- Gräfenthal
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Wappen Deutschlandkarte 50.53333333333311.3400Koordinaten: 50° 32′ N, 11° 18′ OBasisdaten Bundesland: Thüringen Landkreis: Saalfeld-Rudolstadt Höhe: 400 m ü. NN Fläche: 36,45 km² Einwohner: 2.471 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 68 Einwohner je km² Postleitzahl: 98743 Vorwahl: 036703 Kfz-Kennzeichen: SLF Gemeindeschlüssel: 16 0 73 028 Stadtgliederung: 8 Ortsteile Adresse der
Stadtverwaltung:Marktplatz 1
98743 GräfenthalWebpräsenz: Bürgermeister: Henry Bechtoldt Lage der Stadt Gräfenthal im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt Gräfenthal ist eine Stadt im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt in Thüringen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Stadt Gräfenthal liegt in einem Seitental der Loquitz, die wiederum ein Nebenfluss der Saale ist. Gräfenthal ist vom Thüringer Schiefergebirge umgeben. Die Berge in der Region erheben sich bis zu 800 Meter über NN und sind mit Fichten bewaldet. Westlich von Gräfenthal liegt Neuhaus am Rennweg, östlich befindet sich Probstzella. Der Rennsteig verläuft etwa vier Kilometer südlich der Stadt.
Nachbargemeinden
Im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden: Reichmannsdorf, Probstzella, Ludwigsstadt, Tettau, Oberland am Rennsteig, Piesau, Lichte, Schmiedefeld
Stadtgliederung
Gräfenthal setzt sich aus 8 Ortsteilen zusammen:
- Buchbach
- Creunitz
- Gebersdorf
- Gräfenthal
- Großneundorf
- Lichtenhain
- Lippelsdorf
- Sommersdorf
Geschichte
Die Stadt wurde erstmals 1288 urkundlich erwähnt. Die Ortschaft ist eine Gründung des lokalen Adelsgeschlechts der Herren von Gräfenthal, das in den umliegenden Dörfern begütert war und vermutlich auch einen ersten Herrensitz an der Stelle des heutigen Schlosses Wespenstein errichtete.[2] Über dieses Geschlecht gibt es keine gesicherten Erkenntnisse, doch sollten sie das Lehen direkt von den Landgrafen von Thüringen empfangen haben, da der umliegende Saalfelder Forst eines der wenigen größeren zusammenhängenden Territorien im unmittelbaren landgräflichen Besitz war.[3]
Nach dem Aussterben der Gräfenthaler übernahmen die meranischen Grafen von Orlamünde den Besitz. Diese belehnten damit zuerst die Herren von Gräfendorf, nutzten ihn aber schließlich, als sie ihre Stammlande im Orlagau nach und nach an die Wettiner verloren, selbst als Residenz. Zunehmender wirtschaftlicher Niedergang zwang die Orlamünder 1394 Schloss Gräfenthal mit allen zugehörigen Orten und Rechten den Wettinern zu Lehen aufzutragen und schließlich 1426 an Herzog Friedrich I. von Sachsen veräußern. 1438 verkauften die Wettiner diese Neuerwerbung an die Reichserbmarschälle von Pappenheim, ohne die Lehenshoheit aufzugeben. Deren Gräfenthaler Linie endete mit dem Tod Christoph Ulrich von Pappenheim am 19. Dezember 1599.[4] 1621 verkauften sie die Herrschaft wieder an das Haus Wettin. Das Amt Gräfenthal fiel erst an das Herzogtum Sachsen-Altenburg, nach der Erbteilung 1680 an Sachsen-Saalfeld.
Politik
Stadtrat
Der Rat der Stadt Gräfenthal besteht aus 14 Ratsfrauen und Ratsherren.
- Freiwillige Feuerwehr der Einheitsgemeinde Stadt Gräfenthal/Bürgerinitiative für gerechtfertigte Kommunalabgaben (FFW/BI): 7 Sitze
- Dörfliche Vereine (DV): 4 Sitze
- CDU: 3 Sitze
(Stand: Kommunalwahl am 7. Juni 2009)
Bürgermeister
Bürgermeister ist seit dem 1. Juli 2006 Henry Bechtoldt (FFW/BI).
Wappen
Blasonierung: „Geteilt von Rot über Gold; oben wachsend der Rumpf einer hersehenden Mohrin in goldenem Kleid und mit goldenem Turban, unten ein springender schwarzer Löwe mit roter Zunge.“ Die Mohrin entstammt der Helmzier des Wappens der Marschalle von Pappenheim, die aus einer wachsenden Mohrin besteht.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Schloss Wespenstein
- Grenz- und Heimatmuseum Gräfenthal
- Stadtkirche, restaurierte Jugendstilausmalung in Thüringen
- Rathaus
- Eisenbahnviadukt
- Stadtpark
- Kriegerdenkmal
- Freiwillige Feuerwehr Gräfenthal
Wirtschaft und Infrastruktur
Gräfenthal lebte früher vom Bergbau und der Handelsstraße Nürnberg - Leipzig. Abgebaut wurden Eisen und Schiefer, Alaun. Heute gibt es in der Stadt vor allem zwei Kunststofffabriken, eine Möbelfabrik, sowie verschiedenes Kleingewerbe.
Verkehr
Gräfenthal liegt an der Straße von Neuhaus am Rennweg nach Probstzella. Weitere Straßen führen in die Ortsteile Creunitz, Buchbach, Lichtenhain Sommersdorf, Gebersdorf und Lippelsdorf nach Reichmannsdorf und nach Tettau. Früher besaß die Stadt auch einen Eisenbahnanschluss an der inzwischen stillgelegten Bahnstrecke Sonneberg–Probstzella.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Reinhard Höhn (1904–2000), Staats- und Verwaltungsrechtler
- Helmut Lipfert (1916-1990) war ein hochdekorierter Jagdflieger im Zweiten Weltkrieg.
- Christian Paschold (* 1949), Bildhauer, Künstler
- Ines Paulke (1958–2010), Popmusikerin
Literatur
- Gräfenthal. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 3. Band, Zwickau 1816, S. 391–397.
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, 1861, Band 4, Seite 451
Einzelnachweise
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
- ↑ Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, 1861, Band 4, Seite 451
- ↑ Werner Mägdefrau: Thüringen im hohen Mittelalter, Eisenach 1989, Seite 88 - 89
- ↑ Johann Adolph von Schultes: Sachsen-Coburg-Saalfeldische Landesgeschichte, 1820, Seite 129
Weblinks
Commons: Gräfenthal – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Gräventhal in der Topographia Superioris Saxoniae (Matthäus Merian) – Quellen und VolltexteStädte und Gemeinden im Landkreis Saalfeld-RudolstadtAllendorf | Altenbeuthen | Arnsgereuth | Bad Blankenburg | Bechstedt | Cursdorf | Deesbach | Döschnitz | Dröbischau | Drognitz | Gräfenthal | Hohenwarte | Kamsdorf | Katzhütte | Kaulsdorf | Königsee | Lehesten | Leutenberg | Lichte | Mellenbach-Glasbach | Meura | Meuselbach-Schwarzmühle | Oberhain | Oberweißbach/Thür. Wald | Piesau | Probstzella | Reichmannsdorf | Remda-Teichel | Rohrbach | Rottenbach | Rudolstadt | Saalfeld/Saale | Saalfelder Höhe | Schmiedefeld | Schwarzburg | Sitzendorf | Uhlstädt-Kirchhasel | Unterweißbach | Unterwellenborn | Wittgendorf
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