Christus im Hause von Maria und Martha

Christus im Hause von Maria und Martha
Diego Velázquez, 1618
Öl auf Leinwand, 63 cm × 103 cm
National Gallery (London)

Christus im Hause von Maria und Martha ist ein Gemälde von Diego Velázquez und zählt zu seinem Frühwerk. Es entstand im Jahre 1618, kurz nachdem er seine Lehre bei Francisco Pacheco beendet hatte. Das Gemälde zählt zu den sogenannten Bodegón, eine in Spanien populäre Form von Gemälden vor allem im 17. Jh., bei denen Alltagsszenen (in Küche oder Weinschenke) mit Szenen aus der Bibel verbunden wurden.

Ähnlich wie die wesentlich später entstandenen Gemälde Las Meninas oder die Spinnerinnen gibt auch Christus im Hause von Maria und Martha ikonographische Rätsel auf. Die alte Frau weist mit dem Finger auf eine junge Frau, die leicht schmollend zum Betrachter blickt. Im Hintergrund ist auf die Bibelstelle Bezug genommen, in der der Besuch Christi im Hause von Martha und Maria geschildert wird. Es ist dabei offen, ob sich der Betrachter durch eine Wandöffnung auf diese Szene blickt, ob es sich hier um ein Gemälde handelt oder ob hier ein Spiegel den Blick auf die Szene gewährt.

Literatur

• José López-Rey, Velázquez, Köln 1999, 2. Bd.