Christiane Theobald

Christiane Theobald

Christiane Theobald (* 20. Dezember 1956 in Koblenz), ist eine deutsche Ballettdramaturgin und Kulturmanagerin sowie Stellvertretende Intendantin des Staatsballetts Berlin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Christiane Theobald wuchs in Düsseldorf auf. Sie studierte Musikwissenschaft, Geschichte und Kunstgeschichte an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen und an der Freien Universität Berlin. Neben dem Studium absolvierte sie eine Ballettausbildung, die sie in Berlin mit dem Schwerpunkt Modern Dance fortsetzte. Dort promovierte sie 1985 an der Freien Universität Berlin bei Rudolf Stephan mit einer Dissertation über Franz Schreker.

Ab 1987 war sie zunächst an der Deutschen Oper Berlin, als Ballettdramaturgin tätig. 1993 wechselte sie als Ballettbetriebsdirektorin und Dramaturgin an die Staatsoper Unter den Linden. Im November 2002 schloss sie ein berufsbegleitendes Postgraduiertenstudium mit dem Master of Business Administration (MBA) für Medien an der Steinbeis-Hochschule Berlin ab. In ihrer Masterthesis „Das Profit-Center geführte Ballett“ erarbeitete sie die theoretischen Grundlagen für eine von den Opernhäusern unabhängige und eigenständige Ballettcompagnie. Seit der Gründung des Staatsballett Berlin im Jahre 2004 ist sie Stellvertretende Ballettintendantin sowie Betriebsdirektorin der Institution.

Im Rahmen ihrer Tätigkeit am Staatsballett Berlin entstand eine Gesundheitspartnerschaft mit der Berliner Charité. Daraus ging die erste wissenschaftliche Studie zum „Schlaf-Wach-Verhalten“ von Tänzern hervor. Die Ergebnisse der Studie bewegten Christiane Theobald dazu, einen Ruheraum für die Tänzer des Staatsballetts Berlin einzurichten. 2007 gründete sie mit Vertretern aus Wissenschaft und Wirtschaft den Verein „Tanz ist KLASSE!“ , für den sie das Amt der Geschäftsführerin übernommen hat. 1993 entwickelte sie das Veranstaltungsformat „Jour Fixe“, bei dem Themen um Ballett und den Spielplan diskutiert werden. Mit der Gründung des Staatsballetts Berlin entstand auch der Verein „Freunde und Förderer des Staatsballetts Berlin e.V.“ Christiane Theobald ist Stellvertretende Vorsitzende des Vereins.

Theobald ist neben ihrem beruflichen Engagement ehrenamtlich für den Tanz tätig. So war sie Stellvertretende Vorsitzende der Gesellschaft für Tanzforschung e.V.. 2002 ist sie in den Beirat des Tanzarchivs Köln berufen worden und seit 2005 Beiratsvorsitzende. Als Präsidiumsmitglied der Bundesdeutschen Ballett- und Tanztheaterdirektoren-Konferenz (BBTK), in der sie seit 2003 wirkt, war sie im Jahre 2006 Gründungsmitglied der „Ständigen Konferenz Tanz“ und ist seitdem im Vorstand tätig. Am 4. November 2009 wurde sie zur Sprecherin der BBTK gewählt.

Während ihrer Tätigkeit als Ballettdramaturgin an der Deutschen Oper Berlin erteilte Christiane Theobald den Ballett-Eleven tanzgeschichtlichen Unterricht und hielt Vortragsreihen an der Lessing-Hochschule Berlin. Von 1991 bis 1996 war sie nebenberuflich Lehrbeauftragte für Ballett und Tanz am theaterwissenschaftlichen Institut der Freien Universität Berlin. Außerdem hat sie seit April 2011 einen Lehrauftrag für Tanzmanagement an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main.

Herausgeberschaft

  • 2006: „Malakhovs Dornröschen – Seitensprünge mit dem Staatsballett Berlin“ (Hrsg. zusammen mit Frank Sistenich)
  • 2006: „Das Staatsballett und Vladimir Malakhov. Das Compagniebuch Vol. 1“ (Hrsg. )
  • 2008: „Das Staatsballett und Vladimir Malakhov. Das Compagniebuch Vol. 2“ (Hrsg.)

Veröffentlichungen

  • 1987: „Tatjana Gsovsky: Prinzessin Turandot“ in: Piepers Enzyklopädie des Musik Theaters, Bd. 2, München, S. 598 – 600.
  • 1987: „Tatjana Gsovsky: Die chinesische Nachtigall“ in: Piepers Enzyklopädie des Musik Theaters, Bd. 2, München, S. 601 – 602.
  • 1996: „Vorwort“, in: Die Welt der Ballet Russes, Staatsoper Unter den Linden, Berlin, S. 12 – 13.
  • 1996: „Le Concours – Ein Film“, in: Le Councours, Staatsoper Unter den Linden, Berlin, S. 8 – 10.
  • 1997: „Einführung: Schwanensee Oder vom Versuch einer Selbstfindung“, in: Schwanensee, Staatsoper Unter den Linden, Berlin, S. 10 – 19.
  • 1998: „Vorwort“, in: Der Dämon – Josephs Legende, Staatsoper Unter den Linden, Berlin, S. 9 – 11.
  • 1999: „Apropos Der Nussknacker“, in: Der Nussknacker, Staatsoper Unter den Linden, Berlin, S. 9 – 19.
  • 1999: „Viva Verdi – Vorwort“, in: Verdiana, Staatsoper Unter den Linden, Berlin, S. 9 – 15.
  • 2000: „Apropos Giselle“, in: Giselle, Staatsoper Unter den Linden, Berlin, S. 9 – 13.
  • 2000: „Apropos Ein Lindentraum...“, in: Ein Lindentraum...“, Staatsoper Unter den Linden, Berlin, S. 9 – 11.
  • 2001: „Apropos Choreographien von Angelin Preljocaj | Le Sacre du printemps | Le Spectre de la rose | Annociation“, in: Le Sacre du printemps, Staatsoper Unter den Linden, Berlin, S. 11 – 14.
  • 2002: „Apropos Romeo und Julia – Alle Lust will Ewigkeit“, in: Romeo und Julia, Staatsoper Unter den Linden, Berlin, S. 9 – 12.
  • 2002: „Apropos Die Bajadere“, in: Die Bajadere, Staatsoper Unter den Linden, Berlin, S. 7 – 10.
  • 2003: „Apropos without words“, in: without words, Staatsoper Unter den Linden, Berlin, S. 6 – 7.
  • 2003: „Apropos Onegin“, in: Onegin, Staatsoper Unter den Linden, Berlin, S. 11 – 12.
  • 2004: „Apropos Cinderella“, in: Cinderella, Staatsoper Unter den Linden, Berlin, S. 6 – 8.

Ballett-Libretti

  • 1993: Roland Petit „Dix oder Eros und Tod“, Premiere 1. Oktober 1993
  • 1997: Patrice Barts „Schwanensee“, Premiere 16. Dezember 1997.
  • 1999: Patrice Barts „Nussknacker“, Premiere 18. Dezember 1999.
  • 2002: Patrice Barts „Romeo und Julia“, Premiere 19. Januar 2002.
  • 2009: Patrice Barts „Das flammende Herz“, Premiere 20. Juni 2009.

Weblinks

[1] Staatsballett Berlin


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