Synagoge Hohe Weide

Synagoge Hohe Weide
Die Synagoge von der Straße Hohe Weide aus gesehen

Die Synagoge Hohe Weide ist die Synagoge der Jüdischen Gemeinde Hamburg. Sie wurde von den Architekten Karl Heinz Wongel und Klaus May entworfen und 1960 eingeweiht.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nach dem Zweiten Weltkrieg benutzte die neu gegründete Gemeinde ab September 1945 zunächst die wieder hergerichtete Synagoge im Oppenheimer-Wohnstift in der Kielortallee sowie an hohen Feiertagen die Synagoge im jüdischen Altenheim in der Sedanstraße. Seit Mitte der 1950er Jahre wurde der Neubau einer Synagoge erwogen und 1956 ein Grundstück an der Hohen Weide in Eimsbüttel erworben. Im folgenden Jahr schrieb die Gemeinde einen beschränkten Wettbewerb aus, der von dem Architektenbüro Karl Heinz Wongel und Klaus May gewonnen wurde. Am 9. November 1958, zwanzig Jahre nach dem Novemberpogrom, wurde von Bürgermeister Max Brauer der Grundstein gelegt und am 9. September 1960 konnte die Synagoge eingeweiht werden.

Beschreibung

Ostseite an der Straßenecke Hohe Weide/Heymannstraße

Das Gebäudeensemble liegt an der Straßenecke Hohe Weide/Heymannstraße, die Ostseite der Synagoge ist zur Ecke ausgerichtet ist. Die Synagoge, ein Gemeindezentrum und die Wohnungen für Rabbiner und Kantor sind um einen Lichthof gruppiert. Der moderne, schlichte Bau ist von außen mit weißen Kunststeinplatten verkleidet. Die Synagoge ist fünfeckig und besitzt ein ebenfalls fünfeckiges Kupferdach, das von einem Davidstern gekrönt wird. Der Zugang erfolgt über ein Foyer, das Synagoge und Gemeindehaus verbindet. Die Außentüren aus Metall wurden von der Künstlerin Traute Beermann entworfen. Darüber steht die hebräische Psalm-Inschrift: „Friede wohne in deinen Mauern, in deinen Häusern Geborgenheit.“ (122,7 EU)

An der östlichen Seite des Innenraums befindet sich der Toraschrein, an den beiden gegenüberliegenden Seiten die Frauenempore. Die Bima bildet nach orthodoxem Vorbild das Zentrum des Raumes. Die fünf hohen Fenster an jeder der Raumseiten wurden von dem Maler Herbert Spangenberg gestaltet und zeigen die jüdische Symbole Davidstern, Gesetzestafeln, Torarolle, Menora und Besamimbüchse.

Die Synagoge kann durch einen kleineren Saal erweitert werden, der auch als eigenständiger Betraum dienen kann. Außerdem befinden sich in dem Gebäude Wohnungen für Gemeindeangestellte, eine Mikwe sowie ein Veranstaltungssaal und weitere Gemeindeeinrichtungen. Als weiteres Gemeindezentrum benutzt die Gemeinde das Gebäude der ehemaligen Talmud Tora Schule am Grindelhof.

Seit Anfang der 1990er Jahre wird die Synagoge und die Talmud Tora Schule 24 Stunden lang von der Polizei bewacht. Ein Abschnitt der Straße Hohe Weide ist aufgrund der Gefahr von Anschlägen für Fahrzeuge gesperrt.

Seit 1992 besitzt die Gemeinde den Chanukaleuchter der ehemaligen Altonaer Gemeinde aus dem 17. Jahrhundert. Sein Fuß und seine Säule wurden im Altonaer Museum wieder aufgefunden und ergänzt.

Literatur

  • Saskia Rohde: Synagoge und Gemeindezentrum der neuen Jüdischen Gemeinde in Hamburg, in: Die Juden in Hamburg 1590 bis 1990, (1991), S.669-677

Weblinks

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