- Stahlhof
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Das Stahlhof an der Bastionstraße 39 in Düsseldorf wurde von 1906 bis 1908 nach Entwürfen von Johannes Radke zusammen mit Theo Westbrock für die Stahlwerksverband AG errichtet. Der Repräsentationsbau, dessen Name an den Londoner Stalhof anknüpft, entstand aus dem Selbstverständnis der Stahlindustriellen. Die „Industriebarone“ waren stolz darauf, dass ihre Stahlprodukte in der ganzen Welt gefragt waren. So ließen sie zum Zeichen ihrer Macht, die sie mit der Hanse verglichen, ein Kraweel als bauplastischen Schmuck an der Spitze des Gebäudes anbringen. Heute ist das Haus der Sitz des Verwaltungsgerichts Düsseldorf. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente das Gebäude als Sitz eines Zivilgouverneurs der britischen Militärregierung in Deutschland (Regional Commissioner), William Asbury. Am 23. August 1946 wurde hier durch Militärverordnung Nr. 46 das Land Nordrhein-Westfalen gegründet.
In den 1920er Jahren wurde an der Südseite des Stahlhofs nach Plänen des Architekten Paul Bonatz als weiteres Verwaltungsgebäude der Stahlindustrie der Neue Stahlhof erbaut. Ebenfalls benachbart ist das Walzstahlhaus, das aus den späten 1930er Jahren stammt.
Beschreibung
Das mit rotem Sandstein verblendete Verwaltungsgebäude ist ein monumental wirkender Bau. Der Baukörper zieht seine Monumentalität aus der Kombination von Masse und Struktur: Die Fassade erhält durch langgestreckte Pilaster eine vertikale Akzentuierung und wirkt durch sie wie ein zu einem „stabilen Gitter“ geformtes Mauerwerk. Das betont die Schwere des Baukörpers. Das Dachgeschoss ist hoch ausgebaut und reich mit bauplastischem Schmuck ausgestattet worden. So stellen zahlreiche Skulpturen allegorisch die Industrie und den Handel dar. Bildhauer war Adolf Simatschek. Hermann Emil Pohle malte den Zyklus Werdegang der Schiene im Sitzungssaal des Stahlhofs:
Literatur
- Kristina Lowis: Stahlhof, Bastionstr. 39. In: Roland Kanz, Jürgen Wiener (Hrsg.): Architekturführer Düsseldorf. Dietrich Reimer, Berlin 2001, S. 31.
- Peter Haiko: Die Architektur des XX. Jahrhunderts – Zeitschrift für moderne Baukunst. Repräsentativer Querschnitt durch die 14 erschienen Jahrgänge 1901 bis 1914. Ernst Wasmuth, Tübingen 1989, ISBN 3-8030-3039-0., Nr. 339 [1909, Nr. 83]
Weblinks
Commons: Stahlhof (Düsseldorf) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Verwaltungsgericht Düsseldorf: Zur Geschichte des Gerichtsgebäudes, Beitrag im Internetportal justiz-online/Verwaltungsgericht Düsseldorf
51.22136.7763Koordinaten: 51° 13′ 17″ N, 6° 46′ 35″ OKategorien:- Gebäude in Düsseldorf
- Erbaut in den 1900er Jahren
- Düsseldorf-Stadtmitte
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