- Mississippi (Bundesstaat)
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Mississippi (Details) (Details) Liste der Bundesstaaten Hauptstadt: Jackson Staatsmotto: Virtute et armis
(lat.:mit Tugend und Waffen)Fläche: 125.434 km² Einwohner: 2.967.297 (Zensus 2010) (24/km²) Mitglied seit: 10. Dezember 1817 Zeitzone: Central: UTC-6/-5 Höchster Punkt: 246 m (Woodall Mountain) Durchsch. Höhe: 91 m Tiefster Punkt: 0 m Golf von Mexiko Gouverneur: Haley Barbour (R) Post / Amt / ISO MS / MS / US-MS Karte von Mississippi (Bundesstaat) Mississippi (engl. Aussprache [ˌmɪsɪˈsɪpiː]) ist ein Bundesstaat im Süden der Vereinigten Staaten von Amerika. Mississippi hat eine Bevölkerungszahl von rund 2,9 Millionen und eine Fläche von 125.434 km². Die Hauptstadt ist Jackson.
Mississippi, indianisches Wort für den Mississippi River, bedeutet „großer Fluss“. Der Beiname Mississippis ist „Magnolia State“ - Magnolienstaat.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Mississippi liegt östlich des gleichnamigen Flusses an dessen Unterlauf. Das Gebiet ist größtenteils flach mit einigen niedrigen Erhebungen im äußersten Nordosten. Im Süden hat der Staat eine schmale Küste zum Golf von Mexiko. Mississippi grenzt an die US-Bundesstaaten Tennessee im Norden, Alabama im Osten, und auf der westlichen Seite des Flusses Mississippi liegen Arkansas und Louisiana.
Das Staatsgebiet setzt sich aus zwei Ebenen (der Flussebene des Mississippi River und dem Delta im Golf von Mexiko) sowie aus einer Hügellandschaft im Nordosten des Staates zusammen. Neben dem dominierenden Fluss, dem Mississippi, ist auch noch sein Nebenfluss, der Yazoo River, von gewisser Bedeutung.
Das Gebiet westlich des Mississippi River war als Wilder Westen bekannt.
Gliederung
Klima
Mississippi kann in die subtropische Zone eingeordnet werden, mit milden Wintern und sehr warmen Sommern. Im Sommer ist die Niederschlagsmenge größer als im Winter. Für bleibenden Schnee ist es im Winter (9 °C bis 18 °C) zu warm.
Bevölkerung
Historische Einwohnerzahlen Census Einwohner ± in % 1800 7600 — 1810 31.306 300 % 1820 75.448 100 % 1830 136.621 80 % 1840 375.651 200 % 1850 606.526 60 % 1860 791.305 30 % 1870 827.922 5 % 1880 1.131.597 40 % 1890 1.289.600 10 % 1900 1.551.270 20 % 1910 1.797.114 20 % 1920 1.790.618 -0,4 % 1930 2.009.821 10 % 1940 2.183.796 9 % 1950 2.178.914 -0,2 % 1960 2.178.141 -0,04 % 1970 2.216.912 2 % 1980 2.520.638 10 % 1990 2.573.216 2 % 2000 2.844.658 10 % 2010 2.967.297 4 % Vor 1900[1] Mississippi hat 2.910.540 Einwohner (Stand: Census 1. Juli 2006), davon sind 60,1 % Weiße, 37,4 % Schwarze und Afroamerikaner, 0,4 % Indianer, 0,8 % Asiaten, 1,6 % Hispanics.[4]
Die Lebensbedingungen der Einwohner von Mississippi sind im Vergleich zu anderen Bundesstaaten eher schlecht. In den Bereichen Armut, Zugang zu gesundheitlicher qualitativ guter Versorgung, Bildung oder Lebenserwartung belegte der Bundesstaat im Jahr 2009 den schlechtesten Platz innerhalb den Vereinigten Staaten. Einer von fünf Menschen lebt von weniger als 22.000 US-Dollar im Jahr und damit unterhalb der nationalen Armutsgrenze. In einigen Counties leben bis zu 48 Prozent der Bevölkerung unterhalb dieser Armutsgrenze.[5]
Religionen
Die wichtigsten Religionsgemeinschaften im Jahr 2000:[6]
916.440 Southern Baptist Convention, 240.576 United Methodist Church, 115.760 Katholische Kirche
Es gibt viele andere, vor allem protestantisch geprägte, Konfessionen.
Größte Städte
Liste der Städte in Mississippi
Geschichte
Traditionell wurde das Gebiet des heutigen Mississippi von Natchez, Caddo und Chickasaw bewohnt. Die ersten Europäer, die das Gebiet betraten, waren die Expeditionsteilnehmer mit Hernando de Soto. Die erste europäische Ansiedlung war französisch und in der Gegend von Biloxi.
18. Jahrhundert
Ausgehend von New Orleans stießen die französischen Kolonisten weiter ins Territorium des heutigen Staates vor. Dabei kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen mit den Natchez. 1729 schließlich kam es zu einer militärischen Konfrontation, in deren Folge die Natchez fast ausgerottet wurden, die Franzosen aber das Staatsgebiet ebenfalls verließen.
1763 kam das Gebiet östlich des Mississippi River an Großbritannien. Die südliche Gegend profitierte ökonomisch noch stark von den Franzosen in New Orleans. Sie brachten ebenso die Holzindustrie in die Gegend wie Viehzucht, viele Früchte, Reis, Tabak, Indigo und eine bestimmte wertvolle Baumwollart, die ursprünglich aus Siam stammte. Mit den Franzosen kam ebenfalls das Plantagensystem mit Sklavenarbeit, das diese aus ihren karibischen Kolonien übernahmen.
Größere Siedlerzahlen kamen aber erst mit den Briten nach Mississippi. Zuerst bekamen Veteranen des Franzosen- und Indianerkriegs dort Land zugesprochen. Es handelte sich also von Anfang an um eine Migration aus wirtschaftlichen Gründen von Menschen mit einem größtenteils mittelständischen Hintergrund. Die Siedler gründeten als erste Stadt Natchez. In Folge des von den Siedlern in Mississippi größtenteils abgelehnten Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges fiel das Gebiet an Spanien. Um sich dort zu halten, gewährte die spanische Krone den Siedlern der Gegend viele Privilegien: Steuerfreiheit, einen festen hohen Preis für den dort angebauten Tabak und eine großzügige Landvergabe an Neusiedler. Die Siedler reagierten darauf, indem sie erstmals nennenswerte Mengen an Sklaven anschafften, und sich gleichzeitig im Vertrauen auf die hohen Tabakpreise verschuldeten.
Als die Tabaksubventionen schließlich eingestellt wurden, sahen sich die meisten Siedler von plötzlicher Armut bedroht. Erst nach diversen Experimenten kamen sie darauf, im großen Stil Baumwolle anzubauen, welche schließlich zur bestimmenden Ertragsbasis der Südstaatenökonomie werden sollte. Begünstigt wurde der Erfolg zum einen durch die Erfindung der Cotton Gin durch Eli Whitney, zum anderen durch schwere Sklavenaufstände und Rassenunruhen, die den primären Produzenten der damaligen Zeit, Santo Domingo lähmten. Um 1800 hatten die meisten Plantagen im südlichen Mississippi auf Baumwolle umgestellt.
Präsident Andrew Jackson vertrieb die Muskogee, die Chickasaw und die Choctaw, die noch im Staat lebten. Auch im Norden und Osten Mississippis wurden auf diese Weise große Flächen zur Besiedlung durch Europäer frei. Fast alle Siedler waren bereits vorher in den USA angesiedelt; sie hofften hier auf ein wirtschaftliches Weiterkommen durch freies sehr fruchtbares Land im Staat und die Anbindung an den Mississippi River und damit an die europäischen Märkte.
19. Jahrhundert
Der Staat Mississippi wurde am 10. Dezember 1817 als 20. Staat in die Union aufgenommen. Vor dem Bürgerkrieg war Mississippi der größte Produzent von Baumwolle in den USA.
In Folge der Indianer-Umsiedlung erlebte Mississippi in den 1830er Jahren einen Wirtschaftsboom. Dieser wurde zusätzlich noch durch den schuldenfinanzierten Ausbau der Verkehrswege befördert. 1840 war die Staatsverschuldung Mississippi daher deutlich angestiegen. Auch wenn die Schuldenstandsquote von 16 % der Wirtschaftsleistung deutlich niedriger lag als z.B. Florida mit 77 % meldete Mississippi in Folge der Wirtschaftskrise von 1837 1840 Staatsbankrott an und bediente seine Staatsanleihen nicht weiter.
Am 9. Januar 1861 sagte es sich als zweiter Staat nach South Carolina von der Union los. Jefferson Davis, der Präsident der Konföderierten Staaten von Amerika, war Bürger Mississippis. Bis heute spielt dieser Teil der Geschichte eine wichtige Rolle in der Selbstwahrnehmung. Bemerkenswert ist, dass Mississippi den 13. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten, mit dem die Sklaverei in allen amerikanischen Bundesstaaten abgeschafft wurde, 1865 ablehnte. Die Ratifizierung erfolgte als letzter US-Bundesstaat erst 1995.
Die Staatsflagge enthält (obwohl dies von vielen kritisiert wird) die alte Kriegsflagge der Konföderierten Staaten. Obwohl rechtlich abgeschafft lassen sich in vielen Landesteilen Formen weiterhin praktizierter Rassentrennung beobachten.
20. Jahrhundert
1966 widerrief Mississippi als letzter Staat in den USA die Prohibition. Am 17. August 1969 traf der Hurrican Camille auf die Küste Mississippis und hinterließ 248 Tote und 1,5 Mrd. US-$ (damaliger Wert) Schaden.
21. Jahrhundert
Ende August 2005 löste der Hurrikan Katrina enorme Zerstörungen aus, die noch über viele Jahre Folgen haben werden.
Politik
Der Staat Mississippi wird von vielen Ostküstenamerikanern als „The Lost South“ bezeichnet. Der Staat im tiefen Süden hat das geringste Pro-Kopf-Einkommen aller US-Bundesstaaten, allerdings auch die geringsten Lebenshaltungskosten. Ein Bericht des American Legislative Exchange Council zu den wirtschaftlichen Aussichten der Bundesstaaten sah Mississippi auf Platz 19.[7] Mississippi gilt politisch wie auch gesellschaftlich als Konservativ. Nach einer Umfrage des Gallup-Institutes ist Mississippi der konservativste aller US-Staaten. 50,5% der Befragten bezeichneten sich als Konservativ. [8]
Der Staat Mississippi ist aber auch ein Land der Gegensätze. Hier gibt es immer noch wie vor 150 Jahren einen Agraradel, der nach wie vor riesige Plantagen sein Eigen nennt. Die ehemaligen afro-amerikanischen Landarbeiter, die mittlerweile von Maschinen ersetzt worden sind, leben größtenteils in extremer Armut. In Mississippi traten einige Demokraten, wie in den meisten anderen Südstaaten auch, teilweise bis in die 1980er Jahre offen für die Rassentrennung ein. Trotz der bis in die 1980er Jahre währenden Überlegenheit der Demokraten bei Gouverneurs- und Senatswahlen gaben sie ihre führende Rolle bei Präsidentschaftswahlen bereits 1960 ab. John F. Kennedy entsprach damals nicht den Vorstellungen eines WASP. Außerdem galt er in Rassenfragen als gemäßigt. Daher gaben die Wahlmänner Mississippis ihre Stimmen im Electoral College geschlossen für Harry F. Byrd ab, einen demokratischen Senator aus Virginia, der zwar nicht kandidiert hatte, aber im Gegensatz zu Kennedy eindeutig auf der Rassentrennung bestand. Nach dieser Wahl gewann Jimmy Carter 1976 als letzter Demokrat Mississippi; seitdem sind die Demokraten nur in Wahlbezirken mit schwarzer Bevölkerungsmehrheit (Bennie Thompson) oder durch quasi-republikanisches Wahlverhalten (Gene Taylor) punktuell erfolgreich gewesen. Der Staat stellte bereits profilierte Republikaner im Kongress, etwa den langjährigen Mehrheitsführer der Republikaner im Senat, Trent Lott. Derzeit vertreten die beiden Republikaner Thad Cochran und Roger Wicker den Staat im Senat; im US-Repräsentantenhaus besteht die Delegation aus Mississippi im 112. Kongress aus drei Republikanern und einem Demokraten. Im Electoral College stellte Mississippi 2004 sechs Wahlmänner. Davor waren es 1960 acht und zwischen 1964 und 2000 sieben Wahlmänner.[9]
Gouverneure
Kongress
Bildung
Die wichtigsten staatlichen Universitäten in Mississippi sind die Mississippi State University in Starkville, die University of Mississippi in Oxford sowie die University of Southern Mississippi in Hattiesburg.
Musik und Literatur
Mehrere der bekanntesten Blues- und Rock-’n’-Roll-Künstler stammen ursprünglich aus Mississippi. Häufig gelang ihnen der Durchbruch in Städten, die zwar außerhalb Mississsippis, jedoch unmittelbar hinter der Grenze des Bundesstaats liegen, so etwa in New Orleans/Louisiana oder in Memphis/Tennessee. Der bekannteste aus Mississippi stammende Interpret ist Elvis Presley.
Mississippi ist sehr ländlich geprägt, Kirchen (insbesondere fundamentalistisch-baptistische) spielen in der Fläche eine wichtige Rolle bei der Vermittlung von Kultur.
Mississippi ist die Heimat des Literaturnobelpreisträgers William Faulkner. Viele seiner Romane spielen in einem fiktiven Yoknapatawpha County, das im Hügelland von Mississippi liegt. Auch der in Arkansas geborene Bestsellerautor John Grisham lebt seit seiner Kindheit in Mississippi, viele seiner Geschichten spielen im fiktiven Ort Clanton im ebenfalls fiktiven Ford County, Mississippi.
Wirtschaft und Infrastruktur
Mississippi ist das wirtschaftliche Schlusslicht der USA. Das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita real GDP) lag im Jahre 2006 bei USD 24.062 (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: USD 37.714; nationaler Rangplatz: 50).[10]
Wichtige Wirtschaftszweige sind
- Anbau von Baumwolle, Mais, Weizen, Reis, Sojabohnen
- Rinderzucht
- Holzwirtschaft
- Erdöl-, Erdgasförderung
- Papierindustrie
- Nahrungsmittelindustrie
- Möbelindustrie
Glücksspiel
Mississippi war der dritte Staat der USA, der Glücksspiel im 20. Jahrhundert wieder zuließ. Seit 1990 entwickelte sich die nach Nevada zweitgrößte Glücksspielindustrie der USA, die sich in Biloxi konzentriert, sich dann aber die gesamte Golfküste entlang erstreckt. Dabei betreuten im Jahr 1997 etwa 30.000 Angestellte in 29 Casinos 33.876 Spielautomaten und 1.370 Tischspiele. Mississippi kann dabei auf eine lange Erfahrung mit illegalem Glücksspiel zurückgreifen - seit den 1960ern betrieb die sogenannte Dixie Mafia bereits große und gut gehende Casinos, das Ausmaß illegalen Glücksspiels in Biloxi überstieg das von Atlantic City. Seit 1990 ist das Glücksspiel auf Schiffen legal - diese müssen an einem Kai festgemacht sein und selbststätig schwimmen, echte Seetüchtigkeit hingegen ist nicht vonnöten, den Schiffen ist es sogar verboten sich loszumachen.[11] Hurrikan Katrina allerdings traf die Bootscasinos schwer, so dass sich die Industrie seitdem immer noch in einer Erholungsphase befindet.
Einzelnachweise
- ↑ U.S. Census Bureau _ Census of Population and Housing. Abgerufen am 28. Februar 2011
- ↑ Auszug aus Census.gov. Abgerufen am 28. Februar 2011
- ↑ Auszug aus factfinder.census.gov Abgerufen am 28. Februar 2011
- ↑ factfinder.census.gov
- ↑ www.hrw.org: Rights at Risk: State Response to HIV in Mississippi - IV. Background
- ↑ The Association of Religion Data Archives | Maps & Reports
- ↑ Rich States, Poor States: Mississippi
- ↑ http://www.gallup.com/poll/146348/Mississippi-Rates-Conservative-State.aspx
- ↑ www.270towin.com
- ↑ U.S. Bureau of Economic Analysis: Regional Economic Accounts
- ↑ Thomas Barker und Marije Britz: Jokers Wild. Legalized Gambling in the Twenty-First Century Greenwood Publishing 2000 ISBN 0-275-96587-2 S. 71f.
Weblinks
Commons: Mississippi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Webseite des Staates Mississippi (englisch)
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