Straßenbahn Lüttich

Straßenbahn Lüttich
Ein Wagen der Pferdebahn

Die Straßenbahn Lüttich (FR: Liège; NL: Luik) wurde am 20. November 1871 als Pferdebahn von der Chémin de Fer Américain unter der Bezeichnung "Tramways Liégeois" eröffnet. Die erste Linie verband den Bahnhof mit dem zwei Kilometer entfernten Stadtzentrum.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Als erste elektrische Straßenbahn Belgiens wurde am 9. August 1893 die Linie Coronmeuse–Herstal eröffnet. Von dieser Strecke verliefen allerdings nur 200 Meter auf dem Stadtgebiet. Am 22. Oktober 1896 wurden die bisherigen zwei Pferdebahnlinien auf elektrischen Betrieb umgestellt. Dazu kam noch eine neue Strecke durch die Innenstadt.

Es entstanden verschiedene Gesellschaften für den Betrieb der Trambahnen, die dem Staat, der Stadt und privaten Interessenten gehörten. So gab es im Jahr 1905 sechs verschiedene Gesellschaften, die ihre Linien sowohl elektrisch als auch mit Dampf betrieben.

  • Tramways Communaux (TC) der Stadt Lüttich; Linie 1 - 4
  • Tramways Liégeois (TL) des belgischen Staates; Linie 5 - 9
  • Railways Economiques Liège - Seraing & Extensions (RELSE), eine private Gesellschaft
  • Tramways Est - Oest (EO), eine private Gesellschaft
  • Tram de Cointe (TCo), eine private Gesellschaft
  • Société Nationale des Chemins de Fer Vicinaux (SNCV), eine nationale Kleinbahngesellschaft

Bis auf die Strecken der SNCV (Meterspur) waren alle Trambahnlinien normalspurig.

Die TC, TL und die EO fusionierten zur Tramways Unifiés de Liége & Extensions (TULE).

Am 3. November 1967 wurde die letzte Straßenbahnlinie im Zentrum eingestellt. Im Depot der Straßenbahn wurde später das Museum des öffentlichen Transportwesens (Verkehrsmuseum) eingerichtet.

Gegenwart

Die Transport en Commun (TEC) betreibt heute einen umfangreichen Busbetrieb, der vielfach auf eigenen Spuren abgewickelt wird. Die Busse sind allerdings dem Verkehrsaufkommen kaum mehr gewachsen, obwohl sogar Doppelgelenkbusse eingesetzt werden.

Zukunft

Es gibt Planungen für die Wiedereinführung der Straßenbahn. In einem ersten Projekt sollen etwa 500 Millionen Euro investiert werden. Dabei sollen die für eine U-Bahn gebauten Tunnel, sowie die teilweise vorhandenen Busspuren benutzt werden.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. M. Lambou, Geschichte des öffentlichen Nahverkehrs von Lüttich

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