- Abtei Saint-Vaast
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Die Abtei Saint-Vaast wurde im Jahr 667 auf dem Hügel La Madeleine bei Arras im Norden Frankreichs gegründet, auf den der später heilig gesprochene Vaast sich zurückzuziehen pflegte. Die Abtei unterstellte sich der Benediktinerregel und wurde die Keimzelle der um sie herum wachsenden Ortschaft.
Inhaltsverzeichnis
Legende
Der Legende nach kam Vaast (lateinisch: Vedastus, Vedastes), nachdem er König Chlodwig I. bekehrt hatte, nach Arras, wo Stadt und Kirche in völliger Verwahrlosung lagen. Vaast reinigte das Innere der Kirche, als plötzlich Einwohner der Stadt ihn um Hilfe riefen, weil ein Bär Leute und Vieh riss. Der Legende zufolge befahl Vaast dem Tier im Namen Gottes, den Ort zu verlassen. Der wilde Bär wurde zahm, verzog sich, und wurde nie wieder gesehen.
Als Dank für Gottes Hilfe stellte Vaast mit seinen Jüngern die Kirche wieder her und kam täglich zum Gebet in eine Kapelle, die er an dem Ort errichten ließ, an dem sich das Wunder ereignet hatte. Vaast starb im Jahr 540 und wurde in der restaurierten Kirche begraben.
Abtei
Ein Jahrhundert später erfüllte der Heilige Géry den letzten Wunsch des Verstorbenen und ließ seine Gebeine in die Kapelle überführen, die daraufhin zum Ziel vieler Pilger wurde. Eine Mönchsgemeinschaft, die sich hier niederließ und der Regel des heiligen Benedikt von Nursia unterwarf, wurde zur Keimzelle der Abtei. Der fränkische König Theuderich III. († 691) wurde in der Kirche beigesetzt. 783 brannte das Kloster nieder; Karl der Große befahl seine Wiederherstellung. Drei nebeneinanderliegende Kirchen wurden gebaut, und die größte wurde auf den Namen Saint-Vaast geweiht.
Im 18. Jahrhundert ordneten Vigor de Briois und der Kardinal Rohan, der regierende Abt, den Neubau der mittlerweile stark verwüsteten Abtei an. Da die alte Kathedrale von Arras, Notre-Dame, ebenfalls verfallen war, unterstellte ein Dekret Napoléon Bonapartes später die Abteikirche dem Bischof von Arras, de la Tour d’Auvergne, damit dieser dort seine Kathedrale errichten könne. Die von der Französischen Revolution verschonte Abteikirche wurde dann im Juli 1815 abgerissen und identisch wieder aufgebaut. Die Abtei Saint-Vaast wird heute als größtes Ensemble religiöser Architektur des 18. Jahrhunderts betrachtet.
In der Abtei sind heute das Kunstmuseum und die Mediathek untergebracht.
Wichtige Äbte und Laienäbte
- Rado, um 776-vor 797 Erzkanzler
- Adalung, 808-834, Abt von Kloster Lorsch
- Adalhard, um 849, Laienabt
- Hugo Abbas († 886), um 874 (Welfen)
- Rudolf, 874-892, Sohn des Eberhard von Friaul (Unruochinger)
- Hugo Capet († 996), 987 König von Frankreich (Robertiner, Kapetinger)
- Robert Briçonnet
Weblinks
- Cartulaire de l'abbaye de Saint-Vaast d'Arras (PDF, 15.727 KB)
- Annales Vedastini
- Alcuin, The Life of Saint Vedastus, Bishop of Arras, englische Übersetzung von Mark Lasnier
50.29170012.7730532Koordinaten: 50° 17′ 30″ N, 2° 46′ 23″ OKategorien:- Ehemaliges Benediktinerkloster in Frankreich
- Kloster (7. Jahrhundert)
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- Kloster in Nord-Pas-de-Calais
- Monument historique (Pas-de-Calais)
- Arras
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