- Tyrode-Lösung
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Die Tyrode-Lösung geht auf den amerikanischen Pharmakologen Maurice Vejux Tyrode (* 6. November 1878 in Besançon; † 1930) zurück. Es handelt sich um eine physiologische Lösung von Elektrolyten auf Wasserbasis mit folgender Zusammensetzung:
Inhaltsverzeichnis
Zusammensetzung
Substanz Menge in g/l NaCl 8,00 KCl 0,20 CaCl2 0,20 MgCl2 0,10 NaH2PO4 0,05 NaHCO3 1,00 Glukose 1,00 Destilliertes Wasser 1l pH 6,5 Verwendung
Bei Nierenerkrankungen wird wegen ihres Elektrolytreichtums die Tyrodelösung als Trinkwasserersatz benutzt. Zudem wird sie in der Zell- und Gewebekultur als Verdünnungsmittel eingesetzt.
Verwendung in der Tiermedizin
Bei einer akuten Niereninfektion eines Wellensittichs werden zu viele Mineralien ausgeschieden. Durch zu wenig Mineralien im Organismus arbeiteten die Nieren schlechter, so dass noch mehr Mineralien ausgeschieden werden. Die Gabe von Tyrode-Lösung als Trinkwasserersatz unterbricht diesen sich verstärkenden Kreislauf. Gesunde Wellensittiche können ohne Folgeschäden ebenfalls diese Lösung trinken. Auf die Zugabe von Glukose sollte verzichtet werden, wenn bekannt ist, dass ein Vogel die Infektionskrankheit Macrorhabdiose, verursacht durch den Hefepilz Macrorhabdus ornithogaster, hat. Die Glukose dient in erster Linie dazu, die Lösung schmackhafter zu machen.
Sonstiges
Die Rohstoffe NaCl (Kochsalz), Glucose (Traubenzucker) und NaHCO3 (Natriumhydrogencarbonat, Speisesoda, Bullrich Salz, Kaisers Natron) sind üblicherweise in Supermärkten erhältlich. Bei dem Kochsalz sollte darauf geachtet werden, das es ohne Zusatz von Rieselhilfsmitteln ist (steht auf der Packung). Die übrigen Rohstoffe sind wegen der geringen Mengen am besten über eine Apotheke erhältlich, sie sind nicht rezeptpflichtig. Soll die Tyrode Lösung nicht als Trinkwasserersatz benutzt werden, so kauft man am besten alle Bestandteile in der Apotheke oder bei großen Mengen im Chemikalienhandel und zwar in der Reinheitsstufe "p.a." (p.a. = pro analysis). Die Tyrode-Lösung ist drei bis vier Tage im Kühlschrank lagerfähig.
Literatur
- W. Pschyrembel: Pschyrembel, Hunnius Klinisches und pharmazeutisches Wörterbuch, CD-ROM. de Gruyter, Berlin 2004, ISBN 3-11-018201-7
Einzelnachweise
- ↑ Thieme Chemistry (Hrsg.): RÖMPP Online - Version 3.7. Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart 2009.
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