Theologisches Seminar Ewersbach

Theologisches Seminar Ewersbach

Vorlage:Infobox Hochschule/Logo fehltVorlage:Infobox Hochschule/Mitarbeiter fehltVorlage:Infobox Hochschule/Professoren fehlt

Theologisches Seminar Ewersbach (TSE)
Gründung 1912 (als Predigerschule des Bundes Freier evangelischer Gemeinden in Vohwinkel)
Trägerschaft Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland
Ort Dietzhölztal-Ewersbach
Bundesland Hessen
Staat Deutschland
Leitung Michael Schröder
Studenten 59 (2011[1])
Website tse.feg.de

Das Theologische Seminar des Bundes Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland ist eine seit 2011 (vorerst befristet bis 2016) staatlich anerkannte Hochschule[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Sie entstand 1912 in Vohwinkel als Predigerschule der Freien evangelischen Gemeinden. 1946 wurde sein Sitz nach Ewersbach verlegt, wodurch der heutige Name „Theologisches Seminar Ewersbach“ (TSE) entstand. Am Theologischen Seminar Ewersbach werden in erster Linie Pastoren der Freien evangelischen Gemeinden und Missionare der Allianz-Mission ausgebildet.

Anfänge in Vohwinkel

Als im Jahr 1874 der Bund Freier evangelischer Gemeinden (BFeG) von 22 beteiligten Gemeinden gegründet wurde, gab es auch erste Überlegungen zur Gründung einer eigenen Ausbildungsstätte „für Diener des Wortes“. Schließlich begann am 10. April 1912 der Unterricht mit sechs Schülern in den Räumen der Freien evangelischen Gemeinde Vohwinkel.

Nachdem die Ausbildung durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen worden war, gab es 1919 einen Neustart mit einem auf vier Jahre angelegten „Lehrgang“.

Die NS-Zeit und der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges führten zu einer weiteren Zäsur. Weil fast alle Schüler zum Wehrdienst eingezogen wurden, musste die Predigerschule 1939 geschlossen werden. Das Schulhaus wurde zeitweise vom Militär genutzt und diente später als Unterkunft für Familien, die durch den Krieg obdachlos geworden waren. Der knappe Wohnraum und die schlechte Versorgungslage in der Großstadt ließen auch nach Kriegsende eine Wiedereröffnung der Predigerschule in Vohwinkel nicht zu.

Verlegung nach Ewersbach

Da eine Wiederaufnahme des Lehrbetriebs nach dem Zweiten Weltkrieg in Vohwinkel nicht möglich war, beschloss die Leitung des Bundes Freier evangelischer Gemeinden 1946, die Predigerschule nach Ewersbach zu verlegen, wo ihr von einigen Gemeindemitgliedern ein frei gewordenes Reichsarbeitsdienstlager geschenkt wurde. Es standen etwa zehn Baracken zur Verfügung, die für den Neuanfang nur notdürftig instandgesetzt werden konnten. Zusammen mit der Predigerschule wurde in Baracken auch mit einer Altenheimarbeit begonnen.

Die Ausstattung der Predigerschule blieb für lange Zeit sehr bescheiden. Erst 1959 wurde ein Seminargebäude errichtet. 1966 kam ein Konferenz- und Speisesaal hinzu. 1968 konnte ein neues Studentenwohnheim bezogen werden. Eine Kapelle und eine Bibliothek wurden 1982 zwischen Seminargebäude und Wohnheim errichtet.

Im Herbst 2007 wurde das neue Kronberg-Forum fertig gestellt und eingeweiht. Unter einem Dach zusammengefasst finden sich darin heute neben Seminarräumen für die theologische Ausbildung, den Büros der Dozenten, der Bibliothek und einem großen Konferenzsaal auch die Arbeitsplätze der Mitarbeiter der Allianz-Mission.

Voraussetzungen für ein Studium am Theologischen Seminar

Das Theologische Seminar Ewersbach hält Bekehrung, Berufung, Begabung und Bewährung für den Dienst als Pastor oder Missionar für unerlässlich. Daher werden vor einer Zulassung zum Studium Stellungnahmen aus den Gemeinden erbeten und Gespräche mit den Bewerbern geführt.

Für eine Bewerbung zum Studium am Theologischen Seminar Ewersbach sollten folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Abitur oder ein mittlerer Bildungsabschluss und eine abgeschlossene Berufsausbildung.
  • Wehr- oder Zivildienst oder mindestens eine vergleichbare Zeit Berufstätigkeit.
  • Alter bei Studienbeginn zwischen 20 und 35 Jahren.
  • Ausreichendes biblisches Grundwissen (hierzu muss vor Studienbeginn eine Bibelkenntnisprüfung abgelegt werden).
  • Üblicherweise sollten die Studierenden Mitglied in einer Freien evangelischen Gemeinde sein und in ihr auch verbindlich gelebt und mitgearbeitet haben.

Ausnahmen sind möglich, z. B. beim Alter. Auch können Mitglieder anderer Freikirchen, Kirchen oder Gemeinschaften als Gaststudenten am Theologischen Seminar studieren.

Studium

Das Regelstudium am Theologischen Seminar Ewersbach ist auf fünf Jahre angelegt. In dieser Zeit wird ein Theologiestudium auf Master-Stufe absolviert, inklusive einem Semester für ein Gemeindepraktikum. Die Anerkennung des Studienabschlusses als Äquivalent zum „Master of Divinity“ (M. Div.) durch die Europäische Evangelikale Akkreditierungsvereinigung (EEAA) ermöglicht es den Absolventen, an Ausbildungsstätten im Ausland darauf aufbauend weiterzustudieren.

2007 wurde das Studium auf ein modulares Ausbildungskonzept umgestellt, das bereits den erforderlichen Rahmenbedingungen eines Studiums an einer Fachhochschule entspricht.

Daneben gibt es auch kürzere Ausbildungsgänge, z. B. ein dreijähriges Studium für Diakone und Missionsmitarbeiter oder ein einjähriges „Kandidatenjahr“ für Studenten, die ein Theologie-Studium an einer anderen Ausbildungsstätte abgeschlossen haben und eine Mitarbeit in den Gemeinden des Bundes Freier evangelischer Gemeinden anstreben.

Dozenten

Der Unterricht wird von derzeit acht vollzeitlichen Dozenten[1] und verschiedenen Gastreferenten bestritten.

Vollzeitliche Dozenten

  • Michael Schröder, MTh, Pastor, Rektor (Kirchengeschichte, Neues Testament, Griechisch)
  • Christian Bouillon, Pastor (Praktische Theologie, Ethik)
  • Dr. Wilfrid Haubeck, Pastor, Prorektor (Neues Testament, Griechisch)
  • Dr. Andreas Heiser (Kirchengeschichte)
  • Dr. Markus Iff, Pastor (Systematische Theologie)
  • Prof. Dr. (UNISA) Johannes Reimer (Missiologie, Gemeindegründung)
  • Dr. Julius Steinberg (Altes Testament, Hebräisch)
  • Wolfgang Theis, Pastor (Praktische Theologie, Evangelistik, Rhetorik)

Gastreferenten

  • Erentrud Ebner, Logopädin (Atmen und Sprechen)
  • Günter Hallstein (Transaktionsanalyse)
  • Dr. phil. Horst Heinzel (Soziologie)
  • Birgitt van Oorschot, Ärztin (Einführung in die Medizinische Ethik)
  • Dr. Craig Ott, Professor (Missiologie)
  • Ingo Scharwächter, Pastor (Christliche Spiritualität)
  • Michaela Schmidt (Deutsch)
  • Kurt Seidel, Pastor, Dozent i. R. (Dogmatik, Philosophie, Theologiegeschichte)
  • Stephan Steinseifer (Philosophie)
  • Burkhard Theis, Pastor (Gemeindeleitung, Mitarbeitertraining)
  • Willy Weber, Pastor, Dozent i. R. (Kurs Klinische Seelsorgeausbildung)

Fächer

Ergänzungsstudium

Studierende können auf Empfehlung des Dozentenkollegiums während des Hauptstudiums zusätzlich an der Universität Marburg studieren. Hochschulreife sowie das Ablegen der Sprachprüfungen an der Universität sind Voraussetzung, wenn ein Universitätsexamen angestrebt wird.

Im Rahmen des Studentenaustausches im Internationalen Bund Freier evangelischer Gemeinden sind Auslandsstudien möglich. Angehenden Missionaren der Allianz-Mission wird ein Studium an der Trinity Evangelical Divinity School in Deerfield (USA) empfohlen. An dieser Ausbildungsstätte der Evangelical Free Church of America wird das Studium am TSE anerkannt.

Studiengebühren und BAFöG-Förderung

Die laufenden Kosten für das Theologische Seminar werden in erster Linie durch Spenden aus Gemeinden des Bundes Freier evangelischer Gemeinden gedeckt. Daher werden für Mitglieder von Freien evangelischen Gemeinden keine Studiengebühren erhoben. Studierende, die im Studentenwohnheim wohnen, zahlen einen Beitrag zur Deckung der Unterhaltskosten.

Eine BAFöG-Förderung für das Studium am TSE ist möglich. In den ersten beiden Semestern erhalten anspruchsberechtigte Studierende den Förderungssatz für Schüler einer Fachoberschule, ab dem dritten Semester den höheren Satz für Hochschulstudenten.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Freie evangelische Gemeinden jetzt mit Hochschule. In: idea vom 5. Oktober 2011.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Theologisches Seminar — Das Theologicum, Sitz der Evangelisch und der Katholisch Theologischen Fakultät der Eberhard Karls Universität Tübingen …   Deutsch Wikipedia

  • Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland — Das Logo des Bundes der Freien evangelischen Gemeinden in Deutschland Der Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland (BFeG), eine evangelische Freikirche, versteht sich als Dachverband evangelischer Gemeinden in Deutschland, die… …   Deutsch Wikipedia

  • Predigerseminar — Inhaltsverzeichnis 1 Begriffsbestimmung 1.1 Bereich der evangelischen Landeskirchen 1.2 Bereich der evangelischen Freikirchen 2 Liste der lande …   Deutsch Wikipedia

  • Johannes Reimer — (* 28. Januar 1955) ist Professor für Missiologie an der staatlichen Universität von Südafrika in Pretoria (UNISA), Vorsitzender der Gesellschaft für Bildung und Forschung in Europa und Dozent für Missiologie am Theologischen Seminar Ewersbach.… …   Deutsch Wikipedia

  • Bund Freier evangelischer Gemeinden — Freie evangelische Gemeinde Holstenwall (Hamburg) mit Emblem des Gemeindebundes Der Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland (BFeG), eine evangelische Freikirche, versteht sich als Dachverband evangelischer Gemeinden in Deutschland, die …   Deutsch Wikipedia

  • FeG — Freie evangelische Gemeinde Holstenwall (Hamburg) mit Emblem des Gemeindebundes Der Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland (BFeG), eine evangelische Freikirche, versteht sich als Dachverband evangelischer Gemeinden in Deutschland, die …   Deutsch Wikipedia

  • Freie evangelische Gemeinde — Holstenwall (Hamburg) mit Emblem des Gemeindebundes Der Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland (BFeG), eine evangelische Freikirche, versteht sich als Dachverband evangelischer Gemeinden in Deutschland, die unabhängig von den… …   Deutsch Wikipedia

  • Der Deutschen Evangelischen Allianz nahestehende Organisationen — Neben den rund 1.250 örtlichen Gruppen der Deutschen Evangelischen Allianz gibt es über 340 Organisationen, die ihr nahestehen: Kategorie I: 19 selbständige Werke, die eng mit dem Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz zusammenarbeiten …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Deutschen Evangelischen Allianz nahestehender Organisationen — Neben den rund 1.100 örtlichen Gruppen der Deutschen Evangelischen Allianz gibt es etwa 350 Organisationen, die ihr nahestehen: Kategorie I:[1] 16 selbständige Werke, die eng mit dem Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz… …   Deutsch Wikipedia

  • Jürgen van Oorschot — (* 1957) ist ein deutscher evangelischer Theologe und Professor für Alttestamentliche Theologie an der Friedrich Alexander Universität Erlangen. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschungsschwerpunkte 3 Herausgeberschaften …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”