- Theater Ansbach
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Das Theater Ansbach wurde 2007 von der eingetragenen Ansbacher Genossenschaft „Kultur am Schloss“ ins Leben gerufen. Gründungsintendant ist der Dramaturg, Regisseur und Autor Jürgen Eick. Das Theater Ansbach ist das jüngste bayerische Schauspielhaus. Hinzu kommen die Sparte Konzert und ein Kinobetrieb (Schlosslichtspiele).
Inhaltsverzeichnis
Theater-Gründung
„Der Wille jetzt, wo allerorten über Kulturabbau geklagt wird, in Ansbach ein Stadttheater zu gründen“ habe „historische Dimensionen“, kommentierte die Fränkische Landeszeitung am 7. Oktober 2006 und bezeichnete den Entschluss der Stadt (unter dem damaligen Oberbürgermeister Ralf Felber) und der Genossenschaft Kultur am Schloss mit ihrem Vorstandsvorsitzenden Carl-Dieter Spranger und dem damaligen Aufsichtsratsvorsitzenden Klaus Dieter Breitschwert als „kulturpolitische Sensation“ (1. Nov. 2006). Die Entscheidung für die Theatergründung fußte auf der Überzeugung von der zentralen Bedeutung des Kulturauftrags der Stadt, auf Überlegungen zur „Kultur als weichem Standortfaktor“ und auf der Einschätzung von Kulturexperten aus ganz Deutschland, dass die Möglichkeiten des 2001-2003 sanierten und erweiterten Ansbacher Kulturhauses „Borkholderhaus“ bisher bei weitem nicht ausgeschöpft wurden und ein Theaterbetrieb mit Gastspielen, Co- sowie Eigenproduktion möglich sei.
Im April 2007 wurde der erste Intendant Jürgen Eick berufen. Die Theater-Neugründung empfand er als „ein kleines Wunder“, wie er in einem Interview der Zeitschrift Die Deutsche Bühne (11/2007) erklärte. Auch die Süddeutsche Zeitung schreibt vom ungewöhnlichen „theatralischen Pioniergeist“ der Stadt: „Ansbach investiert gegen den allgemeinen Trend in Kultur – und leistet sich seit dieser Saison ein Stadttheater“ (10. Okt. 2008).
Im Mai 2010 zeichnete das Forum Kultur der Europäischen Metropolregion Nürnberg Jürgen Eick für seine Arbeit als Intendant am Theater Ansbach als ersten "Künstler des Monats" aus.
Vorgeschichte
Die Trägergenossenschaft des Theaters Ansbach hat eine lange Kulturtradition. Sie geht zurück auf den 1909 gegründeten „Ansbacher Konzertverein“, der 1919 um weitere Vereine und ein Kino erweitert und als Genossenschaft eingetragen wurde. 1930 erhielt die Genossenschaft ein eigenes „Haus der Volksbildung“, in dem auch eine Bücherei untergebracht wurde. Das heute als „Borkholder-Haus“ bekannte Gebäude wurde 2001-2003 nach Plänen des Münchner Architekten Hein Goldstein modernisiert und erweitert.
Die mittlerweile unter dem Namen „Theater Ansbach - Kultur am Schloss eG“ firmierende Genossenschaft ist neben dem neuen Theaterbetrieb Träger einer klassischen Konzertreihe mit internationalen Gästen sowie der Schlosslichtspiele Ansbach.
Spielstätten
Schauspielhaus
- Großes Haus (480 Besucher)
- Theater hinterm Eisernen (Studio-Bühne, bis 120 Besucher)
- Foyer Theater (Bühne im modernen Glasfoyer)
Konzert
- Tagungszentrum Onoldia (600 Besucher)
- St. Gumbertuskirche (945 Besucher)
Puppenspiele
- Angletsaal, Kulturzentrum am Karlsplatz (bis 150 Besucher)
Schlosslichtspiele
- Großer Saal (480 Besucher)
- Kleiner Saal (Studio-Kino, 100 Besucher)
Uraufführungen
- Heul doch! (2008) | Rafael Badie Massud
- Die Bremer Stadtmusikanten (2008) | Jürgen Eick nach den Brüdern Grimm
- Sah ein Knab ein Röslein steh'n (2009) | Jürgen Eick, Walter Kiesbauer
- Das Bächlein (2009) | Ingrid Braun
- Koma (2009) | Lisa Sommerfeldt
- Small Town Blues (2009) | Mimi Meister
- Kalif Storch (2009) | Jürgen Eick nach Wilhelm Hauff
- Alexander der letzte Markgraf (2010) | Gerd Scherm
- Musical Kaspar Hauser - Allein unter Menschen (2010) | Jürgen Eick (Text), Walter Kiesbauer (Musik)
- Schulfreunde (2010) | Lisa Sommerfeldt
- Schneewittchen (2010) | Jürgen Eick nach den Brüdern Grimm
- Der Sagenkoffer - Frau Holle und die drei Fische (2011) | Ingrid Braun
Premieren 2011/2012
www.theater-ansbach.de/schauspiel/premieren
Kooperationspartner
Literatur
- Thomas Wirth: Überfällig. In: Fränkische Landeszeitung, 7. Oktober 2006.
- Steffen Radlmaier: Kultur als Standortfaktor. In: Nürnberger Nachrichten/Fränkische Landeszeitung, 1. November 2006.
- Dieter Stoll: Ein kleines Wunder. In: Die Deutsche Bühne, 11/2007.
- Olaf Przybilla: Expedition ins Bühnenreich. In: Süddeutsche Zeitung, 10. Oktober 2008.
Weblinks
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