter der Regie von Pfarrer Franz Xaver Agricola schaffte man 1760 bis 1770 drei neue Altäre an. In den Jahren 1786 und 1787 wurde die Kirche durch den Maurermeister Johannes Kerner, den Zimmermeister Matheis Mayer, dem Schreiner Xaver Korn und dem Schlosser Anton Schertzinger, die alle aus Bellenberg kamen, instandgesetzt. Eine neue Orgel aus dem Orgelbauunternehmen des Friedrich Schmahl in Ulm wurde 1829 eingebaut. Maurermeister Burkart und Zimmermeister Eichner von Illertissen verlängerten 1854 das Langhaus um eine Achse nach Westen. Das Innere der Kirche wurde 1876 renoviert. Die dabei verwendete Farbe soll das Innere sehr entstellt haben.[1] Im Jahre 1878 wurde der Turm erhöht und mit einem Spitzhelm versehen. Das Langhaus erhielt 1897 neue Deckengemälde von Norbert Simon, die jedoch bei der großen Renovierung von 1950 durch neue ersetzt wurden. Die letzte größere Sanierung fand 1979 statt.
Baubeschreibung
Die Kirche ist ein flachgedeckter Saalbau mit eingezogenem, dreiseitig eingeschlossenem Chorbau mit zwei Achsen im Osten. Der Turm mit quadratischem Grundriss, Bogenfries und Kielbogenblenden steht auf der nördlichen Seite.
Ausstattung
Fresken
Sämtliche Fresken der Kirche wurden 1950 von Karl Manninger gemalt. An der Chordecke sieht man in der Mitte ein Deckenfresko mit den Kirchenpatronen St. Petrus und Paulus samt zwei deren Attribute haltenden Engeln. In den Zwickeln sind die vier Evangelisten in herzförmigen Kartuschen abgebildet. Die Seitenmitten werden von weiteren Fresken eingenommen. Das östliche zeigt die Schlüsselübergabe an Petrus, das nördliche zeigt Der Engel erscheint Petrus im Gefängnis. Die anderen beiden Fresken sind Stationen aus dem Leben des Paulus. Das südliche Fresko zeigt die Bekehrung Pauli, das westliche eine Predigt Pauli. Im Langhaus stellt das große Deckenfresko Maria als Rosenkranzkönigin dar.
Stuck
Im Chorraum befindet sich eine um 1710 bis 1719 angebrachte reichhaltige Stuckierung.
Altäre
Die Altäre mit ihren Gemälden wurden 1760 bis 1770 geschaffen. Der Hochaltar, der die gesamte Ostseite des Chores ausfüllt, besitzt eine blockförmige Stipes. Das breite Drehtabernakel befindet sich auf einem hohem Sockel. Die Mittelachse, in dessen Nische ein kleines Kruzifix steht, wird von schräggestellten Volutenvorlagen flankiert. Außen werden diese von konkaven, zurückfliehenden Seitenachsen begrenzt. Auf dem geschwungenen Gebälk befindet sich links und rechts je ein Engel.
Im Chorraum an den Wänden sind zwei weitere Figuren angebracht, nördlich davon befindet sich der Beichtstuhl. Der Chorbogen wird von zwei im Aufbau identischen Seitenaltären flankiert. In der Mitte der Seitenaltäre befindet sich eine Statue mit je einem Bild darüber und darunter.
Literatur
- Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler Bayern III: Schwaben. 2007 Auflage. Deutscher Kunstverlag, München 2008, ISBN 978-3-422-03116-6.
- Heinrich Habel: Landkreis Illertissen. Deutscher Kunstverlag, München 1967, S. 56 bis 58.
Weblinks
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Commons: St. Peter und Paul (Bellenberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
- ↑ Landkreis Illertissen, Seite 56
48.25871510.094064Koordinaten: 48° 15′ 31″ N, 10° 5′ 39″ OKategorien:- Kirchengebäude im Landkreis Neu-Ulm
- Erbaut im 15. Jahrhundert
- Bellenberg
- Peter-und-Paul-Kirche
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