- Theater HORA
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Das Theater HORA in Zürich ist eines der wenigen professionellen Theater von und mit Menschen mit einer geistigen Behinderung in der Schweiz.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Theaterpädagoge Michael Elber realisierte 1989 mit geistig behinderten Heimbewohnern sein erstes Theaterprojekt, das im kleinen Rahmen für Eltern und Bekannte aufgeführt wurde. Daraus wuchs die Idee einer Theaterkulturwerkstatt für geistig behinderte Menschen. Ein Verein wurde gegründet.[1]
1993 konnte die erste Produktion, frei nach dem Roman „Momo“ von Michael Ende, vor einer breiteren Öffentlichkeit gezeigt werden. Die aus dem Roman stammende Figur des Meisters Hora, der die Menschen dazu anhält, sich Zeit zu nehmen, gab dem Theater auch seinen Namen.
In den 12 Jahren, bis zur Anerkennung als Arbeits- und Ausbildungsstätte und nicht nur als Freizeitbetrieb, wurden 16 Produktionen, allein oder zusammen mit professionellen Kunstschaffenden realisiert.
Das Verwischen und Auflösen der Grenzen zwischen Behindert und Nichtbehindert und das Aufdecken von Natürlichkeit sind Schwerpunkte in der Arbeit und prägen die eigene, künstlerische Ästhetik. Sie will dem Publikum einen Zugang zu einem anderen ästhetischen Verständnis und theatralen Ausdrucksweisen ermöglichen.
Inzwischen wird dem Theater HORA in der Öffentlichkeit und der Kunstwelt der Stellenwert und die Honorierung für die geleistete Arbeit zugebilligt.
Produktionen
Eine chronologische Auflistung der Produktionen des Theater HORA:[2]
- 1993 Uraufführung des Stückes "Aber Zeit ist Leben und das Leben wohnt im Herzen“, frei nach Michael Endes „Momo“
- 1994 „Die Beatles - eine Geburt der Welt“ eine Eigenkreation mit Musik der Beatles mit dem Wohnheim Behinda
- 1995 An-Sehen oder gsehsch mi ?“, frei nach Chaplins „City Lights“
- 1996 „ich ohne wir aus der ohnemichwelt“, Eigenkreation nach Texten von Birger Sellin
- 1997 "Die Zauberflöte", frei nach Mozarts „Zauberflöte“ im Auftrag des Bildungsclub Pro Infirmis
- 1997 Beginn der Filmdreharbeiten mit „An-Sehen oder gsehsch mi“ für den Film „Aber auch ich“
- 1997 „Lennie und George“ Erstes integratives Theaterprojekt, frei nach „Of mice and men“ von John Steinbeck
- 1997 „Dem Ernst der Sache kommt keiner auf den Grund“ Eigenkreation nach Texten des Dichters Georg Paulmichl
- 1998 Modeschau „Drehum: La mode folie“ Mit Kostümen, die von „geistig behinderten“ Mitarbeitern des Vereins entworfen wurden
- 1999 „Wir sind solcher Zeug wie der zu Träumen“, Solotanzperformance von Madeleine Oertle inspiriert von der Figur des Luftgeistes Ariel aus Shakespeares „Sturm“
- 1999 Uraufführung: "All the world is a stage", frei nach Shakespeares "Sommernachtstraum"
- 2000 “up and down” Eine musikalische Groteske mit Denise Wick und Andreas Grande frei nach Ionescos „Die Stühle“,
- 2000 “The very best of Theater HORA”: Ein szenischer Rückblick auf 10 Jahre HORA
- 2000 „Die Lust am Scheitern“ Eine Theaterimprovisation in Zusammenarbeit mit der deutschen Gruppe BLAUZONE (Ole Schmidt, Sebastian Gramss, Chris Weinheimer und Carl Ludwig Hübsch): fünf „geistig behinderte“ Darsteller treffen auf vier Profimusiker
- 2000 "Die Lust am Scheitern - 24 Stunden GanzKunstNormalWahnsinn“ vom 2. bis 3. Dezember im Blauen Saal
- 2001 „Himmel und Hölle“ Eine Kostümperformance
- 2001 "Nach allen Regeln der Kunst“ Ein eigenartig-einzigartiges, lustvolles Tanzspiel
- 2002 "3D": Ein dreidimensionales Theater-Comic nach Dantes "Die Göttliche Komödie"
- 2003 "Idyll", eine Tanzproduktion
- 2003 Wiederaufnahme des erfolgreichsten Stückes in der HORA-Geschichte "All the world is a stage"
- 2004 "Il sogno della vita", eine Adaptation nach Federico Fellinis Film "La strada",
- 2004 Maskenspiel "Traumzeit"
- 2005 "Amanzi"
- 2005 "Der einzige Unterschied zwischen uns und Salvador Dalí ist, dass wir nicht Dalí sind" als Open Air im MFO-Park
- 2007 "The fool on the hill"
- 2007 "Herz der Finsternis"
- 2008 "Tiopua"
- 2008 "Tanzpalast - ein Fest"
- 2008 "Faust"
- 2009 "Quasimodo geniti", musikalisches Theaterstück nach "Der Glöckner von Notre-Dame" von Victor Hugo
Auszeichnungen
- 1998 Sozial- und Kulturpreis der ZFV-Unternehmungen Preissumme 100’000 Fr [3]
Weblinks
Einzelnachweise
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