St. Wenzeslaus (Jauernick)

St. Wenzeslaus (Jauernick)

Die St. Wenzeslauskirche in Jauernick ist die älteste Kirche im Bistum Görlitz und seit Anfang 2010 ist sie Stiftskirche der Gemeinde St. Hedwig und St. Wenzeslaus Görlitz- Jauernick. Patron der Kirche ist der heilige Wenzel von Böhmen.

Inhaltsverzeichnis

Kirchengebäude

Das Gebäude wurde im Laufe der Zeit häufig umgebaut und geht in seiner Ursprungsform auf die Mitte des 13. Jahrhundert zurück. Damals zeigte die Kirche das Bild eines spätromanischen Saalbaus. Erhalten sind noch die Anbauten der Südseite aus dem 13. Jahrhundert und das Eingang des Schiffs aus dem 17. Jahrhundert. Laut Überlieferungen wurde die Kirche im 15. Jahrhundert in den Hussitenkriegen erheblich beschädigt, worauf eine Renovierung teilweise im gotischen Stil folgte. Im 17. Jahrhundert entstand die Kirchenvorhalle. Im 19. Jahrhundert kam es im Zuge neuer Umgestaltungen zum Rückbau des gotischen Gewölbes und des großen Mittelpfeilers. Ab dem Jahr 1992 wurde die Kirche unter der Leitung des Restaurators Thomas Rup restauriert, was bis zum Oktober 1993 andauerte. Das Gebäude zeigt in ihrem heutigen Erscheinungsbild einen verputzten Bruchsteinbau mit verschieferten Dachreitern.[1]

Gemeinde

Auf Grund der drastisch zurückgehenden Einwohnerzahlen in Görlitz wurde die Hedwigsgemeinde mit Wirkung vom 31. Dezember 2009 durch den damaligen Görlitzer Bischof Dr. Konrad Zdarsa aufgelöst. Zusammen mit den Gemeinden St. Wenzeslaus (Jauernick) und St. Anna (Reichenbach) entstand die neue Gemeinde St. Hedwig und St. Wenzeslaus Görlitz-Jauernick. St. Wenzeslaus wurde zur Stiftskirche erhoben. Die St. Hedwigskirche wurde wegen ihrer Größe zur Pfarrkirche der neuen Gemeinde ernannt.

Priester der Gemeinde

  • Plebanus Otto, 1317
  • Plebanus in Jawernik Johannes, in einer Urkunde von 1391 erwähnt
  • Pfarrer Nikolaus Mittis erwähnt am 9. Juli 1414
  • Pfarrer Johannes Ermilrich und ein Kaplan namens Martin Forst
  • Pfarrer Hans Paul, erwähnt 1471
  • Pfarrer Martin Dietrich, erwähnt 1494 und 1495
  • Pfarrer Wigand von Salza 1496-1503, Bruder des Breslauer Bischofs Jakob von Salza, begraben 1525 in der Bartholomäuskirche, der Unterkirche der Breslauer Kreuzkirche mit heute noch vorhandenem Grabmal. Er war Kanonikus in Breslau und Glogau und ließ sich in Jauernick vertreten durch Johannes Preß bis 1500 und Andreas Nieringer bis 1503 ihnen wurde das Kaplansgehalt gezahlt, den Rest der Einnahmen floß in die Sanierung der damals abbruchreifen Kirche
  • Pfarrer Andreas Nieringer, 1504-1516, 1516 erhielt er einen Kaplan namens Valentin Schickel
  • Pfarrer Johann Zacharie, 1516-1539, entstammt der Familie Eschenloer, ist kaiserlicher Hoforganist bei Kaiser Ferdinant, ab 1512 Altarist in Görlitz, schloss sich der Reformation an und heiratete Anna Gäbler am 1. September 1539, die Katholiken ließen ihn nicht mehr nach Jauernick, bald darauf wurde er Prediger in der Altstadt Dresdens. Seine Kapläne waren Bartholomäus Alberti 1516-18, Ambros Bartsch 1518-21, Bartholomäus Schubart 1521-23, Michael Voit 1521-30, Gregor Hübner 1529-32
  • Wolfgang Hulbeck, 1540-1562, Erzpriester und Probst des Klosters Lauban und Domherr in Bautzen, 1562 ging er als residierender Domherr nach bautzen und verstarb am 12. Mai 1573
  • Pfarrer Wolfgang Hempel, 1562-1573, war zuvor Geistlicher in Ostritz und starb am Karfreitag des Jahres 1573 und in Jauernick begraben, auch er war Erzpriester und Domherr von Bautzen
  • Johannes Oelerus, 1573-1625, 1547 in Zeitz geboren,er wurde mit 25 Jahren Geistlicher, 1573 Domherr von Bautzen, dort starb er 1628
  • Adam Balthasar, 1625-1628, war vorher Pfarrer in Pfaffendorf, ist in Bautzen als Domherr gestorben
  • Georg Ludwig Schimelius, 1628-1648, er war seit 1624 Pfarrer in Königshain, ist als Domherr in Bautzen gestorben
  • Johann Christoph Adolph, 1648-1655, wurde 1624 in Naumburg a. Q. geboren, wurde 1655 Pfarrer in Ostritz, 1670 in Zwickau (Böhmen), 1673 erneut in Ostritz, dort starb er am 16. April 1696
  • Heinrich Ägidius Niesner, 1655-1701, in Kratzau in Böhmen geboren, besuchte die Schule in Ostritz, sein Vater war Lehrer, feierte 1655 in Marienthal Primiz und wurde wenige Wochen später in Jauernick eingeführt,er starb am 15. Juli 1701 und wurde in der Kirche begraben.
  • Tobias Johannes Kern, 1701-1708, geboren ist er am 14. September 1661, war Pfarrer von Dubnetz und Petzkau(Böhmen), anschließend apostolischer Protonator
  • Prälat Hauser
  • Prälat Peter Canisius Birkner (bis Ende 2009)
  • Rudolf Croner (OFM) (seit 1. Januar 2010)
  • Kaplan Silvester Ostfeld (OFM) (2010-2011)
  • Kaplan Aleksander Pilat (OFM) (seit 2011)

Einzelnachweise

  1. Die Pfarrei St. Wenzeslaus Abgerufen am 8. April 2011

Weblinks

  • Webauftritt der Pfarrgemeinde
  • Kirchenführer "Die St. Wenzelkirche in Jauernick" von Hermann Hoffmann Breslau 1936, Frankes Verlag & Druckerei, Otto Borgmeyer
51.0970214.91033

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