Wagner & Apel Porzellan

Wagner & Apel Porzellan

Seit 1877 wird im kleinen Ort Lippelsdorf im Thüringer Wald Porzellan in reiner Handarbeit gefertigt. Das Produktsortiment umfasst naturgetreue Tier- und Vogelplastiken, liebliche Kinderfiguren, dekorative Weihnachts- und Geschenkartikel, moderne Gefäße in traditioneller Form bis hin zu aktuellem Design. Das Familienunternehmen wird derzeit in vierter und fünfter Generation geführt.

Geschichte

Im Jahre 1877 wurde in Lippelsdorf eine Porzellanfabrik unter dem Namen „KUCH & Co.“ gegründet. Die Eintragung im Grundbuch lautete „Brennofen in Ortsflur errichtet“. Einer der Gründer war Bernhard Wagner. Ab 31. Mai 1901 firmierten die Besitzer Bernhard Wagner sowie Anton und Bernhard Apel unter der Bezeichnung „Wagner & Apel“. Als solches machte sich das Lippelsdorfer Porzellan weltweit einen Namen.

Während zu Beginn in der Hauptsache die Herstellung von Pfeifenköpfen, Mugs, Eierbechern, Badekindern und sonstigen kleinen Exportartikeln vorrangig war, wurde die Fabrikation ab 1901 auf Nippes, Tiere und Geschenkartikel umgestellt. Im Laufe der Jahre wurde die Kollektion von Kleingebrauchsartikeln wie Dosen, Aschenschalen, Streuern, Nadelkissen, Menagen usw. ausgebaut.

So wurde die Fabrik von Generation zu Generation weitergeführt. Wie alle mittelständischen Betriebe der sozialistischen DDR wurde auch Wagner & Apel 1960 ein Betrieb mit staatlicher Beteiligung. Im Jahre 1972 wurde der Betrieb vollständig enteignet und firmierte nunmehr als „VEB Porzellanfiguren Lippelsdorf“. Vier Jahre später wurden alle Porzellanfabriken im Umkreis zusammengeschlossen zum „VEB Vereinigte Zierporzellanwerke Lichte“. Lippelsdorf wurde produzierende Abteilung des Betriebsteiles Gräfenthal. Damit verlor die Firma jegliche Selbstständigkeit und Entscheidungsbefugnis. Nach der politischen Wende beantragten die Nachkommen des Bernhard Wagner, Ingeborg Seibert und Helga Koch, die Reprivatisierung der Fabrik, die dann am 1. Juli 1990 wieder in Privatbesitz überging. Gesellschafter der GmbH sind nunmehr Ingeborg Seibert und Helga Koch sowie Hans-Heinrich Seibert als Geschäftsführer.

Historische Porzellanmanufaktur

Mit Unterstützung des Landesamtes für Denkmalpflege wurden bis zum Jahre 2002, dem 125-jährigen Bestehen der Firma, die Werkstätten der alten Thüringer Handwerkskunst restauriert. In anschaulicher Weise präsentieren sich in der alten Fabrik unter anderem ein mehrstöckiger Kohlerundbrandofen, eine Massemühle und eine Dampfmaschine aus dem Jahre 1937. Die alte Porzellanmanufaktur wurde zum Technischen Schauobjekt ernannt. Interessierten Besuchern wird die Möglichkeit der Besichtigung der traditionellen Produktionsstätten geboten. Im Jahre 2005 wurde der Familie Seibert in Anerkennung ihrer Leistungen der Thüringische Denkmalschutzpreis verliehen.

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