- Suits-Index
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Der Suits-Index einer Public Policy ist ein Maß der kollektiven Progressivität, das nach dem US-amerikanischen Ökonom Daniel Burbidge Suits (* 1918) betitelt ist.[1] Ähnlich dem Gini-Koeffizienten wird der Suits-Index durch Vergleichen der Fläche unter der Lorenz-Kurve mit der Fläche unter einer proportionalen Linie berechnet. Für eine Progressivsteuer (zum Beispiel bei der eine höhere Einkommensteuer besteht, bezahlen Unternehmen einen größeren Teil ihres Einkommens für Steuern) ist der Suits-Index positiv. Eine Proportionalsteuer (beispielsweise wobei jedes Unternehmen ein en gleichen des Einkommens bezahlt) wird durch einen Suits-Index von null charakterisiert; und eine Degressivsteuer (zum Beispiel bei der es eine geringere Einkommensteuer gibt, zahlen Unternehmen einen größeren Teil ihres Einkommens für Steuern) weist einen negativen Suits-Index auf.[2] Eine theoretische Steuer, wobei die reichste Person das ganze Steueraufkommen bezahlt, hätte den Suits-Index in Höhe von 1, und eine Steuer, bei der die ärmste Person alles bezahlt, zeichnet sich durch einen Suits-Index von − 1. Steuervorzugstarife (Steuergutschriften sowie -abzüge) haben ebenfalls einen Suits-Index.
Inhaltsverzeichnis
Steuerarten
Einkommensteuer
Per definitionem hat eine Flat Tax (Einheitssteuer) einen Suits-Index von null. Jedoch erlauben fast alle Einkommensteuer-Systeme für irgendein Einkommen, das ohne Steuern (ein Steuerfreibetrag) bezogen wird, um zu vermeiden, dass Steuern von sehr geringen Einkommensbeziehern eingezogen werden. Ferner gewährleisten die meisten Einkommensteuer-Systeme höhere Grenzsteuersätze für höhere Einkommen. Diese Effekte wirken zusammen, um Einkommensteuern allgemein progressiv zu gestalten und folglich um einen positiven Suits-Index zu haben.
Umsatzsteuer
Die Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer) wird generell ohne geringe Steuerbefreiungen auf Handelswaren erhoben. Zusätzlich geben Unternehmen generell bei geringerer Einkommensteuer einen größeren Anteil ihres Einkommens für steuerpflichtige Handelswaren, während Unternehmen bei größerer Einkommensteuer einen größeren Teil ihres Einkommens sparen oder investieren werden. Folglich sind im Allgemeinen Umsatzsteuern degressiv und haben einen negativen Suits-Index.
Verbrauchsteuern
Verbrauchsteuern werden typischerweise auf Waren wie Ottokraftstoffe, Alkohol oder Tabakprodukte erhoben. Seit der Steuersatz typischerweise hoch ist und es eine praktische Höchstmenge an zu konsumierenden Produkten gibt, ist diese Steuer generell degressiver und hat einen sehr negativen Suits-Index.
Eigenschaften
Der Suits-Index hat die nützliche Eigenschaft, dass der totale Suits-Index einer Zahl von Steuern oder weiteren politischen Konzepten die nach Erlösen gewichtete Summe der individuellen Indizes ist. Dieser ist auch eng mit dem Gini-Koeffizienten verwandt. Während ein Gini-Koeffizient von null bedeutet, dass alle Personen das gleiche Einkommen oder ein Pro-Kopf-Einkommen beziehen, ein Suits-Index von null heißt hingegen, dass jede Person die gleichen prozentualen Anteil des Einkommens an Steuern bezahlt. Außerdem besitzt eine Kopfsteuer einen Suits-Index, der gleich dem negativen Gini-Koeffizienten für dieselbe Gruppe ist.[1]
Kritik
Kritiker des Suits-Index führen an, dass das Einkommen sich in der Lebenszeit ausgleicht, so dass der Konsum ein besseres Maß für das ökonomische Wohl ist, um Steuerbelastungen zu vergleichen.[3]
Beispiele
Steuer Geschätzter Suits-Index Mineralölsteuer −0,25[4] Kraftfahrzeugsteuer −0,14[4] Tabaksteuer −0,486[5] Staatliche Einkommensteuer (Minnesota) +0,21[5] Einzelnachweise
- ↑ a b Daniel B. Suits: Measurement of Tax Progressivity. The American Economic Review. 67, Nr. 4, 1977. S. 747–752.
- ↑ National Tax Journal: Confidence Intervals for the Suits Index.
- ↑ Alan J. Auerbach: A Consumption Tax. The Wall Street Journal.
- ↑ a b Center for Public Policy Priorities: Who Pays Texas Taxes? (PDF-Datei; 85 kB).
- ↑ a b Minnesota Budget Project: Tax Fairness Declining in Minnesota.
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