- Time Out of Mind
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Time Out of Mind
Studioalbum von Bob Dylan Veröffentlichung 30. September 1997 (USA) Label Columbia Genre Americana, Folk/Rock, Country, Blues Anzahl der Titel 11 Laufzeit 72:50 Besetzung
- Bob Dylan - Gesang, Gitarre, Mundharmonika, Piano
- Tony Garnier - Bass
- Jim Keltner - Schlagzeug
- Bucky Baxter - Gitarre
- Jim Dickinson - Keyboards, Piano, Orgel
Studio Criteria Recordings in Miami, Florida (1996-997) Chronologie MTV Unplugged
(1995)Time Out of Mind The Bootleg Series Vol. 4 (1998) Time Out of Mind ist das 30. Studioalbum des US-amerikanischen Musikers Bob Dylan, welches 1997 bei Columbia Records erschien. Es gehört zu den meist umjubelsten Werken seiner langjährigen Karriere und wurde u.a. mit drei Grammy Awards ausgezeichnet.
Auf diesem Album veröffentlichte Dylan erstmals seit dem 1990 erschienenem Album Under the Red Sky eigene Kompositionen. Nach einer langen künstlerischen Krise, welche Mitte der Achtzigerjahre begonnen hatte, fand er zu einem neuen musikalischen Stil zurück und war wieder mit neuen Songs bei Fans und Kritikern erfolgreich.
Musikalisch ist Time Out of Mind nach Oh Mercy von 1989 das zweite Album von ihm, welches dem Genre Americana zuzuordnen ist. Dylan vereint Elemente von Folk, Rock, Blues und auch Country zu einem eigenen Stil, welcher sich von anderen Musikern des Genres unterscheidet. Auffallend war bei diesem Album die düstere und beinahe schon melancholische Stimme und die oftmals starken Echos bei Songs wie Standing in the Doorway. Außerdem sollen viele Songs trotz intensiver Sessionarbeiten bewusst wie improvisiert klingen, was vor allem am Anfang der Stücke zu hören ist, z.B. Highlands und Dirt Road Blues.
Inhaltsverzeichnis
Hintergrund
Obwohl das 1989 erschienene Album Oh Mercy erfolgreich bei Hörern und Kritikern angekommen war und sich wegen der unumstrittenen Qualität positiv von Dylans stark kritisierten Alben der 80er Jahre unterschied, griff Dylan den Stil des Albums nicht auf dem direkten Nachfolger Under the Red Sky auf, sondern versuchte einen neuen zu kreieren, welcher jedoch negativ aufgenommen wurde. Daraufhin veröffentlichte er über sieben Jahre lang keine neuen Songs mehr. In einem Interview mit Paul Zollo im April 1991 sagte er, dass er sich ernsthaft frage, ob irgendwer seine Songs noch hören wolle und er vermutlich an einem Punkt angekommen sei, an dem er genug Songs geschrieben habe. Es folgten zwei traditionelle Folkalben, welche amerikanische Traditionals enthielten und somit nur Werke von fremden Autoren.
Im Winter des Jahres 1996 schrieb er die meiste Zeit an den Songs von Time Out of Mind. Aufgenommen wurden sämtliche Stücke in Florida, Miami mit Produzent Daniel Lanois. Mit diesem hatte er bereits Oh Mercy aufgenommen. Allerdings unterscheiden sich beide Alben stilistisch sehr voneinander und können trotz des gemeinsamen Genres nicht verwechselt werden. Dafür sorgt alleine schon die unterschiedliche Atmosphäre und technische Feinheiten wie das Verwenden von Echos oder die allgemeine Instrumentalisierung.
Die Songs
Time Out of Mind enthält elf Songs, welche insgesamt eine Laufzeit von knapp 73 Minuten haben. Es war somit Dylans dritte Doppel-LP. Bis auf zwei Ausnahmen (Dirt Road Blues und Make You Feel My Love) haben alle Songs eine Dauer von über fünf Minuten. Tatsächlich ist der Schlusssong Highlands mit einer Dauer von 16 Minuten der längste Song, den Dylan je veröffentlicht hat. Er wurde oftmals als lyrisches Experiment angesehen und deshalb auch mit früheren Stücken ähnlicher Länge wie etwa Desolation Row (auf Highway 61 Revisited) und Sad-Eyed Lady of the Lowlands (auf Blonde on Blonde) verglichen.
Neben oftmals sehr Blues-betonten Liebessongs wie Million Miles oder Standing in the Doorway, sind auf dem Album auch mehrdeutige Werke wie Not Dark Yet zufinden, welche an sich vom Text her wörtlich genommen werden können, aber dennoch für viele Interpretationen offen stehen. Die Texte erreichen eine gewohnte Tiefe und Qualität, welche man von Dylan bereits kannte, aber dennoch unterscheiden sich die Songtexte auf diesem Album von früheren. So tauchen surrealistische und oftmals auch grotesk wirkende Passagen nicht auf. Das einzige Stück, welches in diese Richtung gehen könne ist Highlands, wenn Dylan von einer Begegnung mit einer Kellnerin berichtet, aber anstatt einer skurrilen Odyssee wie etwa in Bob Dylan's 115th Dream (auf dem Album Bringing It All Back Home) entwickelt sich der Moment mehr zu einem täglichen Szenario, welches hier jedoch zu etwas Besonderem, wenn auch Bekannten wird.
Titelliste
- "Love Sick" 5:21
- "Dirt Road Blues" 3:36
- "Standing in the Doorway" 7:43
- "Million Miles" 5:52
- "Tryin' to Get to Heaven" 5:21
- "'Til I Fell in Love with You" 5:17
- "Not Dark Yet" 6:29
- "Cold Irons Bound" 7:15
- "Make You Feel My Love" 3:32
- "Can't Wait" 5:47
- "Highlands" 16:31
Charts und Auszeichnungen
Das Album wurde in den USA mit Platin und in Großbritannien mit Gold ausgezeichnet und erreichte in beiden Ländern Rang 10 der Charts. In Deutschland kam es sogar bis auf Platz 6. Die beste Platzierung war Position 2 der Album-Charts in Norwegen.
Die positive Resonanz von Fans und Kritikern gipfelte darin, dass das Album 1998 bei der 40. Grammy-Verleihung mit gleich drei Preisen bedacht wurde. Neben jenen für das Album des Jahres und für das Beste zeitgenössische Folkalbum erhielt Dylan noch die Auszeichnung für die Beste männliche Gesangsdarbietung im Bereich Rock für den Song Cold Irons Bound.
2003 listete das Fachmagazin Rolling Stone das Album in seiner Liste der 500 größten Alben aller Zeiten auf Platz 408.[1]
Einzelnachweise
Weblinks
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