Strubbelkopfröhrling

Strubbelkopfröhrling
Strubbelkopfröhrling
Strubbelkopfröhrling aus dem Forest 44, Missouri, USA

Strubbelkopfröhrling aus dem Forest 44, Missouri, USA

Systematik
Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes)
Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae)
Ordnung: Röhrenpilze (Boletales)
Familie: Röhrlinge (Boletaceae)
Gattung: Strobilomyces
Art: Strubbelkopfröhrling
Wissenschaftlicher Name
Strobilomyces strobilaceus
(Scop.) Berk.

Der Strubbelkopfröhrling (Strobilomyces strobilaceus, syn.: S. floccopus) ist eine Pilzart aus der Gattung Strobilomyces. Er ist in Europa und Nordamerika heimisch und in Europa der einzige bekannte Strobilomyces-Vertreter.

Aufgrund des wohl oft bitteren Geschmackes wird er nicht als Speisepilz empfohlen.[1] Junge Fruchtkörper sind essbar.[2]

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Fruchtkörper zeigen sehr weiche, dunkelgraue bis schwarze pyramidenförmige beziehungsweise aufgerichtete, schuppenartige Strukturen auf der sonst graubräunlichen bis fast weißen Hutoberfläche. Die Hüte haben Durchmesser zwischen vier und zehn Zentimetern, eine konvexe, in jungem Stadium halbkugelige Form und einen fransigen, eingerollten Rand. Der weitgehend zylindrische, zur Spitze hin etwas stärkere Stiel ist bis zu 14 Zentimeter hoch und bis zu zwei Zentimeter stark.[3] Er ist von gleicher Färbung wie der Hut und hat eine wollige Oberfläche. Innen ist er gefüllt und von faseriger Struktur.

die Sporenröhren
Strubbelkopfröhrling
Strubbelkopfröhrling

Die Sporenporen an der Unterseite des Hutes sind hexagonal und von dreckig-weißer oder grauer Farbe und auf Druck bräunend. Das Fleisch ist dick, schwammig, im Stiel zäh, anfänglich weiß und verfärbt sich an der Luft zunächst (bräunlich) rosa und dann schiefergrau und schwarz.

Er hat kurze (9–15 auf 8–12 Mikrometer) dunkelbraune bis schwarze Sporen von ellipsoider Form, die mit einem netzartigen Muster überzogen sind.[4][2]

Ökologie

Der Strubbelkopfröhrling ist ein Mykorrhizapilz, der in Mitteleuropa vor allem mit der Rotbuche, der Fichte, seltener mit Waldkiefer, Eichen oder Weißtanne vergesellschaftet ist. Die Art kommt in verschiedenen Typen von Buchenwäldern wie Orchideen-Buchenwäldern, Haargersten- oder Hainsimsenbuchenwäldern vor. Daneben können Buchen-Tannenwälder, Eichen-Hainbuchen und Fichten-Tannenwälder besiedelt werden, reine Fichtenwälder werden gemieden. Die Fruchtkörper erscheinen in Mitteleuropa vom Sommer bis in den Spätherbst.

Verbreitung

Der Strubbelkopfröhrling ist in Nordamerika, Mexiko, Nordafrika, China und Japan zu finden. In Europa fehlt er im äußersten Norden, in Deutschland ist er mit Ausnahme des nördlichen Flachlandes überall zerstreut anzutreffen.

Taxonomie und Name

Nach Ansicht einiger Autoren stellen die Strubbelkopfröhrlinge eine eigene Familie (Strobilomycetaceae) dar und sind nah verwandt mit den Röhrlingen (Boletaceae).[5] Marcel Bon jedoch zählt sie noch zu den Röhrlingen und ordnet sie in eine Unterfamilie Strobilomycetoidae ein. Er wurde von dem italienischen Naturforscher Giovanni Antonio Scopoli 1770 erstmals wissenschaftlich beschrieben.

Ähnlichkeiten zu anderen Arten

Die Hutoberfläche des Habichtspilzes (Sarcodon imbricatus) sieht bei feuchter Witterung ähnlich aus. Strobilomyces confusus hat einen kleineren Hut mit kleineren und steifen Schuppen. Seine Sporen haben unregelmäßige Leisten, die einem teilweisen Netz ähneln. Der Hut von Strobilomyces dryophilus ist gefärbt in einem matten Grau-Rosa bis rosalichem Hellbraun und produziert Sporen mit einem vollständigen Netz als Oberflächenmuster.[4]

Einzelnachweise

  1. Markus Flück: Welcher Pilz ist das?. 3 Auflage. Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart Juni 2009, ISBN 978-3-440-11561-9, S. 100.
  2. a b David N. Pegler: Pocket Guide to Mushrooms and Toadstools. London: Mitchell Beazley Publishing 1981, ISBN 0-85533-366-9.
  3. Marcel Bon: The Mushrooms and Toadstools of Britain and North Western Europe. Hodder and Stoughton 1987, ISBN 0-340-39935-X.
  4. a b Alan Bessette, William C. Roody, Arleen Rainis Bessette: North American boletes: a color guide to the fleshy pored mushrooms. Syracuse University Press, 2000, ISBN 0-8156-0588-9, S. 225–226.
  5. R. F. R. McNabb: The Strobylomycetaceae of New Zealand. In: New Zealand Journal of Botany. 5, 1967, S. 532–547 (Weblink, abgerufen am 27. Juli 2010).

Weblinks

 Commons: Strubbelkopfröhrling – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

Literatur

  • G. J. Krieglsteiner, A. Gminder, W. Winterhoff: Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 2, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3531-0.
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