Sven Marquardt

Sven Marquardt (* 1962 in Berlin) ist ein deutscher Fotograf und bekannter Türsteher des Technoklubs Berghain.

Leben

Sven Marquardt wuchs in Ost-Berlin auf und begann 1982 seine Ausbildung als Fotograf und Kameramann bei der DEFA. Nach ersten Veröffentlichungen im Sonntag und Das Magazin war er 1985–1986 Assistent von Rudolf Schäfer. Als Modefotograf arbeitete er bis Ende der 1980er Jahre für die Zeitschrift Sibylle um Roger Melis und Arno Fischer.^[1] In der Dokumentation Ein Traum in Erdbeerfolie^[2][3] über die Modewelt der DDR tritt er als Zeitzeuge auf.

1987/88 nahm er an der X. Kunstausstellung der DDR teil^[4] und wurde 1988 Mitglied im Verband Bildender Künstler.^[5] Marquardt, dessen Bilder „das Innen und Außen seiner Existenz in der Großstadt beschrieben“ und „exaltierte Träume von Lust und Angst“ inszenierten,^[6] war fotografischer Dokumentarist der DDR-Subkultur.^[7][8]

Nach der Wende zog sich Marquardt zunächst aus der Fotografie zurück: »Ich hatte das Gefühl, nichts mehr sagen zu können«, erinnerte er sich 2009 in der Zeit.^[7].

In den 1990er Jahren begann Marquardt für seinen Bruder Oliver Marquardt (DJ Jauche) bei Partys in der Diskothek Ostgut als Türsteher zu arbeiten. Als das Ostgut 2003 schloss, begann er wieder als Fotograf zu arbeiten. Mit dem Umzug ins Berghain und dessen Aufstieg zu einer bekannten Adresse wurde Sven Marquardt zu einer Symbolfigur des Berliner Nachtlebens.

Ausstellungen

• Seelenkamerad, 2004, Trolley Berlin^[9]
• 13 Monde, Galerie Viaux, Berlin 2007 ^[10]
• Merry Karnowsky Gallery, Berlin, 2009 ^[11]
• In Grenzen frei, Kunstgewerbemuseum Berlin, 2009^[12]
• Übergangsgesellschaft, Akademie der Künste, Berlin 2009^[13]

Quellen

• Die Macht der Nacht. FAZ vom 12. Juli 2009, abgerufen am 24. Februar 2010. 
• Er ist der Härteste. Die Zeit vom 8. August 2009, abgerufen am 24. Februar 2010. 
• Manche Gesichter bleiben hängen. art vom 23. Januar 2008, abgerufen am 24. Februar 2010. 
• Interview mit Sven Marquardt. watchBerlin vom 6. Juli 2008, abgerufen am 25. Februar 2010. 

Veröffentlichungen

• Sven Marquardt: Zukünftig vergangen: Fotografien 1984-2009. Mitteldeutscher Verlag, Halle 2010. ISBN 978-3-89812-723-3.
• Sven Marquardt: Heiland. Mitteldeutscher Verlag, Halle 2011. ISBN 978-3-89812-768-4.

Literatur

• Ullrich Wallenburg, Ulrike Stöhring (Hrsg.): Die Faszination des Gesichts: Aspekte der Porträtfotografie, Brandenburgische Kulturstiftung, Cottbus, 1988. ISBN 978-3928696142.
• Dorothea Melis (Hrsg.): SIBYLLE. Modefotografie aus drei Jahrzehnten DDR. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 1998. ISBN 978-3896021649.
• In Grenzen Frei - Mode Fotografie Underground, Kerber Verlag, Bielefeld 2009. ISBN 978-3-86678-316-4

Einzelnachweise

1. ↑ Sven Marquardt: Meine Fotos waren immer inszeniert. In: Dorothea Melis (Hrsg.): Sibylle – Modefotografie aus drei Jahrzehnten DDR. Berlin: Schwarzkopf & Schwarzkopf 1998, S. 284-297.
2. ↑ Bericht der TAZ, besucht am 24. Februar 2010
3. ↑ http://www.adk.de/Kunst_u_revolte/KuR_89_Kuenstler.htm
4. ↑ Verband Bildender Künstler der DDR u.a. (Hg.): X. Kunstausstellung der DDR. Berlin (Ost) 1987, S. 535.
5. ↑ http://www.adk.de/Kunst_u_revolte/KuR_89_Kuenstler.htm
6. ↑ Eckhart Gillen, Rainer Haarmann (Hrsg.): Kunst in der DDR. Köln 1990, S. 208.
7. ↑ ^{a b} Er ist der Härteste. In: Die Zeit Nr. 33 v. 6. August 2009
8. ↑ s.a. Daniela Dahn: Kunst und Kohle. Die ‚Szene‘ am Prenzlauer Berg. Frankfurt am Main 1987, S. 237.
9. ↑ Bericht bei Photography now, besucht am 24. Februar 2010
10. ↑ Bericht bei Art Magazin, besucht am 24. Februar 2004
11. ↑ Bericht bei Gefühlskonserve, besucht am 24. Februar 2010
12. ↑ Bericht bei Strobo, besucht am 24. Februar 2010
13. ↑ Akademie der Künste, besucht am 24. Februar 2010

Weblinks

• Webpräsenz Sven Marquardts