Standardisierte Notrufabfrage

Standardisierte Notrufabfrage

Eine strukturierte und standardisierte Notrufabfrage ist eine Software, die speziell auf Feuerwehreinsatzzentralen, Rettungsleitstellen und insbesondere auf Integrierte Leitstellen (ILSt) abgestimmt ist.

Inhaltsverzeichnis

Die strukturierte Notrufabfrage

Ankommendene Melde-Anruf werden in einer Maske erfasst.

NOAS Einstiegsmaske.jpg

Die Notrufabfrage ist ein Hilfsmittel, das eine skript-gestützte algorithmische Abfrage des Notrufgespräches für den Anwender (Disponenten) ermöglicht. Am Ende der erfolgreich durchlaufenen Notrufabfrage mit den logischen Schlüsselfragen stehen eindeutige Einsatz-Codes („Diagnosen bzw. Meldeergebnisse, Schlagworte“), die automatisiert nach einer Logikprüfung an das Einsatzleitsystem (ELSt) zur weiteren Disposition übergeben werden. Anschließend an die Disposition kann die automatische Alarmierung der benötigten Rettungsmittel per Button erfolgen, was Datenübertragungsfehler ausschließt und eine effiziente Alarmierung sichert. Ohne das Notfallgespräch zu unterbrechen kann der Disponent nach einem vorgegebenen Modus dem Anrufer Erste-Hilfe-Anweisungen (Rettungsdienst) oder Sicherheits- und Verhaltenshinweise (Feuerwehr) geben.

Durch die vorgegebenen Fragen und die damit verbundenen Antwortmöglichkeiten kann so der Disponent das Notrufgespräch schneller führen. Auch die damit verbundene juristische Absicherung ist für den Betreiber als auch für den Disponenten von erheblicher Bedeutung.

Geschichte

Die ersten Gehversuche einer strukturierten Notrufabfrage wurden in den USA gemacht (AMPDS), wo eine derartige systematische Abfrage heute in fast allen Notrufcenters Standard ist. Den Sprung über den Ozean nach Europa hat dieses Programm allerdings nur vereinzelt geschafft, da die Arbeitsweise der Rettungsdienste und Feuerwehr zwischen den USA und Europa grundlegend unterscheiden. Der Versuch, das amerikanische System den Europäern "überzustülpen" scheiterte mehrfach, nur einzelne Inseln in deutschsprachigen Raum arbeiten heute mit der amerikanischen Version.

Gegenwart und Zukunft

Aufgrund der oben beschriebenen Problemen wurde mittlerweile in Deutschland ein eigenes Programm entwickelt, das auf die Bedürfnisse der deutschen und europäischen Rettungsdienste und Feuerwehren maßgeschneidert sein sollte. Dieses Programm (nur Software) sollte wesentlich einfacher und verständlicher in seiner Anwendung, in der Abfrage aber genauer und schneller sein.

Auch der zunehmend wirtschaftliche Druck auf die Betreiber von Leitstellen macht derartige Programme interessant, da sich die Aus- und Fortbildungszeiten der Disponenten und damit die Kosten reduzieren ließen. Im Jahre 2007 war das neue Programm NOAS bei mehreren Leitstellen im süddeutschen Raum (Bayern) in Erprobung. Einige Feuerwehren haben es bereits eingeführt, von anderen wird es abgelehnt.

Weblinks


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