- Synagoge Kaschlgasse
-
Die Synagoge Kaschlgasse war eine Synagoge im 20. Wiener Gemeindebezirk Brigittenau. Sie wurde von 1931 bis 1932 als „funktionalistische“ Baustruktur im Erd- und Obergeschoss mit darauf gestapelten Wohnungen errichtet und verfügte über 600 Sitzplätze. Nach der Synagoge in der Kluckygasse 11 stellte dieser Standort das zweitgrößte religiöse Zentrum der Brigittenauer Juden dar. Die Haupterschließung der Synagoge erfolgte über die Kaschlgasse 4, jedoch war der Gebäudekomplex auch über die Raffaelgasse zugänglich.
Im Rahmen der Novemberpogrome 1938 wurde die Synagoge verwüstet. Nach der NS-Herrschaft wurden die Räumlichkeiten unter dem Namen „Kaschlsäle“ als Freizeitinstitution betrieben und die Wohnungen weiter vermietet. In weiterer Folge befand sich lange Zeit die Filiale eines deutschen Lebensmittelkonzerns in den vormals sakralen Räumlichkeiten. Eine Gedenktafel wurde bislang nicht angebracht; stattdessen befindet sich eine solche lediglich am Standort des Brigittenauer Tempels in der Kluckygasse 11, stellvertretend für alle Synagogen und Bethäuser des Bezirks.
Siehe auch
Literatur
- Pierre Genée: Wiener Synagogen 1825–1938. Löcker, Wien 1987, ISBN 3-85409-113-3.
- Bob Martens, Herbert Peter: Die zerstörten Synagogen Wiens. Virtuelle Stadtspaziergänge. Mandelbaum Verlag, Wien 2009, ISBN 978-3-85476-313-0.
Weblinks
- Pierre Geneé, Bob Martens und Barbara Schedl: Jüdische Andachtsstätten in Wien vor dem Jahre 1938 Kulturzeitschrift David Nr. 59, Dezember 2003
48.23069444444416.371763888889Koordinaten: 48° 13′ 50″ N, 16° 22′ 18″ OSakralbauten im Bezirk BrigittenauBrigittakirche | Brigittakapelle | Pfarrkirche St. Johann Kapistran | Allerheiligenkirche | Pfarrkirche Zum Göttlichen Erlöser | Muttergotteskirche im Augarten (Bezirk Leopoldstadt, aber dem Stadtdekanat 20 zugeordnet) | Synagoge Kaschlgasse
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Allerheiligenkirche (Wien) — Allerheiligenkirche … Deutsch Wikipedia
Brigittakapelle — Die Brigittakapelle ist eine im barocken Stil errichtete, römisch katholische Kapelle im 20. Wiener Gemeindebezirk Brigittenau. Inhaltsverzeichnis … Deutsch Wikipedia
Brigittakirche (Wien) — Brigittakirche Brigittakirche Die Brigittakirche … Deutsch Wikipedia
Brigittenau — 0020XX . Wiener Gemeindebezirk Wappen Karte … Deutsch Wikipedia
Erlöserkirche (Brigittenau) — Erlöserkirche Die Pfarrkirche zum Göttlichen Erlöser ist eine römisch katholische Kirche im 20. Wiener Gemeindebezirk Brigittenau bei der Burghardtgasse 30a an der Eduard Brückner Gasse. Die freistehende Kirche als Betonbau wurde im Jahre 1983… … Deutsch Wikipedia
St. Johann Kapistran (Wien) — Eucharistische Gedächtniskirche St. Johann Kapistran Die Pfarrkirche St. Johann Kapistran ist eine römisch katholische Kirche im 20. Wiener Gemeindebezirk Brigittenau in der Forsthausgasse 22. Inhaltsverzeichnis … Deutsch Wikipedia
Liste jüdischer Andachtstätten in Wien — Gedenkstein für den Simmeringer Tempel Die Liste jüdischer Andachtstätten in Wien beinhaltet alle jüdischen Bethäuser und Synagogen, die im Laufe der Geschichte Wiens bestanden haben oder bestehen. Bis auf den Stadttempel wurden während der… … Deutsch Wikipedia
Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien — Gründer Simon Wiesenthal, Ingo Zechner, Avshalom Hodik, Anton Pelinka, Brigitte Bailer Galanda und Bertrand Perz Typ Forschungsinstitut … Deutsch Wikipedia