U 861

U 861
U 861
(vorheriges/nächstes –alle U-Boote)
Typ:

IX D2

Werft:

AG Weser, Bremen

Kiellegung:

15. Juli 1942

Stapellauf:

29. April 1943

Indienststellung:

2. September 1943

Kommandanten:
Einsätze:

2 Feindfahrten

Versenkungen:

4 Schiffe versenkt, insgesamt 22048 Bruttoregistertonnen;
1 Schiff beschädigt

Verbleib: Im Zuge von Operation Deadlight am 8. Dezember 1945 versenkt

U 861 war ein deutsches Unterseeboot vom Typ IX D2, das im Zweiten Weltkrieg von der ehemaligen deutschen Kriegsmarine eingesetzt wurde.

U 861 war eines der sogenannten Hochsee-Boote, welches unter dem Befehl von Korvettenkapitän Jürgen Oesten im Indischen Ozean und im Atlantik patrouillierte. Auf seiner ersten Feindfahrt versenkte es unter anderem vor der brasilianischen Küste den Truppentransporter Vital de Oliveira und den Liberty-Frachter William Gaston. Nachdem das Boot, das am 20. April 1944 aus Kiel ausgelaufen war, fünf Monate auf See war, machte es am 23. September 1944 am Stützpunkt Penang fest. Es folgten ruhigere Zeiten für die Mannschaft, die mit Reinigungs- und Überholungsarbeiten, aber auch kleineren Patrouillen im Malaysischen Raum gefüllt wurden.

Erst am 15. Januar 1945 lief U 861 wieder vom Stützpunkt Soerabaja zur Heimreise und damit zur zweiten aktiven Feindfahrt aus. Das U-Boot hatte neben der in Deutschland dringend benötigten Fracht nur zwei Torpedos zur Selbstverteidigung an Bord. Beim Auslaufen lauerten bereits zwei amerikanische U-Boote in der Straße zwischen Bali und Lombock auf U 861. Das Boot von Oesten wurde von einem japanischen Zerstörer bis in diese Straße geleitet. Hier machte Oesten einen Tieftauchversuch, wartete aber mit dem Auftauchen bis zur Nacht und fuhr dann mit voller Fahrt in Richtung Indischen Ozean. Das eine amerikanische U-Boot folgte, verlor U 861 jedoch nach drei Tagen. Oesten fuhr einen ungewöhnlich steilen Südkurs, da ein Teil der Besatzung unter Dengue-Fieber litt und er zu deren Linderung kältere Wetterverhältnisse suchte.

Auf Höhe von Kapstadt fiel dann der Kreiselkompass aus, sodass fortan nur noch ein Magnetkompass zur Verfügung stand.

Als sie sich dicht unterhalb von Grönland entlangtasteten, wurde von der Brückenwache bei Nacht ein Eisberg übersehen, den dann das Boot rammte, was im vorderen Bereich zu leichten Beschädigungen führte.

Ursprünglich sollte Lorient angelaufen werden, um bei U 861 einen Schnorchel einzubauen, jedoch befand sich das Boot schon weiter als vom BdU angenommen, und nach den Berechnungen von Oesten reichte der Treibstoff nur noch bis zum U-Boot-Stützpunkt Trondheim.

Mit nur noch einem Kubikmeter Treibstoff in den Bunkerzellen erreichte U 861 am 18. April 1945 schließlich die Basis Trondheim.

Am 6. Mai 1945 kapitulierte U 861 bei Trondheim, Norwegen. Das Boot wurde anschließend am 29. Mai 1945 für die Operation Deadlight nach Lisahally, Nordirland überführt.

Am 2. Juni 1945 kamen Jürgen Oesten und seine Mannschaft in britische Kriegsgefangenschaft. Oesten wurde am 2. März 1947 wieder entlassen.

Siehe auch

Quellen

  • Jochen Brennecke: Der deutsche U-Boot-Krieg in Asiens Gewässern 1943-1945, Hamburg: Koehler, 2002

Weblinks


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