Vogel & Schnurmann

Wohnhaus mit Wasserturm der Firma Vogel & Schnurmann in Grünwinkel, einem Stadtteil von Karlsruhe

Die Firma Vogel & Schnurmann wurde 1833 als Alttextilverwertungsfirma in Muggensturm gegründet und zog 1879 nach Karlsruhe. 1914 beschäftigte sie 500 Personen.

Geschichte

Der Gründer des Unternehmens war Juda Levy Vogel. Die Firma stellte aus Alttextilien Kunstwolle her. 1884 waren die wichtigsten Teilhaber die jüdischen Unternehmer Samuel Vogel, sein Schwager Samuel Schnurmann und Simon Bernheimer. In diesem Jahr wurde im Maxauer Hafen eine Zellstofffabrik errichtet, die späteren Ettlingen-Maxau Papier- und Zellstoffwerke AG. Die E. Holtzmann & Cie. AG übernahm 1964 das Gelände und seit 1997 hat Enso Oyj (1998 zu Stora Enso fusioniert) den mehrheitlichen Anteil der E. Holtzmann & Cie. AG übernommen.

1899 verlegte die Firma ihren Hauptsitz beim Mühlburger Tor zum Westbahnhof (ehemals Grünwinkler Straße 7). Dort errichtete 1907 der Architekt Adolf Singrün ein Wohnhaus mit Wasserturm. Im erhaltenen Kesselhaus befindet sich heute ein Restaurant.

Die Firma erzeugte in modernen Anlagen Kunstwolle und Kunstbaumwolle und zählte mit 500 Beschäftigten im Jahr 1914 zu den bedeutendsten Unternehmen dieser Branche im Deutschen Reich.

Literatur und Quellen

• Schmitt, Heinz (Hrsg.): Juden in Karlsruhe. Beiträge zu ihrer Geschichte bis zur nationalsozialistischen Machtergreifung. Badenia-Verlag, Karlsruhe 1988 (2. überarbeitete Auflage 1990), S. 132−133
• Bestand: 8/Plan- und Bildersammlung des Karlsruher Stadtarchivs/Rubrik XIVf Firmen Nicht ausgewertet