Villa Wolf Zwickau

Villa Wolf Zwickau

Die Villa Wolf erhebt sich direkt vor dem Stadtzentrum Zwickaus in Sachsen. Als prachtvolles Wohnhaus der Fabrikantenfamilie Wolf erbaut, wurde die Villa später zur populären Mokka-Milch-Bar. Auch heute, nach umfangreichen Umbauten im Inneren, ist die Villa Wolf Ort für verschiedene Veranstaltungen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte der Villa Wolf

Die Geschichte der Villa Wolf ist sehr abwechslungsreich, nicht zuletzt wegen der unterschiedlichen Nutzung der Villa. Der Prachtbau im neobarockem Stil, wurde in den Jahren 1910 und 1911 nach den Entwürfen des renommierten Zwickauer Architekten Johannes Zimmermann erbaut. Auftraggeber und Bauherr war der Fabrikantensohn Paul Wolf, Sohn von Carl Heinrich Wolf (Erfinder der explosionssicheren Grubenlampe, Mitbegründer von Friemann & Wolf), welcher der Villa auch den Namen gab. Er ließ die Hasslinger Villa abreißen, um an deren Stelle die Villa Wolf zu errichten. Bis zum Jahr 1945 wurde die Villa als Wohnhaus genutzt.

Im Jahr 1954 wurde die Villa Wolf der Familie enteignet und bis 1960 als Gewerbebau genutzt, unter anderem von einer Schildmalerei. Ab 1960 wurde die Villa, nach Umbau zu einer Handelsorganisation-Gaststätte, mit dem Namen „Mokka-Milch-Bar“. Die Gaststätte war ein beliebter Treffpunkt, nicht zuletzt durch die zentrale Lage in Zwickau. Im Jahr 1989 schloss die Milch-Bar der Handelsorganisation in der Villa. Bis 1994 führten Privatleute die Mokka-Milch-Bar weiter. Nach der Enteignung im Jahr 1954 wurde die Villa Wolf 1994 an die Erben von Paul Wolf zurück übertragen.

Im Jahr darauf eröffnete unter Bernhard Götz, dem Nachtwerkbesitzer, die Moccabar. Die Bar sollte vor allem junges Publikum anziehen. Schnell wurde die „Mocc“ zu einem neuen Treffpunkt in Zwickau. 2004 wurde die Bar geschlossen. Ab 2004 versuchte sich en Leipziger Bauunternehmer an der Moccabar. Nach zwei Jahren ohne großartigen Erfolg blieb diese bis 2007 geschlossen. Im November 2007 wurde die Moccabar, nach umfangreichem Umbau durch aboa-Architekten, von Michael Uhlig und Ronny Wichmann wiedereröffnet.

Baustil und Besonderheiten

Die unter Denkmalschutz stehende Villa wurde dem Barock nachempfunden und wird daher als Neobarock eingestuft. Aufgrund seiner architektonischen Gestaltung und der Lage vor dem Zentrum Zwickaus, ist die Villa Wolf die repräsentativste Villa der Stadt. Die Gestaltung der Villa geht aus einem Architekturwettbewerb hervor und erregte unmittelbar nach der Umsetzung die Aufmerksamkeit der Fachwelt. In der renommierten Fachzeitschrift Deutsche Bauzeitung Berlin, erschien im März 1913 ein Artikel über den Prachtbau aus Sandstein, in dem unter anderem die Gruppierung der Baumassen gewürdigt wurde.

Eine weitere Besonderheit der Villa Wolf ist das Sockelgeschoss, welches statt einem üblichen Kellergeschosses angelegt wurde. Die unterschiedlich angelegten Fußbodenhöhen nahmen den Eingangsbereich auf und dienten zur Zeit in der Familie Wolf darin lebte als Hausmannswohnung, sowie zur Unterbringung der technischen Räume und Lagerräume. Wohnräume sowie Schlafbereich der Familie Wolf befanden sich auf circa 540 Quadratmetern in Erd- und Obergeschoss. In mehr als 20 Räumen waren Salon, Speisezimmer, Wintergarten, Schlafräume mit Ankleide, Zimmer für die Kinder und deren Erzieherinnen, sowie Gästezimmer und Räume für das Dienstpersonal untergebracht. Unter der Kuppel der Villa befand sich ein Frühstückssalon. Französische Fenster, fast überladen wirkende Verzierungen der Villa sowie unterschiedlichste Elemente, wie den beiden Sphinxen, ziehen auch heute noch die Aufmerksamkeit auf sich.

Heutige Nutzung

Die Villa Wolf knüpft an die Tradition der Tanzveranstaltungen zu DDR-Zeiten an, und bietet auch für private Veranstaltungen ein schönes Ambiente. Die Villa Wolf kann für jeden Anlass gemietet werden. Tanzveranstaltungen und Events finden in der Moccabar regelmäßig statt und ziehen breit gefächertes Publikum an.

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