W. Lee O’Daniel

W. Lee O’Daniel
W. Lee O’Daniel

Wilbert Lee O’Daniel (* 11. März 1890 in Malta, Morgan County, Ohio; † 11. Mai 1969 in Dallas, Texas) war ein US-amerikanischer Politiker und von 1939 bis 1941 Gouverneur des Bundesstaates Texas. Zwischen 1941 und 1949 vertrat er seinen Staat im US-Senat.

Inhaltsverzeichnis

Frühe Jahre

Nach dem frühen Tod seines Vaters zog O’Daniel mit seiner Mutter und dem Stiefvater in das Reno County in Kansas. Dort bewirtschaftete die Familie eine Farm, während der junge Wilbert die örtlichen Schulen besuchte. Danach absolvierte er bis 1908 das Salt City Business College in Hutchinson. Im Alter von 18 Jahren wurde er als Buchhalter und Stenograph in einem Mühlenbetrieb in Anthony angestellt. Später wechselte er die Firma und betrieb schließlich selbst eine Mühle. Im Jahr 1919 zog er nach Kansas City und 1921 nach New Orleans, ehe er 1925 nach Fort Worth in Texas zog, wo er Verkaufsmanager der Burrus Mills wurde. Für diese Firma übernahm er 1928 auch die Radiowerbung. Im Radio nahm er auch an religiösen Diskussionen teil und komponierte Lieder. Zwischen 1933 und 1934 war O’Daniel auch Präsident der Handelskammer von Fort Worth.

Gouverneur von Texas

Durch seine Radioauftritte wurde er so bekannt, dass er im Jahr 1938 praktisch ohne politische Erfahrung als Kandidat der Demokratischen Partei zum neuen Gouverneur von Texas gewählt wurde. O’Daniel trat sein neues Amt am 17. Januar 1939 an und wurde im Jahr 1940 wiedergewählt. Er wollte die sogenannten "Poll tax laws", die das Wahlrecht an ein bestimmtes Vermögen knüpften, aufheben. Gleichzeitig wollte er die Renten in Texas erhöhen. Beide Vorhaben ließen sich politisch nicht durchsetzen. Ähnlich erging es ihm mit vielen anderen Vorhaben. Sein Scheitern lag teilweise an seiner politischen Unerfahrenheit im Umgang mit der Legislative. Er legte gegen viele Gesetzesvorschläge, deren Sinn er nicht verstand, sein Veto ein. Sein politisches Scheitern konnte er lange Zeit durch seine geschickten Radiosendungen übertünchen.

US-Senator

Nachdem O’Daniel zum Nachfolger des verstorbenen US-Senators Morris Sheppard gewählt worden war, trat er am 4. August 1941 als Gouverneur zurück. Bei dieser Wahl konnte er sich gegen Lyndon B. Johnson durchsetzen. Im Senat löste er Andrew Jackson Houston ab, den Sohn von Samuel Houston, der das Amt des Senators von Sheppard bis zur Nachwahl übernommen hatte und zwischenzeitlich im Alter von 87 Jahren verstorben war. Im Jahr 1942 wurde O’Daniel in den regulären Wahlen bestätigt. Damit konnte er dieses Mandat zwischen dem 4. August 1941 und dem 3. Januar 1949 ausüben. Im Jahr 1944 trat er erfolglos gegen eine erneute Präsidentschaftskandidatur von Franklin D. Roosevelt auf. 1948 betrug die Zustimmung zu seiner passiven Politik im Senat nur 7%. Daraufhin verzichtete er auf eine erneute Kandidatur.

Weiterer Lebenslauf

In den Jahren 1956 und 1958 trat O’Daniel bei den Gouverneursvorwahlen seiner Partei an, verfehlte aber jeweils die Nominierung. Er war gegen die Rassenintegration an Schulen und bezeichnete entsprechende Gerichtsurteile als "kommunistisch inspirierte Verschwörungen". Wilbert Lee O’Daniel starb im Mai 1969 in Dallas. Er war seit 1917 mit Merle Estella Butcher verheiratet, mit der er drei Kinder hatte.

Trivia

Der Filmcharakter Pappy O'Daniel aus dem Film O Brother, Where Art Thou? basiert lose auf W. Lee O'Daniel und wurde aus dem Staat Texas nach Mississippi verlegt.

Literatur

  • Robert Sobel und John Raimo (Hrsg.): Biographical Directory of the Governors of the United States, 1789–1978. Band 4, Meckler Books, Westport, 1978. 4 Bände.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Wilbert Lee O'Daniel — W. Lee O Daniel Surnom Pappy O Daniel Nom Wilbert Lee O Daniel Naissance 11 mars 1891 Malta Comté de Morgan  Ohio …   Wikipédia en Français

  • W. Lee O'Daniel — Infobox Senator name = Wilbert Lee O Daniel state = Texas jr/sr = Junior Senator term start = 1941 term end = 1949 predecessor = Andrew J. Houston successor = Lyndon B. Johnson order2 = 34th office2 = Governor of Texas term start2 = 1939 term… …   Wikipedia

  • Daniel Lee — may refer to: Daniel Curtis Lee (born 1991), American actor Daniel Armand Lee (born 1980), South Korean hip hop artist, songwriter and lyricist Danell Lee (born 1982), winner of the second season of Malaysian Idol Daniel Lee (triathlete) (born… …   Wikipedia

  • Lee Daniel — is a cinematographer. He was born Lee Cavender Daniel in Dallas, Texas on 23 January, 1962. His best known film is Slacker, directed by Richard Linklater. Daniel has worked on many of Linklater s films and worked with Linklater as a co founder of …   Wikipedia

  • Daniel Nava — Boston Red Sox No. 60 Outfielder …   Wikipedia

  • Daniel Siebert — For the serial killer, see Daniel Lee Siebert. Daniel J. Siebert is an ethnobotanist, pharmacognosist, and author who lives in Malibu, California.[1][unreliable source?] Siebert has studied Salvia divinorum for over twenty years and claims to be… …   Wikipedia

  • Daniel Boone (singer) — Daniel Boone Birth name Peter Charles Green Also known as Peter Lee Stirling Born 31 July 1942 (1942 07 31) (age 69) Origin Birmingham, England …   Wikipedia

  • Daniel Curtis Lee — Saltar a navegación, búsqueda Daniel Curtis Lee Nombre real Daniel Curtis Lee Nacimiento 17 de mayo de 1991 (18 años) …   Wikipedia Español

  • Daniel Parke Custis — (15 October 1711 – 8 July 1757) was a wealthy Virginia planter whose widow, Martha, married George Washington. He was the son of John Custis (1678–1749), a powerful member of Virginia s Governor s Council, and Frances Parke Custis.[1] He was a… …   Wikipedia

  • Daniel Curtis Lee — Lee at the May 2009 premiere for Up Born May 17, 1991 (1991 05 17) (age 20) Jackson, Mississippi, U.S …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”