- Thiaroye-Massaker
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Das Thiaroye-Massaker fand am 1. Dezember 1944 in Thiaroye, zwischen dem heutigen Pikine und Rufisque gelegen, am Stadtrand der senegalesischen Hauptstadt Dakar durch französische Kolonialsoldaten an aufständischen Tirailleurs Sénégalais im dortigen Lager statt.
Nach ihrem Weltkriegseinsatz in Europa, zu wesentlichen Teilen aus deutscher Kriegsgefangenschaft im besetzten Frankreich befreit, und Afrika wurden etwa 1300 Senegalschützen am 21. November 1944 in den Senegal zurückgebracht und fanden Aufnahme im Camp de Thiaroye. Korrupte und rassistische Kolonialbeamte verweigerten über schlechte Lagerbedingungen hinaus die zugesagte Entschädigung und verfügten die Auszahlung nur der Hälfte der minderwertigen Kolonialwährung CFA. Als die Lagerinsassen dagegen revoltierten, schossen herbeigerufene Soldaten auf die Aufständischen und töteten nach unterschiedlichen Quellen zwischen 35 und 300 Menschen.
Im März 1945 wurden 34 sogenannte Rädelsführer zu Haftstrafen zwischen einem und zehn Jahren verurteilt. Von ihnen verstarben fünf in der Haft. Die noch verbliebenen Inhaftierten wurden aufgrund zunehmenden öffentlichen Drucks im März 1947 während eines Besuchs des neuen französischen Präsidenten Vincent Auriol amnestiert. In ihre alten Rechte wurden sie jedoch nicht wieder eingesetzt und erhielten weder Haftentschädigungen noch die ihnen zustehenden Pensionen.
Die Kunde über die Ereignisse hatte sich in Afrika schnell verbreitet. Die Geschehnisse wurden im Film Camp de Thiaroye des senegalesischen Schriftstellers und Kriegsteilnehmers Ousmane Sembène dargestellt.
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