Synagoge (Leutershausen)

Synagoge (Leutershausen)

Die ehemalige Synagoge in der Hauptstraße 27 in Leutershausen, einem Ortsteil der Gemeinde Hirschberg an der Bergstraße im Rhein-Neckar-Kreis im nördlichen Baden-Württemberg, wurde 1867/68 errichtet und ab 2000 restauriert. Die ehemalige Synagoge steht seit 1972 unter Denkmalschutz.

Geschichte

Die erste bekannte Synagoge in Leutershausen bestand im 18./19. Jahrhundert in der Hauptstrasse 1. Der Betsaal befand sich im Dachgeschoss eines Fachwerkhauses, das heute noch existiert.

Die neue Synagoge wurde 1867/68 am Schriesheimer Tor erbaut. Die Pläne stammten von Philipp Schmitt aus Mannheim. Am 4. September 1868 fand die feierliche Einweihung der Synagoge statt.

Am 4. Mai 1938 kaufte die politische Gemeinde die Synagoge. Dadurch blieb sie beim Novemberpogrom 1938 unzerstört. Ab 1942 wurde das Gebäude als Kriegsgefangenenlager und Lazarett und nach 1945 als Konservenfabrik, Lager und Druckerei genutzt. 1955 wurde das Gebäude von Privatleuten gekauft und 1985 wurde es von der Gemeinde Hirschberg erworben.

Am 9. November 1988 wurde eine Gedenktafel angebracht, die folgende Inschrift trägt: Wir gedenken unseren jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die in den Jahren 1933 bis 1945 der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft zum Opfer fielen. Ihr Leid soll uns Mahnung und Verpflichtung sein.

Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten wurde am 10. November 2001 die ehemalige Synagoge als Haus der Kultur und Begegnung wiedereröffnet.

Im Jahr 2002 entwarf der schottische Glaskünstler John K. Clark zwei Rosenfenster für die West- und Ostfassade.

Weblinks

Literatur

  • Joachim Hahn und Jürgen Krüger: Synagogen in Baden-Württemberg. Band 2: Joachim Hahn: Orte und Einrichtungen. Theiss, Stuttgart 2007, S. 201−203, ISBN 978-3-8062-1843-5 (Gedenkbuch der Synagogen in Deutschland. Band 4)

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