Vehículos Automotores Mexicanos

Vehículos Automotores Mexicanos

Vehículos Automotores Mexicanos S.A. ist ein ehemaliger Automobilhersteller. Die Marke wurde auf den Automobilen mit V.A.M. abgekürzt. Existiert hat V.A.M. von 1963 bis 1983. V.A.M. produzierte unter anderem Fahrzeuge des AMC-Konzerns und der europäischen Renault S.A.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

V.A.M. bildete sich 1963 aus der im Staatsbesitz befindlichen SOMEX (Sociedad Mexicana de Credito Industrial) und dem Willys-Overland-Importeur Willys Mexicana S.A.

Willys Mexicana S.A. existierte bereits seit 1946 und war für den Import von Willys-Overland-Geländewagen zuständig. Unter anderem hatte das Unternehmen auch die Lizenzrechte für die Produktion des AMC Rambler und den Import aller anderen Fahrzeuge der AMC erworben. Mit dem Zusammenschluss der beiden Unternehmen war der mexikanische Staat gezwungen, neue Lizenzrechte zu erwerben. Über Verhandlungen, die nur kurze Zeit in Anspruch nahmen, erwirkte er uneingeschränkte Lizenzrechte zum Bau der Fahrzeuge des AMC-Konzerns.

Karosserieteile wurden von der American Motor Corporation angeliefert. Innenausstattung und Motoren produzierte die Vehículos Automotores Mexicanos S.A. selbst. Die sportlichen Versionen trugen, wie bei AMC in den USA, den Beinamen SST.

Um seine Stellung auf dem mexikanischen Markt verbessern zu können, verhandelte V.A.M. 1970 mit der französischen Renault S.A. Es wurden Lizenzen für den Bau von Kleinwagen ausgehandelt. Mit der zunehmend schlechteren Marktsituation Mexikos war V.A.M. gezwungen sich zu verkaufen. 1983 kaufte Renault die Vehículos Automotores Mexicanos S.A. auf. Danach wurden in diesem Werk die Renault-Modelle für den amerikanischen Markt hergestellt.

Aufgrund veralteter Produktionsanlagen wurde die Vehículos Automotores Mexicanos S.A. im Oktober 1996 endgültig geschlossen.

Modelle

  • V.A.M.-Willys Jeep (1963): Der V.A.M.-Willys wurde in verschiedenen Versionen angeboten. Die Nachfrage für dieses Modell kam zumeist vom Militär, von Polizeidienststellen, Flughäfen und der Grenzpolizei. In der zivilen Version standen nur zwei Ausführungen zur Auswahl. Die Grundversion war offen und stammte technisch aus dem Jahre 1947. In ihr hatten bis zu 5 Personen Platz. Der Motor brachte eine Leistung von 45 PS (33 kW) für eine Spitzengeschwindigkeit von 149 km/h. Die größere Version entsprach technisch dem damals aktuellen Stand und bot bis zu 8 Personen Platz. Mit einem 75 PS (55 kW) starken Motor ausgerüstet, erreichte er eine Höchstgeschwindigkeit von 166 km/h. Im Innenraum beider Modelle dominierten Blech und Plastik. Eine Luxusausführung war zwar seit dem August 1970 geplant, wurde jedoch nie verwirklicht.
AMC Rambler American
  • V.A.M. Rambler American: Das zweite VAM-Modell war der Rambler American. Der Rambler American war in 4 verschiedenen Karosserieformen erhältlich:
Sédan 129 bis 240 PS 5 Personen 5-Türer
Coupé 266 PS 4 Personen 3-Türer
Estate 129 bis 240 PS 5 Personen 5-Türer
Convertible 129 bis 240 PS 4 Personen 3-Türer

Ab 1970 wurde unter gleichem Namen der AMC Hornet angeboten, der ab 1977 nur noch V.A.M. American hieß.

  • V.A.M. Rambler Rally, später American Rally (1970-1983): Der Rambler Rally war die Sportversion des zweitürigen Rambler American und basierte 1970-1979 auf dem AMC Hornet, 1980-1983 auf dem AMC Spirit. Angetrieben wurde er vom AMC-Reihensechszylinder mit 3,8 oder 4,1 Litern Hubraum oder mit dessen von V.A.M. entwickelter 4,6-Liter-Variante. 1978/79 wurde in Mexiko der Rally AMX verkauft, der auf dem in den USA 1973 eingeführten dreitürigen Hornet-Coupé basierte, das es ansonsten in Mexiko nicht gab. Ab 1980 wurde eine Sportversion des V.A.M./AMC Spirit mit dem Namen Rally bezeichnet[1].
  • V.A.M. Rambler Classic, später Classic: Mexikanische Version des AMC Rebel, später des AMC Matador. Das Matador Coupé mit eigenständiger Karosserie hieß in Mexiko V.A.M. AMX bzw. V.A.M. Classic Brougham.
  • V.A.M. Gremlin (ab 1970): Parallelmodell zum gleichnamigen AMC Gremlin.
  • V.A.M. Concord: Parallelmodell zum US-amerikanischen AMC Concord, Nachfolger des Hornet.
  • V.A.M. Pacer (ab 1975): Parallelmodell zum AMC Pacer.
  • V.A.M. Lerma: Bei diesem eigenständigen Modell, zu dem es kein US-Pendant gab, handelte es sich um eine Kombination aus der viertürigen Grundkarosserie des V.A.M. Concord mit dem Schrägheck des V.A.M. Spirit.
  • Renault 16 Sédan-Wagon: Das erste Renault-Modell aus dem V.A.M.-Konzern war der 16 Sédan-Wagon. In der Karosserie dem europäischen Modell gleichend, waren das Interieur und die Motorisierung dem mexikanischen Markt angepasst.
  • Renault 5: Neben dem R 16 wurde in Mexiko auch der Renault 5 montiert.
  • Renault Alliance: Überseevariante des Renault 9.
  • Renault Encore: Nordamerikaversion des Renault 11.
  • Renault Medallion: Nordamerikaversion des Renault 21.

Quellen

  • The automobiles chronicle & statistics 1963 bis 1996
  • Autokatalog der Jahrgänge 1963 bis 1995 (Vereinigte Motor Verlage GmbH & Co. KG, Stuttgart)
  • ehem. Webseite http://www.vam.prod.org.mx
  • Kopien von Fahrzeugbriefen
  • Fanclubs
  • verschiedene Internetseiten
  • Die Chronik des Automobils (Chronik-Verlag)
  • Das Grosse Buch des Automobils (Bertelsmann-Verlag 1992)
  • Original-Broschüren einiger Fahrzeuge
  • englischsprachige Testzeitschriften
  • U.S.F. International Producer Chronicle Overview 10-1996

Einzelnachweise

  1. Angaben in diesem Abschnitt laut http://groups.msn.com/ClubNacionalVAMRally/historiadevamrally.msnw

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